makel,
der
;-s/-Ø
.1.
›als schadhaft, störend erachteter Fleck auf einem Gegenstand‹.Bedeutungsverwandte:
anmal
1
brechen
fel
flek
2
mal
1
mas
runzel
spritzel
meil
Wortbildungen:
makel
makelicht
besudelt
Belegblock:
Schöpper
57b
(Dortm.
1550
): Næuus. Maaß fleck mal mackel anmal.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 444, 10
(Straßb.
1466
): Der do eintregt ein fleck
[Var. 1483-1518:
mackel;
brechenEck
1537: ;
verletztLuther
1545, 3. Mose 24, 19: (verbal)]
eim iegklichen seiner burger: als er hat gethan: also werde im gethan. Sudhoff, Paracelsus
8, 354, 10
(1530
): das also oftmals cataracten einfallen, mackel, fell rc in den augen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
18
(Genf
1636
): Mackeler / [...], Sordidus.
Ebd.
19
: Mackelicht / Besudelt.
Rot
326
(Augsb.
1571
): Mackel vom Latein Macula, Masn / flecken / spritzel / mal.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1450
(oobd.
, 1607
/11
): geschirr von igiada mit deckhel, grien und im stain sein etlich silbertropfen oder mackeln.
Luther, WA
41, 609, 36
; Bauer u. a., a. a. O.
543
; 646
; 1279
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
313, 8
.2.
›Makel, moralische Verfehlung; Zeichen einer Verfehlung‹; auch: ›soziale Abstufung e. P.‹, z. B. durch außereheliche Geburt; Ütr. von 1.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
ane / sonder makel
›vollkommen‹.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): fehl
, flek
, 1
mas
1, 1
meilung
, schade
(der
) 7, schandflek
, schimpf
7; 8, laster
1, schande
3, sünde
2, vermeiligung
.Syntagmen:
den m. abwaschen / aufheben, keinen m. erfinden, einen m. davontragen
; der m. dem laster folgen, die tugend überschatten
; des makels frei sein
; ane m. werden, da stehen, jn. ane m. finden, krämerei selten ane m. sein, vor einen m. ansehen, das [...]
; der m. der laster, der sünde
; der schönste ane m., das mal mit einem m
.Belegblock:
Volkmar
303
(Danzig
1596
): Labes, ein fehl / schad / mackel / schandfleck.
Stoltzius, Chym. Lustg.
1, 11
(Frankf./M.
1624
): So wird der Koͤnig herfuͤr gehn / | Ohn Mackel / saubr vond rein da stehn.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
296a, 33
(Frankf./M.
1649
): Der Hencker selbst ziehets seinem Ehrenstand vor eine sondere Mackel vnd schimpff an / daß eine solcher Gestalt / auß seinen Haͤnden entkommen solte.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
7, 6
(Nürnb.
, 1446
): das das heylige sacrament der taufe die makel vns ab wasche.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 60, 80
(Hs. ˹nobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
˺): von dem makel wil ich clagen: | Adam an eren nie verlos newere sin nachgebure.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 340
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): mit den wunet der ewig gat | in irn herczen und selen | [...] | on mailung ader makel.
Franck, Decl.
348, 38
(Nürnb.
1531
): damit sie wider die laster dester koͤner waͤren zu streitten / welicher mase vnd mackel so vil tugent uͤberschatten.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
90
(Nürnb.
1517
): Domit aber in der erwelten selen weder mackel noch masen [...] mög erfunden werden, strafet got die erwelten.
Sachs
18, 191, 36
(Nürnb.
1559
): Der ainige haylant Jesus. | Der ist der schönst on alle mackel.
Ebd.
19, 113, 26
(1564
): Daß kauffhändel und krämerey | Selten on sünd und mackel sey.
Roloff, Brant. Tsp.
1093
(Straßb.
1554
): Das khein schand hatt begriffen dich / | On fleck und mackel funden bist.
Luther, WA
47, 690, 15
; Dubizmay, kurß zu Teutze
12, 4
; Oorschot, a. a. O.
225b, 6
; Reichert, Gesamtausl. Messe
7, 32
; Franck, a. a. O.
333, 23
; 345, 33
; Roloff, a. a. O.
1238
; Weber, Füetrer. Poyt.
5, 3
.