luk,
lucker,
teils mit Umlaut(zeichen), Adj.
1.
›relativ zu einem als fest vorausgesetzten Bezugsgegenstand locker, von geringer Konsistenz‹; im einzelnen etwa: ›locker (z. B. von der Erde, vom Schnee)‹; ›schlaff, ungespannt (z. B. von einem Seil)‹; ›weich, schlaff, welk‹; je nach Gegenstand mit implizierter positiver oder negativer Wertung.Bedeutungsverwandte:
laudechtig
liedweich
2
luderig
lumlecht
schlotterecht
schlotterig
schlottig
unfest
weich
welk
Syntagmen:
etw
. (z. B. der grund des garten, das bet
) l. sein, etw. l. werden
; etw. luk stossen
(z. B. eine wurst
) / binden
(z. B. ein band
); der lucke sand, die lucke erde / materi, das lucke brot / seil, der luckere boden / schne, die luckere erde
.Wortbildungen:
lücke
luklechtig
lukweich
lukwek
Belegblock:
Schöpper
52a
(Dortm.
1550
): ¶ luck vnuäst weich.
Ebd.
114b
: Flaccidus. Luck lidweich luderig / lumlecht ludelecht laudechtig schlotterig schlottig schlotterecht.
Lappenberg, Fleming. Ged.
335, 11
(1632
): daß der Wind gelinder wehet, | daß der lucker’ Schnee zergehet.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
119, 17
(osächs.
, 1570
/7
): Der maulbeerbaum lesset sich auch von dem samen, die in den fruchten sein, zeugen, wan die in ein lucker erden verscharret werden.
Ebd.
135, 12
: das der hopfen gerne in feuchtem luckerem und geylen bodem wäxt.
Ebd.
136, 13
: An welchen ort du nun den hopfen hinlegen wilst, solst du [...] feine gruben machen, [...], und dich mit geiler luckerer erden oder mist schicken.
Barack, Teufels Netz
0466
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Si [würst] sigind pfinnig ald rain, | Und [die mezger] stossens also lugg | Nit vil swerer denn ain mugg.
Schmitt, Fachprosa
107, 24
(alem.
, 15. Jh.
): lass den alant [...] zergan, [...], vnd lass in denn als lang sieden, vncz das die fúchtikait vergat, so wirt es ain lugg, túrr, licht materi.
Golius
Golius
338
(Straßb.
1579
): Panis spongiosus, luck brot.
Bobertag, Eulensp.
73, 19
(Straßb.
1515
): Leid was du leiden kanst, so lang der finger wider in die lück erd gat.
Dasypodius
374v
(Straßb.
1536
): Luck wie ein schwum. Fungosus, a, um Lucke. Fungositas. Luck weich. [...]. Lucklechtig. Eneruis, e. Eneruus.
Goedeke, Fischart. Flöh Haz
1049
(Straßb.
1594
): Etlich [weibervolk] die hosenband luck binden, | Wilt du dich dann dazwischen finden, | So zihen sie denselben zu.
Maaler
275r
(Zürich
1561
): Luck / Abgelassen. Incontentus, Flaccidus, Flaccus. Luck vnd Lampaͤchtig seyn. Flaccescere. Halb Luck oder waͤlck / Halb verrumpfft. Semiuietus. Lucke seyler / Nit gespannen. Funes laxi.
Ebd.
316v
: Pfaͤlschlahung / ein vest fundament in lugken grund damit zu machen.
Ebd.
368r
: Schwummaͤchtig vnd lugk oder blutt wie ein schwumm.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
311, 6
(Genf
1636
): Das bett ist gar (luck).
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
373, 27
(oobd.
, 1349
/50
): daz wir in unsern landen langen pfeffer haizen, daz ist lück an im selber.
Pfälz. Wb.
4, 1046
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
227
; Schweiz. Id.
3, 1232
f.2.
›unbeständig, schlaff, lax, schwach (hinsichtlich des Mutes, Charakters, der Kraft e. P.)‹; Ütr. zu 1.Wortbildungen:
lücke
lukgeben
Belegblock:
Jörg, Salat. Reformationschr.
358, 4
(halem.
, 1534
/5
): Allso lugg / wanckellmuͤttig lüt sind die kaͤtzer / nochdenn schryend sj / der fels des ungezwyfleten gloubens [...] sig by jnen.
Maaler
275r
(Zürich
1561
): Lucker / Milter oder guͤtiger seyn / Hinlaͤssig / farlaͤssig vnd zelinß seyn / Nit zerauch vnd zestreng seyn. Remissiorem esse.
Ebd.
275v
: Lugk. Laxus, Laxatus. Lugk oder zelinß meinungen / die nit streng gnuͦg sind. Sententiæ molles. Lücke (die) Mangel an muͦt vnnd dapfferkeit / Liederligkeit. Remissio animi ac dissolutio, Languor, Marcor.
Wiessner, Wittenw. Ring
6665
(ohalem.
, 1400
/08
): Do ward der jäger macht ze lugg.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
227
; Schweiz. Id.
2, 91
; 3, 1236
.