leitgeben,
(seltener:)
leutgeben,
V.;
Bestimmungswort zu
mhd.
lît
›Obstwein‹
(Lexer
).1, 1939
1.
›(Wein) ausschenken‹; zu den mit dem Weinausschank verbundenen Rechtsregeln s. die Belege; vgl.
leitgebe
.Oobd., östl. Inseldeutsch.
Wortbildungen
leitgeber
weinschenk
leitgebe
leithäuser
leitgeberei
leitgebin
leitgebpfennig
leitgeben
für das Schankrecht‹ (a. 1376).Belegblock:
Mell u. a., Steir. Taid.
48, 42
(m/soobd.
, n. 1590
): sein alle kaufmanschaften, auch handwerch als fleischhacker, leitgeber und fragner wie auch aller fürkauf [...] auf dem land zue treiben [...] verpoten worden.
Ebd.
136, 27
(17. Jh.
): es ist von altersher der brauch gewesen, dass welcher unter der nachparschaft im banwein geleutgebt hat, dornach freiheit gehabt derselbig ein ganzen störtin aßleut geben.
Mollay, Ofner Stadtr.
210, 5
(ung. inseldt.
, 1. H. 15. Jh.
): Wÿ nÿmant gar Fremde weyn sol lein geben [...] von der fremder wein wegen, daß sÿe dÿ nicht sullen vorkaufen nach leid geben peÿ der nechsten puͤß.
Qu. Brassó
5, 133, 18
(siebenb.
, 1550
): wenn er [farrherr] will leutgeben, so soll er den Richter [...] darum anlangen.
Rechn. Kronstadt
3, 306, 35
(siebenb.
, 1545
): das man vor das gelt [...] wain sol kauffen vnd den Haǔs armen leǔten sol leütgeben.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 186, 2
; Winter, Nöst. Weist.
1, 4, 22
; 3, 123, 26
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
116, 3
; Mollay, Ofner Stadtr.
211, 11, 4
; Rwb
8, 1213
; 1214
/5.‒
Vgl. ferner s. v. baufechsnung
.2.
›(Vieh, Getreide) verkaufen‹.Belegblock:
Rwb
8, 1214
(a. 1623
; 1631
).