1
leite,die
;–/-n
;zu
leiten
, vgl. den etymologischen Hinweis unter 4.1.
s. leiten
2.2.
›Leitung, Führung e. P.‹; vgl.
leiten
4; 7.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
24867
(preuß.
, um 1330
/40
): An der selbin reite | in wundirlîchir leite | quam ein der brûdre, knabe | von Littouwin her abe.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 8, 9
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): solch leite sol leiten recht.
3.
›Gebot, Aufforderung‹.Belegblock:
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
541
(schwäb.
, Hs. 1478
): So solt du an der selben stund | Mit den zwain junckfräwen | Den selben fursten nit me schäwen, | Weder umb laid noch umb gebett.
Ebd.
2978
: Der got der uß dem paradyß | Verstieß Adam und Eva von der wollustigkait | Umb das bot und lait | Das an dem apffel úbergangen was.
Schweiz. Id.
3, 1494
.4.
›Fuhre (im eigenen Belegmaterial die zu transportierende Masse, laut Rwb 8, 1204
/5 auch die Tätigkeit); genormte Wagenladung (meist bezogen auf Holz, Heu)‹; auch die oobd. Belege zeigen -ei-
(statt zu erwartendem -ai-
); möglicherweise liegt Beeinflussung von 2
leite
vor, in diesem Fall können einzelne Belege als ›Hang (Waldhang)‹ gelesen wurden.Phraseme:
ze leite faren
›die Gotthardroute nach einer bestimmten Fahrordnung benutzen‹ ( Schweiz. Id. 3, 1494
).Wortbildungen:
leitebuch
leitkarre
leitros
lîden
›gehen‹ [ Lexer 1, 1900
], frnhd. *leiden
; für ersteres spräche onerarius
, für letzteres dextrarius
, dann müßte leidros
›rechts gehendes Pferd, Handpferd‹ angesetzt werden).Belegblock:
Thiele, Chron. Stolle
459, 22
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): noch bleben etliche leyten uff deme felde steen, das man dy nicht uss brenge konde.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 64, 1
(schwäb.
, 1430
/31
): 14 lb. von den laitkarren und fronern, die murstain, santstain und sand fürten.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
270, 3
(noobd.
, 1339
): [der Hellhof] gilt zwen und fuͤnftzich metzen rokken [...] und zwo leitten holtzs.
Adrian, Saelden Hort
272
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): der czehendt im Brúl [...] ertregt 1 schober oder 1 leyt heẃes.
Winter, Nöst. Weist.
4, 231, 3
(moobd.
, 1486
): ob der pharr wolt verkaufen ain leiten holz, so soll der pharr die selb leiten holz di holden anvailen drei virzehen tag vor.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
309, 16
(smähr. inseldt.
, 1414
): czw der pastuben gehört ein leitten holcz gelegen zw nachst der Hannenaw.
Rechn. Kronstadt
3, 116, 20
(siebenb.
, 1541
): 1 equus dextrarius vulgo Leÿd Rosz
auf 33 Tage,
fl. 21. Ebd.
3, 167, 13
: 1 equus onerarius vulgo leyd Rosz.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
181, 12
; Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 71, 21
; 247, 17
; Mon. Boica, NF.
1, 162, 21
; Winter, Nöst. Weist.
1, 157, 34
; Rechn. Kronstadt
2, 88, 15
; Vorarlb. Wb.
2, 268
.5.
›Transportfaß‹.Wortbildungen:
leitfas
lîtvaz
nicht auszuschließen), leitschaf
leitschif
).Belegblock:
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 222, 8
(hess.
, 1550
): Die gertner sollen haben und halten sechtzehen eymer [...] und halten acht laydfaß mit iren karren und pferden und sollen aus inen ordnen acht person, die den laydfasßen helffen wasßer schepffen.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
194, 6
(nobd.
, Hs. M. 17. Jh.
): es wart auch vil weins derzeit in leytfaßen und in großen kufen behalten gebrechligkeit der faß [halber].
Voc. Teut.-Lat. s jr (
Nürnb.
1482
): Laytfaß. oneferu͂ scz vas qd’ aptu͂ natu͂ e͂ ad deferendu͂ vinum.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 642
Anm. (schwäb.
, 1559
): wo ainem pottmaister arkwönig fisch angezaigt wurden, es wäre in weyeren, gruoben, laitschöfferen [...] alsdann soll [...].
Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 3531, 5
(moobd.
, 1453
): dass all furer [...] auch halb fudrig und halb dreiling laidt haben und furn mit gebrannter mass.
Winter, Nöst. Weist.
4, 157, 25
(moobd.
, M. 16. Jh.
): kumbt die frucht ee abweg in die lait und daß hinter thail da das vorder gestanten ist, so ist er hinkomben.
Müller, Stadtr. Ravensb.
222, 24
; Winter, a. a. O.
2, 104, 4
; 3, 533, 29
; Rwb
8, 1205
; 1212
; Schweiz. Id.
1, 1051
.6.
›Durchgang im Gebirge‹.Belegblock:
Schib, H. Stockar
48, 29
(halem.
, 1519
): ritten wir von Bason zu der liatteren und durch die kluss.