leidenhaft,
leidenhaftig,
Adj.
1.
›bekümmert, traurig; mit Schmerz, Krankheit oder Sorge behaftet; durch Not (im Beleg durch feindliche Belagerung) bedrängt‹; vgl.
1
leiden
(V., unr. abl.) 1.Bedeutungsverwandte:
bekümmert
betrübt
leidig
traurig
trübig
trübselig
unmütig
Belegblock:
Schöpper
26a
(Dortm.
1550
): Leidig vnmuͤtig traurig leidenhafft truͤbig betruͤbt trubselig bekuͤmmert.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1698
(halem.
, Hs. um 1435
): [Jhesus] mag in truren froͤd geben | Und trost in liden hafftem leben.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 15, 6
(halem.
, n. 1529
): was unussprechlich jamers dis [...] krankheit in aller welt, in allen [...] gschlechtern der lidenhaftigen menschen hat gebracht.
Ebd.
4, 513, 24
: (d’viend) zugend da dannen fuͤr Novara, die lidenhafte stat; die wolt sich ouch nit ufgeben.
Maaler
270v
(Zürich
1561
): Leydenhafft vn bekümberet sein. [...] Einen gantz trauwrig vnd Leydenhafft machen.
Maaler
122r
; 466r
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
217
.2.
›leidensfähig, demütig Leid und Armut auf sich nehmend; geduldig‹; vgl.
1
leiden
(V., unr. abl.) 2.Syntagmen:
die leidenhaftige schwester, das leidenhafte ding
›Papier‹.Wortbildungen:
leidenhaftigkeit
Belegblock:
Dasypodius A
239v
(Straßb.
1536
): Tolerantia, Leydenhafftigkeit.
Vetter, Schw. zu Töß
121, 18
(Hs. 15. Jh.
): Also süllent wir auch tün, mein lieben swestren, das wir habent grüntliche diemut [...]; so werdent wir mit dißer diemüttigen, leidenhafftigen, gedultigen swester von Got auch gekrönt.
Golius
454
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
217
.3.
s. 1
leiden
(V., unr. abl.) 5.