1
leide,
die
;
zu
1
leiden
(V., unr. abl.).
1.
›psychischer Schmerz, Kummer, Traurigkeit‹.
Bedeutungsverwandte:
schmerz
 2,
schwere
 3.
Wortbildungen:
leideman
›Person, die das Unglück eines anderen auf sich nimmt‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
7652
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
,swer durch mich [Crist] get, | Der geniset und vindet weide‘. | Daz dutet sus: ane leide | Vindet he ewicliche wone.
Luther, WA
33, 323, 32
(
1531
):
Do thustu es dan nicht, sondern ein ander thutst, und also bistu der Leide man, sonst soll dein andacht und dein leiden ein dreck sein.
Hübner, Buch Daniel
7466
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
die alden beide, | En brachte liebe leide.
Strauch, Par. anime int.
61, 7
(
thür.
,
14. Jh.
):
minne machite si [Maria] stende, leide weininde.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2115
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
Lod trang win in siner leide | unnd beslieff sine tochter alle beide.
Rieder, St. Georg. Pred.
247, 22
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz wære ime niht aine lait, ez wære im ain vroͮde.
Helm, a. a. O.
1243
;
4858
;
Helm, Maccabäer
646
;
14256
;
Fischer, Brun v. Schoneb.
4853
;
7466
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 68
.
Vgl. ferner s. v.
abzerren
 1,
1
acht
 7.
2.
›Mitleid‹.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred.
21, 9
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
[dine wort die du gibest den armen] suln doch wesen bitter inwindich propter compassionem, durch die laide die tu haben solt umme dines ebencristen armuͦte.
3.
›Schwachheit, Gebrechlichkeit, Behinderung‹.

Belegblock:

Maaler
267v
(
Zürich
1561
):
Die Leide vnd vngeschaffne deß leybs die man verspottet / oder darumb einer verspeit vnd verspottet wirdt. Corporis deridiculum.