lehener,
der
;-s/-Ø
.1.
›Person, die jm. etw. aus-, verleiht‹; zu
lehenen
1.Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 59, 21
(Straßb.
1466
): Der reich gebeut dem armen: vnd der do enphecht das lehen der ist ein knecht des leheners.
‒
Vgl. ferner s. v. ledig
4.2.
›Person, die sich von jm. etw. leiht; Lehensnehmer, Dienstmann, Pächter‹; konversosem zu 1; vgl. lehenen
2, lehen
(das
) 2; offen zu 3.Bedeutungsverwandte:
geleitsman
Belegblock:
Weingart u. a., Seelb. Rhodt
32, 21
(pfälz.
, 1558
): dasz die lehener oder ir erbenn die XXVII ℔ ₰ järlicher gilten [...] nit ausz richten.
Voc. Teut.-Lat.
s vr
(Nürnb.
1482
): Lehener od’ geleitsman.
Weingart u. a., a. a. O.
32, 27
.3.
›Inhaber eines Zinslehens, kleinbäuerlicher Pächter einer sehr geringen Bodenfläche von einer halben Hufe (im Gegensatz z. B. zum Freibauern)‹; Spezialisierung zu 2; vgl.
lehenen
3, lehen
(das
) 5.Bedeutungsverwandte:
bauer
der
) 1, huber
Syntagmen:
der l. ackern, etw. leiden, jn. unterhalten, etw. füren / geben, schuldig sein; l. des gotteshauses; der ganze l.; dienst des l
.Belegblock:
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
131, 3
(smähr. inseldt.
, 1414
): geit ein ganczer lechner ainn tag ze aker in der vasten vnd in der sat ain tag vnd ein halbs lehen einn halben tag.
Ebd.
245, 23
: mues yeder ganczer lechner ze drin ern ein halben tag akchern.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 146, 15
(schwäb.
, um 1600
): Wo ein armer [...] mensch gebrocht wurde, so sollen die lehener, [...], sie underschleifen und underhalten und entgegen die bauren solche nach andern flecken hinaußfüehren.
Ebd.
314, 26
(1643
): Gemaindrecht, wievil deren im ganzen marckt, waß ganz und halb baurn, lehner und söldner oder batzenheußlin sein.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
428, 30
(noobd.
, 1354
): so sol der mair und die huͤbner und die lehner mit einander leiden, swaz die nahtseld kost.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 488, 9
(moobd.
, 1459
): so sol aynem hueber halb souil werden vnd aynem lehenner halb als uil als aynem hueber.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
500, 4
(m/soobd.
, 17. Jh.
): das ainen pauern der ain hueben hat nit vill uber ain geschübertes viertl oder acht mässl, ainen halbhüebler nit vill uber ain gestrichnes viertl, ainem lechner nit vill uber 4 oder 5 mässel [...] geurlaubt werden.
Stahleder, Juliussp. Würzb.
112
; Bretholz, a. a. O.
382, 3
; Fuchs, Urb. Göttweig
175, 1
; Bischoff u. a., a. a. O.
111, 42
, Rwb
8, 916
.‒
Vgl. ferner s. v. bachwit
, batzenhaus
, beholzung
4.