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lecken,V.;
zu
mhd.
lecken
›benetzen‹
(Lexer
).1, 1849/50
1.
›etw. / jn. mit Wasser benetzen, jn. baden, mit der Badequaste behandeln‹.Wortbildungen:
2
lecke
die
) ›Badewasser‹; möglicherweise auch ›Dampfbad‹; dazu metonymisch: ›Bad, das Baden; Handlung, ein Dampfbad zu nehmen‹, 2
lecke
der
) ›Bader‹ (im Beleg, s. u. Kurz
, in einem ironischen Bild), lekbank
2
lecke
der
) gerät dadurch in die semantische Nähe zu 1
lecke
der
).Beleghäufung im Obd.
Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
114, 2192
(Magdeb.
1608
): Es [Jungfrewlein] leckt vnd schlichtet seine hahr.
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
335
(o. O. 1558
): Der bader hat ein dreck auff leckbanck gethon, das nyemandt sich hat reynigen künnen.
Fastnachtsp.
377, 14
(nobd.
, v. 1494
): Wol auf gen pad! | Ir herrn, mit lecken, paden und krauen | Kan ich versehen wol die frauen.
Euling, Kl. mhd. Erz.
612, 4
(nobd.
, E. 15. Jh.
): er [pader] nam zü pad zwen pfening | und verprent ein jn einr leck gering.
Sachs
5, 168, 2
(Nürnb.
1553
): Der dritte thet ernieder sincken | Bey dem ofen auff die leckpenck.
Ebd.
17, 320, 31
(1563
): Daß im auch nit im schlaff entgeh | Ein furtz, so im das loch erweich, | Oder der harme von im schleich | Oder gar auff die leckbanck thu, | So ers loch nicht recht beisse zu.
Michels, Murner. Badenf.
17
, Üb. (Straßb.
1514
): Im bad lecken. | So ab geweschen sind die sünd, | Darnach mit lecken
[hier ütr.]
got enzint | Das din hertz in lieben brindt. Kurz, Murner. Luth. Narr
1876
(Straßb.
1522
): In solchem bad ist das die lecken | O guͦter schmutz die finger schlecken.
Barack, Teufels Netz
541
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): recht her in die badstuben, | Da tuond wir inn all unser vermugen, | Ain leken
(›jn. durch zu heißes Baden traktieren‹)
, den andern ersteken. Fischer, Folz. Reimp.
24, 105
(oschwäb.
, 1524
/26
): Nun bey der alten wölt verstan, | Der dann die hautt seer raydig was, | Das sy besorgt, sy künd nit baß | Der kretz halb komen zu ainer leck.
Klein, Oswald
19, 39
(oobd.
, 1416
): do wart gehaisset im ain bad, | hett man die leck auff gossen, | es hett uns alle verdrossen.
Ebd.
32, 15
(1423
): der ersten kamer swach gezellt | zu hell, da quellt versigelt haisser lecken.
Raabe, Wortsch. Murner
2, 426
.2.
›(den Schweiß) hervortreiben; e. S. Flüssigkeit entziehen, etw. austrocknen lassen, (z. B. Land) trocken legen‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
3317
(nrddt.
, 14. Jh.
): Die sunne den tou lecket | Der im grase stecket.
Redlich, Qu. Ratingen
64, 5
(snfrk.
/rib.
, 1358
): dat unse burgere [...] van Ratinger marken deilen, leken end pelen muͦgen zo irme nuͦtze.
Mayer, Folz. Meisterl.
77, 62
(nobd.
, 1517
/8
): Das pade heis | Plütigen schweis | Aüs seinem leichnam lecket.