1
laute,die
;–/-n
;zu
mhd.
lûte
›Laute‹
(Lexer
), dies aus 1, 1995
ital.
liuto
(Kluge/S.
,
431).1989
›Laute, Musikinstrument (aus Saitenträger und Resonanzkörper mit parallel zur Decke des Resonanzbodens liegender Saitenebene)‹; im Orientierungsfeld mit anderen Musikinstrumenten wie
geige
1, pfeife
1, seitenspiel
, zither
; vgl.
laut
(der
) 1.Phraseme
jm.
(im Beleg: der hure
) auf der lauten schlagen
(obszön); jn. über die lauten schlagen
›jm. einen Schlag auf den Kopf verpassen‹; (jm.) die laute auf den / dem rücken schlagen
›jn. prügeln‹.Bedeutungsverwandte:
pandor
Syntagmen:
die l. machen / schlagen / spielen; auf der l. lernen / spielen; jn. auf der l. leren; unbezogene l.
Wortbildungen
lautenbauch
fräsling
schlecker
schlekmaul
schlemmer
lautengeiger
instrumentist
lautenist
lautenschlager
lautenklang
lautenkrage
lautenlied
lautenmacher
lautensak
taschenfach
lautenschule
lautenspiel
lautenwirbel
1
staffel
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
256, 22
(preuß.
, 1403
): 15½ scot dem blynden spilmanne mit der luten zu Grebin geschankt.
v. Ingen, Zesen. Rosenw.
43, 34
(Hamburg
1642
): Wann die Lind’ am stoͤltzten gruͤnt / | Recht sie dann zur Lauten dient.
Schöpper
24b
(Dortm.
1550
): Vorax. Fraas fräßling schlecker schleckmaul lautenbauch schlauch schlemmer.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
395, 8
(Wolfenb.
1594
): [Geist] spielet auff einem Pandor oder Lauten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
48, 138
(Magdeb.
1608
): [Frösche]
Singn auch jhr vielstimmige Reyen / | Jn Pfeiffen / Zithern / Lauten / Geygen. Ebd.
138, 2953
: Der Esell wil die lauten schlagen / | Weiß doch nicht zu fassen den Kragen.
Spanier, Murner. Schelmenz.
2, 23
(Frankf.
1512
): Der ander [kan] dich bey der nasen fieren, | Quid est figuris vff der luten.
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
172
(o. O. 1558
): O liebe Napperin [...]; ir habt [...] glatte arm wie ein lautten-kragen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
103, 1
(Frankf./M.
1568
): Der Lautenmacher. Gut Lauten hab ich lang gemacht | Auß Taͤnnenholtz [...] | [...] | Darnach mit Saiten vberzogn / | Und angestimmt mit suͤssem Klang.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
22, 22
(Frankf./M.
1626
): Ich will suͤß spielen her auff vnbezogner Lauten.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
177, 388
(osächs.
, 1607
): Ihr Instrumentisten, | Lauten-Geÿger vnd harffenisten, | [...] | Stimmet euer Instrument.
Schein, NA
2/1, 12a, 1
(Leipzig
1627
): worbey auch sonderlich / mit darzu gehoͤrigen Vberzeichungen / fuͤr die Organisten / Instrumentisten vnd Lautenisten / ec. auff den General-Baß gesehen worden.
Voc. Teut.-Lat.
s iiijr
(Nürnb.
1482
): Laut. ein seytenspil. luta.
Mayer, Folz. Meisterl.
94, 138
(nobd.
, 1517
/8
): Das ich nit darff hoffiren gan | Mit lauten noch mit geigen.
Sachs
14, 118, 1
(Nürnb.
1550
): Viel thut man zu der stadt auß-jagen | Und die lauten auff den ruck schlagen.
Ebd.
270, 18
(1533
): ich wils dem richter klagen, | Der lest dirt lauten auffm ruckn schlagen.
Hulsius
F iijr
(Nürnb.
1596
): Geyge / Laute.
Harsdoerffer. Trichter
3, 309, 19
(Nürnb.
1653
): Laute. [...] Es ist ein leeres Holtz erfuͤllt mit holdem Klang / der Hals geziert mit Saͤiten kan ein Hand geleiten zu singen.
Kurz, Murner. Luth. Narr
1371
(Straßb.
1522
): O Junckfraw adelheit mit der luten, | Ich bring euch alle nüwe statuten.
Koller, Ref. Siegmunds
138, 28
(um 1448
/52
): [unschamhafftige hunde] haben liep [...] luten- und seytenspyel in iren wirtschaffen.
Bächtold, N. Manuel. Todt.,
4, 14
(halem.
, 1514
/22
): Die luten schlach ich [tod] süess und fin, | Herr bischof, tanzend mit mir hin!
Maaler
265v
(Zürich
1561
): Lautenlieder / Verß oder lieder auff seitenspil zůschlahen. [...] Lautenschůl. Ludus fidicinius.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
2, 17, 24
(Luzern
1526
): Wen aber Vlrich Zwingly zů Baden erschinen were, wer wolt mitler zeit seiner eelichen hůren vff der lauten han geschlagen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
299
(Genf
1636
): Lautenist / lautenschlaͤger / m.
Bremer, Voc. opt.
35049
(schwäb.
, 1436
): lutenwirbel [...] staffel.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
255, 26
(schwäb.
, um 1542
): meines vatters eyne ist ein kynstler gewesenn ein schener reisner und ein luttenist.
Barack, Zim. Chron.
1, 493, 2
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): ist er [...] mit zwaien seinen dienern, aim alten, weisen [...] vom adl [...] und aim lautinisten, [...] (ist auch ain barbierer [...] gewest und so fürträffenlich in saitenspiln, bevorab aber auf der lauten).
Ebd.
2, 80, 1
: Der war aber nit unbehendt, schlueg den Reischacher mit seiner hellenbarten über die lauten, das er am satel hieng.
Schmitt, Ordo rerum
218, 20
(oobd.
, 1. H. 15. Jh.
): taschenvalde [...] sak czu der lautten [...] lawtten sakch oder taschsenvach.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6762
; Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
200, 15
; Schein, NA
7, 11b, 10
; Gille u. a., M. Beheim
324, 30
; Chron. Nürnb.
5, 468, 2
; Chron. Augsb.
2, 242, 23
; Barack, Zim. Chron.
1, 426, 40
f.; Mollay, H. Kottanerin
32, 2
; Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
625
; 1754
; Schmitt, Ordo rerum
264, 29
; Dasypodius
17r
; 331r
; 368r
; Mylius
H 2v
; Golius
221
; Hulsius
L jv
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
299
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
216
; Schwäb. Wb.
4, 1058
ff.; 1061
.‒
Vgl. ferner s. v. adelheid
, aussetzen
20, instrument
2.