2
lappe,
der
;
zu
Lappe
›dummer Mensch‹ (Dwb
6, 192
), das Schweiz. Id.
3, 1349
stellt
2
lappe
als Ütr. zu
1
lappe
.
›Dummkopf, törichter Mensch, Tölpel, Narr; Bösewicht‹.
Bedeutungsverwandte:
ackerknol
,
1
ackertrappe
,
buz
,
götte
 4,
nar
(
der
) 1,
plunz
,
tiltap
,
tölpel
,
tor
(
der
) 1,
tremel
 4,
trol
(
der
) 2,
wurst
.
Phraseme:
lappen jagen
›mit törichten Menschen zu tun haben‹.
Wortbildungen:
lappen|ei
,
lappenland
,
lappentand
›närrisches Tun‹,
lappenweise
›närrisches Tun, Dummheit‹,
2
lapwerk
›Prahlerei, Gaunerei‹.

Belegblock:

Buch Weinsb.
5, 324, 30
(
rib.
,
1589
):
Er wust mir eirst schoin zu swetzen und nam sich grois an, aber ich spurte mitler zit, das lapwirck mit im ware.
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
202
(o. O.
1558
):
Wie aber der baur [...] sagt, wie er ein ehrlicher bawr sey (wie denn den lappen ire eygne kolben wolgefallen).
Luther, WA
10, 1, 2
(
1526
):
Der lappe het gernn ein lobgesang gehabt von dem, auff welchen das volck sahe.
Sachs
7, 87, 8
(
Nürnb.
1531
):
sol ich leiden von den lappen | Solch schmehewort und böse that?
Ebd.
14, 89, 11
(
1550
):
Narren muß man mit kolben laussen. | Mich dünckt, der jung lap klopf schon dausen.
Ebd.
17, 35, 25
(
1553
):
Was wunders wird er fahen an | Der wunder-seltzam egelmeyer, | Auß-zu-brüten solch lappeneyer, | Die ir im habt unter-gelegt?
Ebd.
23, 130, 21
(
1557
):
Der follen prueder wappen | Macht vil thoren und lappen.
Spanier, Murner. Narrenb.
66, 63
(
Straßb.
1512
):
Wer do trybt ein lappen tandt, | Dem ist das loͤffel gbiß gerist.
Adomatis u. a., J. Murer. Hest.
10
(o. O.
1567
):
Ich gsen ir vil der selben lappen | Die inn die Narrenzunfft hand gschworen.
Tittmann, Schausp.
16
. Jh. Wild. 223, 61 (
Augsb.
,
1566
):
du magst wol ein alter lapp sein, | gest zu fuß bei dem esel dein!
Rot
311
(
Augsb.
1571
):
Fæx, [...] ein Lap / Tildtap / wurst / pluntz / ein / narr / grober vnuerstendiger mensch.
Ebd.
323
:
Lap, Ein naͤrrischer Mensch / faßnacht putz. Dann vor zeyten haben sich die leut mit grossen kletten behengt vnd vermumbt / welche man im Latein lappas nennt / seind also hin vnnd wider geloffen / wie die Narren / daruon man sie Lappen genent. Es ist auch ein eygen landt Lappia, das ist das Lappenlandt genent / das Volck darinn Lappen.
Klein, Oswald
19, 175
(
oobd.
,
1431
/
2
):
hiess mich ain lappen | in meiner narren kappen.
Turmair
1, 204, 18
(
1529
):
hat ain jeder lapp ain besundere mainung mit essen und trinken, fasten, feiren.
Ebd.
4, 172, 12
:
Got darf unser lugen nit, der teufel gibt solch narrenwerk den lappen ein.
Ebd.
925, 1
:
dise törechte hofnung und lappenweis verfüeret manchen, bracht manchen umb leib und leben.
Wackernell, Adt. Passionssp. Vsp.
1681
(
tir.
,
1530
/
50
):
Du thuest gleich, alls ob du lappen jagst.
Luther, WA
37, 102, 19
;
Sachs
3, 25, 32
;
17, 32, 32
;
104, 22
;
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
899
;
Kurz, Murner. Luth. Narr
2760
;
Bäumker, Geistl. Liederb.
57, 3, 4
;
Voc. inc. teut. o iiijr;
Alberus Qq ivv;
Schöpper 8b;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
215
.
Vgl. ferner s. v.
1
ackertrappe
.