langeweile,
die
;1.
›relativ zum Erwartbaren lange Zeit, Weile‹; als Akk. der zeitlichen Erstreckung zum Adv. übergehend, dann: ›lange‹; vgl.
lang
6.Belegblock:
Chron. Köln
1, 287, 23
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): so we si eme sin recht, [...], unthielten [...] und langewile vur unthalden hedden.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
111, 38
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): paichtlande, dat langewyle zu dreissche gelegen hait.
Küther, UB Frauensee
220, 35
(thür.
, 1447
): Als der gestrenge Jorge von Regkerode [...] langewile hundert gulden geldis an unßer stad jarrente zcu Isennache vor thusind gulden houbtgutes gehabt had.
Thiele, Chron. Stolle
80, 11
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): dy langewile under enander gekregen hatten.
Ebd.
96, 1
: das her by langer wile nicht geantwarte konde.
2.
›Langeweile, Zeit, die einem lang und verdrießlich vorkommt‹; vgl.
lang
7.Gegensätze:
kurzweil
Belegblock:
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
421a, 39
(Frankf./M.
1649
): alß ohnlaͤngsthin (welches ich vor die lange weile
[›zur Unterhaltung, zum Zeitvertreib‹]
mit einrücke) eine Ziege verlohren worden. Franck, Decl.
340, 39
(Nürnb.
1531
): auff das nit die sach die von kůrtzweyl wegen erfunden ist / zu eynem trawren / vnlust / vnd lanckweyl rayche.
Klein, Oswald
45, 64
(oobd.
, 1431
/2
): vil flöch mit langer weil vertreib.
Dasypodius
68
.