1
lab,die / das
;2
laben
.1.
›Lab, „Stoff, den man der Milch zusetzt, um sie zum Zweck der Bereitung von Käse gerinnen zu machen; er wird aus dem mit etwas Salz und Gewürzen gemischten und eine Zeitlang in säuerlicher ,Schotte‘ eingeweichten Magen junger Kälber oder Ziegen gewonnen‹ (Schweiz. Id. 3, 952
).Bedeutungsverwandte:
käsluppe
renne
Wortbildungen
labmage
renmage
labstande
Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
19, 14
(preuß.
, 1437
): 1 kesefas, 1 lapstande, 1 axse.
Schottelius, HaubtSprache
1353
(Braunschweig
1663
): Laab n. coagulum, prensura. [...] laab in die Milch thun. laabmage.
Schmitt, Ordo rerum
191, 15
(omd.
, 1466
): Coagulum lab oder renne [...] läff oder zůrunn [...] rennmagen [...] kesiger.
Mylius
C 7r
: Coagulum Labe / damit man Kese laͤbet.
Bremer, Voc. opt.
13045
(wobd.
, 1328ff.
): Coagulum renna [...] keslupp [...] renn [...] lab [...] Coagulum [...] est lac in uentriculis fetuum nouellorum, antequam cibum sumpserint, bene digestum, habens virtutem materialem substanciam lactis aliqualiter ingrossandi.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
291
(Genf
1636
): Labmagen / Ce dont la presure se fait, Ex quo fit prensura.
Ziesemer, a. a. O.
21, 41
.Vgl. ferner den 2. Beleg von
Ermisch u. a. Haush. Vorw. s. v.
2
laben
.2.
›eine Art Beize, Lauge; „Salzwasser, das sich während des Siedens in der Pfanne befindet, bestehend aus noch nicht verdampfter und inzwischen neu zugeflossener Sole“ (Patocka, s. u.), Mutterlauge‹.Wortbildungen:
labschöpfen
labschöpfer
labstube
labwasser
1
laben
).Belegblock:
Luther, WA
32, 31, 10
(omd.
, 1530
): das unser lieber Gott uns so viel gewuͤrtz und labwasser wil jnn unsere hertzen geben.
Patocka, Salzwesen.
1987, 239
(oobd.
, 1513
) sol (...) die laab in ainer Rÿnnen (...) abgelassen vnnd die vbrig Laab abgeschepft werden
. Ebd.
208
; 240
; Schwäb. Wb.
4, 901
.