kuppeln,
2
koppeln,
V.
1.
›jn. / etw. (Zugtiere, Hunde, Land) zusammenlegen, aneinander binden, miteinander verbinden, fesseln‹;
zu
kuppel
 1.
Wortbildungen
kuppelseil
(dazu bdv.:
hautstrik
).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
5, 8
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
we uch, di ir zusamenzijt hus zu huse und copilt ackir zu ackir biz zu ende des landis.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
11699
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Juden, heiden, valsche cristen, | Die der tuvel hat mit listen | Gekopelt hir zu samne.
Große, Schwabensp.
198a, 19
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
sine winde vnde sine bracken de suͦlen vf gevangen sin vnde sine iagethuͦnde gecoppelt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
38, 16
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
so hot he sich gewarnet eynis bogin und geschoz und czweyger hunde gekoppilt.
Mylius
F 2r
(
Görlitz
1577
):
Iugum Joch / das holtz darmit man 2. Vieh zusamen koppelt.
Pyritz, Minneburg
4660
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar zu ir nit mich chopelt | In sorgen bant so strenge, | Daz myr myn breit, min lenge | Freude ist alle worden kurtz.
Franck, Decl.
352, 24
(
Nürnb.
1531
):
so gar darumb / das er [Dionysius] erstlich zwen ochssen in eyn yoch gekuppelt haben sol.
Bremer, Voc. opt.
8050
(
schwäb.
,
1. V. 15. Jh.
):
Copula copelsail [...] hautstrikch [...] est vinculum, quo venator canes venaticos connectit [...]. Et transsumitur pro vinculo matrimonii inter maritum et uxorem.
Mylius
D 1r
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 123
.
2.
speziell: ›eine Ehe oder eine (strafbare) außereheliche Verbindung etablieren, vermitteln, jn. zu Gaunerei, Bubenstücken anstiften‹.
Bedeutungsverwandte:
bulen
 1,
einstossen
 2,
freien
,
huren
,
popitzen
,
sponsieren
,
verfüren
,
zutreiben
.
Wortbildungen:
kuppelhaus
,
kuppelring
›Verlobungsring‹ (a 1610),
kuppelswerk
(a. 1608).

Belegblock:

Chron. Nürnb.
5, 600, 25
(
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
stund ein frau neben dem pranger auf der pank, het gekuppelt und eeleut zusammen gepracht, die nit reht zusammen heten geschossen, zu puͤberei.
Sachs
14, 53, 20
(
Nürnb.
1549
):
Ich hab kupelt der mutter dein, | Und vor eim jar deim schwesterlein.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
626
(
Nürnb.
1613
):
Bruder Veit / die wer recht fuͤr mich. | Mein! Kuppel mir sie / bitt ich dich!
Spanier, Murner. Narrenb.
28, 15
(
Straßb.
1512
):
Kuppel dyner oͤberkeit, | So gibt man dir groß würdigkeit.
Welti, Stadtr. Bern
432, 12
(
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
Von der cuppelhuͥsernn vnnd vnnuͥtzer, ergerlicher wirttshuͥsernn wegenn.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 28, 18
(
schwäb.
,
1574
):
Nachdem auch das zuotrincken, spilen, wuochern, kupplen und ander mehr laster [...] verbotten worden.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 335, 22
(
schwäb.
,
um 1600
):
Vom kuplen und haimlichen enthalten.
Sachs
14, 55, 1
;
22, 293, 23
;
Fischer, Eunuchus d. Terenz
60, 15
;
Gehring, a. a. O.
746, 19
;
Wintterlin, a. a. O.
201, 34
;
Voc. Teut.-Lat.
r vijr
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
290
;
Rwb
8, 120
;
Schwäb. Wb.
4, 858/9
;
6, 2401
.
3.
›heimlich Tauschhandel, Kleinhandel treiben, betrügen‹.
Syntagmen:
mit würfeln k.

Belegblock:

Rwb
8, 120/1
. (
seit 1414
).