kindisch,
Adj.
›zum Kind gehörend, kindgemäß, in der Art, mit den Eigenschaften eines Kindes‹; im einzelnen: ›feige, ängstlich‹; ›albern‹; ›unreif‹;
zu
kind
(das
) 1.Bedeutungsverwandte:
abgeschmakt
dum
fein
freundlich
furchtsam
gering
kindlich
kleinmütig
lächerlich
lieblich
töricht
untapfer
unvermöglich
weibisch
zage
Syntagmen:
k. erscheinen / reden / werden; jn. für k. halten, sich k. (an)stellen, sich k. vergessen; kindischer degen / leib / man / rat / same, kindische anfechtung / begierde / einrede / eitelkeit / frage / legende / lere / sache / weise, kindisches ding / werk
.Wortbildungen:
kindischheit
Belegblock:
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 491, 9
(hess.
, 1584
): Der alt Ditzen Henn, ein man 90 jar alt, ganz kundisch.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
80, 26
(omd.
, 1487
): Es sein etliche von natur so gar forchtsam vnd kindisch.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
345, 6
(Wolfenb.
1594
): haltet mirs zu gute, Ob ich Kindisch werde, vnd verachtet mich nicht.
Luther, WA
32, 33, 1
(1530
): das Euangelion lesst sich zum ersten ansehen, das es ein feine, freundliche und kindische lere sey.
Göz. Leichabd.
163, 17
(Jena
1664
): Diesen Berg durchstreichen wir mit Spielen und kindischer Eitelkeit.
Gille u. a., M. Beheim
78, 196
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): nach der er nu czu kainer frist | kindisch noch tumb erscheine.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
95, 24
(Nürnb.
1548
): sind doch bißweylen sehr geringe vnnd kindische ding / damit der Teuffel sie plaget.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 3, 8
(Straßb.
1466
): also seint auch xxij búcher nach der rechnung mit welchen búchern gleycherweys als mit buͦchstaben der kindischheit eins gerechtten manns ernert.
Michels, Murner. Badenf.
34, 113
(Straßb.
1514
): Hab ich denn zuͦ kindsch geredt, | So wissent das ichs alles det | In guͦtter meinung.
Bachmann, Haimonsk.
155, 9
(halem.
, 1530
): Wann ich bin nut so kindtsch, wie du mich machst.
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
470, 26
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
24, 11
; Thür. Chron.
6v, 1
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
68v, 25
; Mayer, Folz. Meisterl.
48, 24
; Strauch, Schürebrand
10, 11
; Lemmer, Brant. Narrensch.
46, 73
; Koppitz, Trojanerkr.
6367
; Alberus
P ijr
; Schwartzenbach
G iiijr
; Maaler
243r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
272
; Schwäb. Wb.
4, 380/1
; Schweiz. Id.
3, 350
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 84
.‒
Vgl. ferner s. v. abgeschmakt
, 1
ach
2.