keib,
der
 ;
-(e)s/–
;
zu
mhd.
kīp
›Widersetzlichkeit‹
(Lexer
1, 1578
).
›Zank, Streit mit Waffen oder Worten, Erregung, Ärger‹.
Redensart:
die lieb sucht rat, der keib sucht tat
.
Bedeutungsverwandte:
bosheit
 1,
grol
(
der
),
2
hader
,
has
,
1
krieg
 1,
neid
(
der
),
schalk
,
schelte
,
span
,
stos
 7,
unfriede
,
unruhe
,
unwille
,
urlog
,
verdrus
,
wortkampf
,
zank
,
zorn
,
zweiung
,
zwist
; vgl.
affect
,
irrung
 5,
kampf
.
Syntagmen:
k. erwecken / haben / leiden / machen / treiben / verhüten, im herzen tragen; ein k
. (Subj.)
bestehen / sich heben / sich meren; auf k. beharren, aus k. etw. befelen, uneins sein, in k. kommen, in einem k. rennen, etw. in k. sagen, im k. beharren, vorsichtig sein, jn. mit k. stören / verirren, etw. zu k.
(›um die Wette‹)
tun; vol k. stecken; alter / eigenrichtiger / handfester / kleiner / steifer / steter / täglicher / ungeschikter / unüberwindlicher k.; ane / sonder k.
Wortbildungen:
keibeisen
›zänkische Person‹ (a. 1642),
keibwort
.

Belegblock:

v. Bunge, Livl. UB
4, 466, 3
(
nrddt.
,
1404
):
Diese scheidunge haben wir [...] geghan umb eintracht willen, alss dass wir darumb keinen lengeren kif über haben wolten.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
360, 14
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
so gip mir vreude sunder kip.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
3, 327
(
Köln
um 1490
):
Du salt nicht wanderen mit eyneme bosen mynschen und mit eyneme, de vul kyves is.
Aubin, Weist. Hülchrath
199, 37
(
rib.
,
1578
/
1629
, Hs.
1710
):
falsche münz, [...] scheltwort, kiefwort [...] all dasjenige, was beiden herrn zu strafen stehet.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
1, 143, 38
(
Frankf.
1563
):
Ein alter mann und junges weyb | Die leben selten one keib.
Goedeke, Fischart
658
(
Straßb.
1576
):
Spannt sie frisch pferd vor wolgemut, | [...] Und rennt in aim kib ab zu tal.
Menge, Laufenb. Reg.
664
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Hasse vnd ouch kybe | Treit er in synem hertzen.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe
365, 2545
(
Zürich
1548
):
was bösen wibs! | Wie steckt sie so vol schalk und kibs!
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3178
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Die was kúng David elich wÿp, | Die ir vatter durch ainen kÿb | Mit gwalt her David wider nam.
Qu. Schweiz. Gesch.
1, 55, 5
(
halem.
,
1470
):
dise ding werend bald fürzuͦnemmen [...] e dann der kyb und unwillen sich mere.
Jörg, Salat. Reformationschr.
330, 14
(
halem.
,
1534
/
5
):
Disen kyb hattend die Zürcher den ix orten vortragen.
Ukena, Zuger Trag.
1929
(
halem.
,
1598
):
dem Hencker [...] | Dem er befilcht vß zorn vnd kyb, | Dem Bischoff stracks von seinem lyb | Die rechte hand zuhauwen ab.
Sudhoff, Paracelsus
8, 194, 16
(
1530
):
dan sie werden inen selbst die schand nit auflegen, sonder der keib und der neid wird sie dermaßen ubergehen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
5730
;
Loesch, Kölner Zunfturk.
398, 8
;
Schmitz, Schiltb.
107, 8
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
12, 8
;
Gille u. a., M. Beheim
269, 11
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 30
;
Barack, Teufels Netz
5245
;
Tittmann, Schausp.
16
. Jh. Funk. 187, 435;
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 93, 19
;
Voc. Teut.-Lat. q iiijr;
Maaler
258r
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
268
;
Dief./Wü.
693
;
Martin/Lienhart
417
;
Schwäb. Wb.
4, 306
;
364
;
Schweiz. Id.
3, 105
/6.
Vgl. ferner s. v.
austreten
 5.