kamerlauge,
die
.›Urin‹;
vgl.
kamer
12, 1
lauge
1.Gehäuft literarische Texte.
Syntagmen:
jm. eine k. geben, eine k. an etw. giessen, jm. k. auf den kopf giessen; jn. mit k. begiessen / zwahen; kalte / scharfe / stinkende / warme k.
Belegblock:
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
209, 32
(osächs.
, 1570
/7
): Wann solches die rehe und das wiltprat finden, soll man alte stinkende cammerlauge daran giessen.
Fastnachtsp.
92, 7
(nobd.
1486
): Wer es aber am karfreitag wolt anfahen, | Mit kamerlaugen wurd man in zwahen.
Ebd.
757, 26
(15. Jh.
): Do goß der hausknecht oben herauß | Mit einer scharpfen kammerlaugen.
Sachs
9, 115, 5
(Nürnb.
1551
): Auch geben sanct Johannes segen, | Mit einer warmen kammerlaugen.
v. Keller, Ayrer. Dramen
2383, 4
(Nürnb.
1610
/8
): Ein scherben voll Kammerlaugn ich han, | Den will ich dir giessn auff dein Kopff.
Lemmer, Brant. Narrensch.
62, 10
(Basel
1494
): Vnd kumen vß der gassen nit | Biß man eyn kāmer loug jnn gytt.
Schwäb. Wb.
6, 2259
.