herzig,
Adj.
1.
›aus tiefstem Herzen, aus dem Innern kommend, voller Gefühl und Leidenschaft, liebevoll‹; zu
herz
(das
) 4; 5.Belegblock:
A. à S. Clara. Glori
37, 3
(Wien
1680
): siehe die kurtze Zeit / wie sie dich so hertzig umarmet.
Ebd.
50, 31
: ist kommen in den Garten / hat denselben mit herzigen Thraͤnen benetzet.
2.
›lieb, geliebt, allerliebst‹; häufig in der Anrede verwendet; vgl.
herz
(das
) 5; 9; 10.Bedeutungsverwandte:
lieb
herzallerliebst
herzgeliebt
Belegblock:
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
163, 20
(Hs. ˹pfälz.
, M. 16. Jh.
˺): ach herzigs lieb, nu merkh mich recht: | on dich mich niemant erfreuwen möcht.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 2, 6
(Nürnb.
1631
): O Hertziger HERR, O liebster GOTT.
v. Keller, Ayrer. Dramen
129, 27
(Nürnb.
1610
/18
): O Hertzigs Zuckerschnebelein, | Von mir solst du gegrüsset sein!.
Kopp, a. a. O.
35, 1
; Gille u. a., M. Beheim
83, 145
; Kehrein, a. a. O.
1, 124, 10
.3.
wohl: ›schön, hübsch, lieblich, anmutig‹; anschließbar an 2.Belegblock:
A. à S. Clara. Glori
25, 18
(Wien
1680
): dieser ist der Baum deß Lebens / um den ich mich wie ein hertziger Wintergruͤn umwickle.