herziehen,
V., unr. abl.
1.
›sich (von einem entfernteren Ort) zum Standpunkt des Sprechers bewegen‹; zu
her
(Adv.) 1.Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 211, 24
(nrddt.
, 1550
/1
): Alß wie er sahe die Magdenburger so unordentlich herziehen, eilet er nach dem orth, da die Bauern zogen, schlug an, gewahn die schlacht.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
94, 10
(schwäb.
, 1551
): die ein partty von auffgang herzogenn, die ander partey von dem nidergang.
Koller, Ref. Siegmunds
88, 8
; Gille u. a., M. Beheim
109, 75
.2.
›etw. (ein Tier) herbeibringen‹; als Ütr.: ›etw. in die Rede / in den Text einbringen‹; vgl.
her
(Adv.) 1.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
598, 2934
(Magdeb.
1608
): MEin Vater [...] | Ließ seinen Leib Hengst ziehen her.
Franck, Decl.
338, 16
(Nürnb.
1531
): Ich moͤcht vnzallich vill hie herzihen / aber es ist die maß vnd mittel in allen dingen das best.
3.
›sich entlang eines Ortes bewegen‹; vgl. am ehesten
her
(Adv.) 6.Belegblock:
Ralegh. America
12, 21
(Frankf.
1599
): Wie nun Berrheo das Wasser Cassanar hindersich hatte gelegt / kam er in den Fluß Meta, aber seine Reuterey liesz er am Vfer herziehen / vnd wenn sie jrgendts musten vbergesetzt werden / hatte er seine eygene Schiff.
4.
›etw. ableiten, entlehnen‹; vgl. am ehesten
her
(Adv.) 5.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
341
(nrddt.
, 14. Jh.
): Apocalipsis ist ein wort | Uz krichischen worten her gezogen | Und dutet: ougent ungelogen | War kumftiger geschichte | Zum lesten gerichte.