herrennot,
die
.
›Dienst für die Herrschaft als Fall höherer Gewalt, der Vorrang vor anderen Verpflichtungen hat‹;
vgl.
herre
 6; 8.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
herrendienst
,
herrengeschäft
,
herschaftgeschäft
.
Syntagmen:
in h. sein
;
gottesgewalt / leibesnot / siechtage oder / und h
.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 1047, 5
(
mosfrk.
,
1456
):
wer u. gn. h. dinggericht zu rechter zeit nicht besucht, der ist verfallen vor 10 hl., es wer dan sach, das es gottesgewalt und herrennot were.
Argovia
4, 314, 19
(
halem.
,
1562
):
Welicher [...] vor dem rechten nit erschine, [...] vnd nit dartuon könnte, dasz in leibs- oder herrennot geirret habe, so ist er vnsern gnädigen herren ein frevel verfallen.
Rössler, Stadtr. Brünn
392, 5
(
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Ehaftiger not sint vier. Di erst haisset di herrennot; di andere haisset siechtum, der siech nicht tugleich wiert an geczeuge; daz drit ist venchnusse; daz vierd ist wazzernot.
Aubin, Weist. Hülchrath
235, 19
;
Koeniger, Sendgerichte
234, 31
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
97, 27
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
377, 1
;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 367, 23
;
Pfälz. Wb.
3, 870
;
Schwäb. Wb.
3, 1492
.
Vgl. ferner s. v.
begreifen
 3.