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herfart,die
;-Ø
/-Ø
.1.
›Kriegszug, Feldzug‹; zu
her
(das
) 1.Bedeutungsverwandte:
feldzug
anfal
bataille
gefärte
das
) 7, gefecht
geschlacht
die
) 1, herschauung
herzug
landzug
stabreise
stab
Syntagmen:
eine h. schreiben / schwören
; eine h. in das land kommen
; in eine h. ziehen, in der h. sein, etw. in der h. mit sich füren, mit der h. bewären
; die grosse / nächste / offene h.
; dienst in der h., zu herfarten
.Wortbildungen
herfarten
kriegen
herfartsleute
Belegblock:
Schmidt, UB Halberst.
4, 3028, 53
(nd.
, 1390
): were ok dat bynnen disser vorschreven tid hervart in unse lant queme.
Hertel, UB Magdeb.
3, 702, 44
(nd.
/omd.
, 1503
): wann einem von dem rathe von unser ader unser nachkommen wegen dinst zu herfarten ader des landes noth gebothen wirt.
Thiele, Chron. Stolle
361, 12
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): sie mogen nu wol deste bas | herfarten unnd krigen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
64, 24
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): wen si czien in eyne hervart, sy geretinde vuren uf der pferde hor gebundin eynis wildin ryndis hor.
Opel, Spittendorf
253, 33
(osächs.
, um 1480
): es war hie in der stadt bestalt, das uff denselbigen tag durchzihen solten etzliche herfartsleute.
Gille u. a., M. Beheim
104, 29
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Da der kung daz vername, | da richtet er sich mit den hern | und schraib ain hervart.
Koppitz, Trojanerkr.
5831
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Balde ward dü herfartt | Von baiden sitten geschartt.
Drescher, Hartlieb. Caes.
300, 9
(moobd.
, 1456
/67
): Wider das selbig poͤs [sarracenisch] volck haben wir gesehen drey grosz herfart.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
84, 5
(moobd.
, 1473
/8
): Als sy die hab geraumbten, | ain herfart sy mit all für Troya schwueren.
Rechn. Kronstadt
2, 51, 23
(siebenb.
, 1527
): dÿ do hawbtleÿtt seyn gewest yn der herfartt: czu der schlacht dÿ do yst gescheen mÿtt dem Tÿrkischen Kaÿser.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 88, 34
; Behrend, Magd. Fragen
45, 26
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
29, 16
; v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
36, 21
; v. Tscharner, a. a. O.
34, 16
; Lippert, UB Lübben
2, 136, 15
; Dinklage, Frk. Bauernweist.
57, 2
; Gille u. a., a. a. O.
453, 314
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 40, 16
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 378, 12
; Moscouia
E 1v, 26
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 460
.2.
›Kriegsdienst; Verpflichtung zum Kriegs- und Heeresdienst‹; daneben wohl auch: ›Steuer für einen Kriegszug‹.Bedeutungsverwandte:
dienst
pflicht
landreise
landwer
plattendienst
Syntagmen:
j.
(Subj.) h. tun, h. frei sitzen, h. auf das land setzen
.Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 58, 30
(md.
, 1469
): auch sollen sie
[Tuchmacher]
vier iar schos vnd herffart frey sitzen. Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
289, 10
(thür.
, 1474
): dy [...] sich wegern unde weddersetczig machin, dem irluchten [...] fursten unde hern [...] sture, behern, bete, dinste, herffart und andere phlicht [...] zcu reychene unde zcu gebene.
Piirainen, Stadtr. Sillein
121v, 23
(sslow. inseldt.
, 1378
): Sv mak auch chayn gebot noch heruerte noch pete noch dynst noch cheyn vnrecht auf daz lant seczen.
Grosch u. a., a. a. O.
262, 1
; Herzog, Landsh. UB
355, 43
; Piirainen, a. a. O.
146r, 29
; Rwb
5, 515
f.3.
›Heer, Streitmacht‹; metonymisch zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. her
das
) 1, herschild
herzug
Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
436, 4
(thür.
, 1421
): das her [her Lubanczk] uff der aposteln tagk [...] eyne grosse herfart sampnete von Hessin Buchin Doryngen Eichsfelde Francken unde uss dem Ostirlande.
4.
wohl: ›Abenteuer, Vergnügen‹.Belegblock:
Adrian, Saelden Hort
7469
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): von den schonsten do gewan | sie
[Maria Magdalena]
megde, frowan vil an sich, | die mit ir lepten dem gelich | reht als si werint wilde. | úber velt und úber daz gevild | sach man sie volgen, riten, | nach lofen inden ziten | den grosen herverten.