1
hellig,Adj.;
zu
mhd.
hellec
›ermüdet, erschöpft, durstig‹
(Lexer
).1, 1233
– Nahezu ausschließlich obd. belegt.
1.
›müde, matt, schlapp, erschöpft‹.Bedeutungsverwandte:
kraftlos
krank
mat
müde
abkräftig
abläge
ablägig
amächtig
anmächtig
las
lässig
lendlos
teig
Syntagmen:
der feind / knecht, das pferd / volk, die leute
(Subj.) h. sein / werden
; der hellige könig
.Wortbildungen:
helligheit
Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
79, 23
(mfrk.
, Hs. 2. H. 16. Jh.
): daz dise kleidunge [...] nit an sich genomen hant von grobeheit noch von hellicheit.
Sachs
14, 105, 23
(Nürnb.
1550
): Darumb bit ich gantz sehr, das dw | Mich fürst in dein hauß an mein rw; | Wann ich bin gar müdt, mat und hellig.
Ebd.
20, 400, 14
(1563
): Weil der feind müd und hellig war, | Gert er zu schlagn den nechsten tag.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 264, 10
(halem.
, 1508
/16
): Nun was das volk alles hellig und muͤd.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 517, 11
(halem.
, n. 1529
): d’Eidgnossen [...] liefend dran einen so witen weg, dass vil knecht hellig, durstig und hungerig wurden.
Bachmann, Haimonsk.
47, 29
(halem.
, 1530
): darzuo sind unser pfertt müed und hellig.
Österley, Steinhöwels Äsop
183, 21
(Ulm
1474
/82
): Do [...] das pfärd von arbait schwiczet und hellig, ouch übermüd stund.
Sachs
13, 327, 14
; 20, 114, 11
; 21, 177, 16
; V. Anshelm. a. a. O.
2, 12, 10
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 183, 8
; Koller, Ref. Siegmunds
235, 6
; Primisser, Suchenwirt
4, 471
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 91
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
169
; Schwäb. Wb.
3, 1412
; Schweiz. Id.
2, 1143
.2.
›durstig‹; Spezialisierung zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. indurstig
Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
453, 2332
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Wann es warn dise in der stat | plöd, hellig hungerig und mat.
Sachs
7, 228, 2
(Nürnb.
1538
): Mein hof wurd schir bawfellig, | Mein vieh hungerig und hellig.
Turmair
5, 452, 2
(moobd.
, 1522
/33
): sein volk [...] schleimig, hellig und hungerig war.
Bobertag, Faust
204, 26
; Barack, Zim. Chron.
3, 482, 12
.