heilwertig,
seltener
heilbertig,
Adj.
1.
›die Erlösung von den Sünden bewirkend; das ewige Heil bringend‹; vgl.
heil
(das
) 4; 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. heilbar
heilsam
Syntagmen:
etw.
(Subj.) (z. B. der glaube
) h. sein
; die heilwertige arznei / gnade / lere / pein, das heilwertige trank / wort
.Belegblock:
Luther, WA Bibel
7, 288, 23
(1522
): es ist erschynen die heylbertige gnade Gottis allen menschen, vnnd zuchtiget vns.
Gille u. a., M. Beheim
118, 665
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): so wir enpfan | die sacrament, [...] | Daz uns verlihen wurd da pei | die hailwertig gaistlich ercznei.
Hubert, Straßb. lit. Ordn.
11, 23
(Straßb.
1530
): das die ee eyn sacrament sei, durch welches annemung den eeleuten heylwertig gnad verlihen werd.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
5, 5
(München
1528
): Diser formlicher glawb ist gnuogsam vnd hailbartig.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
8, 30
(tir.
, 1464
): in seinem liecht hab wir gesëhen das liecht, vnd wir sein gespeiset worden mit dem prot seiner hailwertigen lëre.
Luther, WA
10, 1, 1, 20, 10
; Schade, Sat. u. Pasqu.
1, 62, 248
; Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
1, 13
; Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
217, 49
; Bauer, a. a. O.
52, 12
; dies., Imitatio Haller
100, 2
.2.
›von den Sünden erlösbar; die Voraussetzung für die Erlangung des ewigen Seelenheils besitzend‹; vgl.
heil
(das
) 4; 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. heilbar
heilsam
Syntagmen:
jn. h. machen, j.
(Subj.) h. werden
.Wortbildungen:
heilwertigheit
Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 90, 18
(Köln
1583
): O Herr mach dein Volck heilwertig.
Langen, Myst. Leben
156, 12
(nobd.
, 1463
): wan der tewfel wol weiß, daz / an den gelauben nymant hail/wertig werden mag.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
2, 3
(München
1528
): verfueerisch lerer sagen derselben Magdalen seind jr sünd vergeben allain von wegen jres glawbs, nachdem Christus zuo jr sprach. Dein glaub hat dich haylbertig gemacht.
Ebd.
60, 2
: Do wir aber in sünden tod gewesen, hat vnns got erkückt in christo, in desselben gnad seyt ir haylwaertig worden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
121, 37
(tir.
, 1464
): Er [Jeronimus] ist der prunn vnd das wasser der weisshait vnd der hailwertikhait.
Sachs
18, 288, 31
; Turmair
4, 960, 19
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 4279, 4
; Wackernell, Adt. Passionssp. Vsp.
1107
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
167
.‒
Vgl. ferner s. v. alleluja
1.3.
›Heilung von Krankheit bewirkend, heilsam‹; zu
heil
(das
) 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. heilsam
Belegblock:
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
472, 18
(moobd.
, um 1385
): da ist ein halweͣriger prunn, in dem da wern abgenomen der menschen chrankchait.
Drescher, Hartlieb. Caes.
47, 20
(moobd.
, 1456
/67
): Als ich nwͦ prúff, so ist nichts hailwártiger fúr die érczney unnser lieben frawen.