hefe,
hefen,
die
;-n/-n
(für hefe
), -Ø/-Ø
(für hefen
);zur Etymologie vgl.
Pfeifer
f.2000, 519
1.
›Hefe; Gärungsmittel bei der Herstellung alkoholischer Getränke (als Bodensatz zurückbleibend)‹; vgl.
heben
(V.) 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. hebe
Syntagmen:
die h. aussaufen / nemen, hinunter werfen, h. auf einem fas anschneiden
, h. mit etw. mischen
; h. (Subj.) an dem boden liegen, in etw. hinein kommen
; h. von bier / wein, geld um h.
; die frische / neue / trübe h
.Wortbildungen:
hefezuber
hefschaffel
hefwein
Schwäb. Wb.
) (a. 1491).3, 1326
Belegblock:
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
32, 20
(osächs.
, 1570
/7
): nim ein neu ey, weizene kleyen, neue hefen, mache davon küchlein, wirf es in die vaß, so stösset das bier auf.
Voc. Teut.-Lat.
o jv
(Nürnb.
1482
): Heffe von wein. oder von pyr.
Sachs
18, 295, 17
(Nürnb.
1566
): Zulecz aber der gottloß hauffen | Der muß die trüb hefen außsauffen.
Haage, Hesel. Arzneib.
12r, 2
(Hs. ˹noobd.
/md.
, E. 15. Jh.
˺): So daz weib swanger wurt [...], so sol daz haren sein lautter und ain michel tail und sol sein getan als die heffen ligen an dem poden.
Müller, Nördl. Stadtr.
451, 22
(schwäb.
, 1503
): so sich begibt, das ain vass geeicht wirt, darinen trauben, wein oder heffen gewesen ist.
Chron. Augsb.
8, 409, 13
(schwäb.
, zu 1554
): welcher heffen auf ain vaß anschneidt, das nit auf truͤb gefisiert ist, soll zu straff geben 2 kreutzer.
Buch Weinsb.
5, 477, 10
; Hajek, Guͦte spise
14
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
190v, 41
; Loose, Tuchers Haushaltb.
154, 21
; Ott-Voigtländer, Rezeptar
216r, 1
; Müller, a. a. O.
33, 5
; Löffler, Columella/Österreicher
1, 64, 11
; Dirr, Münchner Stadtr.
364, 1
; Zingerle, Inventare
110a, 38
; Brack
c 1v
; Mylius
C 7r
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 126
.2.
›Sauerteig (als Backtreibmittel)‹; vgl.
heben
(V.) 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. hebe
Belegblock:
Müller, Stadtr. Ravensb.
60, 6
(oschwäb.
, 1326
/30
): Ist aber so der becke, daz in duncket, daz er ze claine [brote] gebachen habe und daz lichte von ungezuͥg beschiht der heffon.
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. II,
1412
(tir.
, 1486
): Ich gab im genueg der heppfen, | Das sich muest der tayg erschepfen, | Und macht dar zwe das prot klain.
Keil, Peter v. Ulm
31
; Rechn. Kronstadt
3, 279, 34
.3.
›Rückstand bei der Herstellung von Öl durch Auspressen‹Belegblock:
Eis, Gottfr. Pelzb.
125, 31
(nobd.
/thür.
, 3. V. 14. Jh.
): gemengit mit boumole oder des selbin olis hevin.
Bad. Wb.
2, 593
.4.
›Rest oder kleiner Teil einer Sache; etwas Zurückgebliebenes‹; mit negativer Konnotation: ›etwas Wertloses, Niedriges‹; Ütr. zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. dampf
grumpe
grundsuppe
har
das
) 4, heu
das
) 1, taubendrek
Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 1, 15
(1522
): Jtem .10. und .28. Spricht er [Jsaia], das szo viell an dissem wort fallen, das kaum die hefen und grundsup vom volck selig werde.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 10, 9
([Eilenb.
] 1524
): das wir Christen der gãtzen werlt / vnflatige hefen / gãtz vñ gar gefressen haben.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
107, 6
(Venedig
1483
): der mensch sey verfluͤcht der die bluͦmen seiner iuͦgent wil der werld geben vnd die heffen seins alters wil got oppfern.
Gille u. a., M. Beheim
19, 33
; Chron. Nürnb.
3, 52, 19
; 142, 21
; Baumann, Bauernkr. Rotenb.
623, 43
.