haus,
das
;
-es,
selten
/-er + Uml.
– Allen Positionen liegt die Bedeutung ›Gebäude‹ zugrunde; 1 umfaßt Bauwerke jeglicher Art; 2, 7, 8 sind bezogen auf Gebäude unterschiedlicher Formen und Funktionen; 3 mit Betonung der Komponente des Wohnens; 5 unter Einschluß des gesamten Grundstücks; 4, 6, 9 mit Einbezug der jeweiligen (Haus-)Bewohner; 10 mit ütr. Bedeutung. Das Bedeutungsspektrum stimmt weitgehend mit dem des lat.
domus
(Georges
1, 2285
 f.) überein.
1.
›aus Dach und Wänden bestehendes (meist gemauertes) Gebäude, Bauwerk (jeglicher Art)‹; meist ohne weitere Angaben zu Form und Funktion; nur selten spezifiziert durch zusätzliche Adjektiv- oder Genitivattribute; mit gelegentlicher Betonung der Bedeutung von Gebäuden als Besitztum und Zins- und Erbgut; fließender Übergang zu 2.
Bedeutungsverwandte:
bau
 8,
behausung
,
gebäude
 1,
palast
1; vgl.
bauung
 2,
bauwerk
,
gebau
 1,
gehalt
 2,
gehäuse
 1,
gemäuer
,
1
stal
 2,
stok
 7.
Gegensätze:
hütte
; vgl.
1
bude
,
tabernakel
 1,
tente
.
Syntagmen:
das h. bauen / einnemen / fällen / gewirken / haben / machen / mauern / (ver)kaufen / volbringen / zimmern, an sich bringen
;
das h.
(Subj.)
abbrinnen / angehen
;
in das h. absteigen, sich um das h. legen, j.
(Subj.)
vor dem h. sitzen, jn. in ein h. füren, etw. in ein h. bringen, jm. etw. für ein h. geben, etw.
(Subj.)
schaden an häusern tun
;
das baufällige / fürstliche / ganze / gemauerte / grosse / hölzerne / hübsche / köstliche / lichte / minnigliche / neue / schöne / steinerne h.
;
das h. des kerkers, in der stat
;
der huren / zünften h.
;
der bau der häuser
;
die mauer an dem h
.
Wortbildungen:
hausbalke
(a. 1524),
hausbauer
›Zimmermann‹ (a. 1550),
hausdach
(a. 1608),
hausern
›Hausflur‹ (a. 1580),
hausfarbe
›rote Farbe, womit Türen, Fensterrahmen, Fußböden u. ä. gestrichen werden‹ (a. 1657);
hauskauf
(a. 1577),
hauskeller
(a. 1431),
hausleiter
›Feuerleiter‹ (a. 1600),
hauslos
,
hausmauer
(a. 1479),
häuslein
1,
hausplaz
›Bauplatz für ein Haus‹,
hausschilling
›Gebäudesteuer, Hauspacht‹,
hausschlüssel
(a. 1521),
hausschwelle
›Haustürschwelle‹ (a. 1521),
hausspitze
›Dachspitze‹ (a. 1550).

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
106, 23
(
preuß.
,
1400
):
Wyͤssentlich syͤ, das wyr haben [...] eyn vunffteteil an czwen huͤzeren in der heilgen geistis strase.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
143, 28
(
preuß.
,
1404
):
3 m. und 1 fird. die muwer under dem gebite czu bessern und die muwer an dem huse bey der walkmolen.
Alberus, Barf.
11, 2
(
Wittenb.
,
1542
):
Franciscus wolt fuͤr sich vnd seine Bruͤder / kein koͤstlich noch steinern Heuser haben / Sondern Nidrige Huͤtten / von Leimen mit sprew gemenget.
Beckers, Bauernpr.
52, 18
(
Köln
1515
/
18
):
Groisse stormwyn / de die schaden doin an huysern vn̄ boumē.
Quint, Eckharts Pred.
459, 4
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wer der zimberman vollenkomen an sime werche, er bedorfte der materien nicht; want, als schier, als er sin gedechte, so were das hus vollebracht.
Jostes, Eckhart
4, 37
(
14. Jh.
):
Ein hauz, daz gestern gemacht ward, daz ist heut newe.
Rudolph, Qu. Trier
195, 37
(
mosfrk.
,
1593
/
94
):
Wann häuser oder erbgut, so der stadt Trier iurisdiction unterworfen, kauft oder verkauft werden.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
42, 3
(
thür.
,
1421
):
Dis huss [das capitolium] wart gebuwet mit hoen muern, starcken tormen, vesten pallas uf eynen geschickten bergk yn der stadt.
Ermisch, Sächs. Bergr.
135, 5
(
osächs.
,
1499
/
1500
):
Auch sall uf kein zcechen einigk gros hawß anders dann zu blosser notturfft gebauwet [...] werden.
Opitz. Poeterey
11, 12
(
Breslau
1624
):
wir stehen an waͤnden vnd steinen / vnd wann einer ein Hauß ich weiß nicht wie an sich gebracht hat / so sollen wir es mit vnsern Versen wieder redlich machen.
Reichert, Gesamtausl. Messe
30, 26
(
Nürnb.
um 1480
):
das hauß, in dem zu samen kumen die andechtigen cristgelaubigen seligen menschen, wirt genant ein hauß Gottes.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
164, 13
(
Nürnb.
1548
):
Es thut wol auch wehe / weyb vnd kind / gute freunde / huͤbsche heuser / vnd anders was man auff erden lieb hat / lassen / vnd dauon faren.
v. Birken. Erzh. Österreich
74, 34
(
Nürnb.
1668
):
die Stadt Seckingen / [...] / welche dann / den 17 Augusti, bis auf zwey Haͤuser jaͤmmerlich verbronnen.
Thiele, Minner. II,
13, 215
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
das pulver us salpeter | macht man mit listen also mangerley, | das es die thurn unnd die huser kann gefellen.
Lauchert, Merswin
12, 11
(
els.
,
1352
/
70
):
do wart ich [...] gefuͤret in ein gar zuͦ mole schoͤnes liehtes minnencliches hvs.
Köbler, Stattr. Fryburg
202, 30
(
Basel
1520
):
Wie es mit den buwfelligē hüsern gehalten sol werden.
Merz, Urk. Lenzb.
24, 7
(
halem.
,
1414
):
Friedrich Herzog zu Österreich [...] eignet [...] Hans Schultheis [...] die Güter und Gülten, die er von ihm als Burglehen hat zuͦ sinem hus vnd turn vff vͥnnser veste Lentzburg, samt dem pfundzoll vnd dem husschilling in vͥnnserm stettelin Lentzburg.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
184, 24
(
halem.
,
1525
):
welher och us dem holz ein hus zimmrote und machte.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
186, 32
(
halem.
,
1583
):
Das solt du offendtlich am cantzel ußkhünden lassen, damit sich die hußlosen [...] darnach wüßind zehalten und uns von söllicher almend und hußplätzen wägen nit meer zuͦ ersuͦchen.
Chron. Augsb.
1, 38, 10
(
schwäb.
, zu
1373
):
diu Donaw was gar grozz, wann si fuͤrt an ettlich stat gantziu hüser hin und tett grozzen schaden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
173, 2
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Die statt in dem land da der kúng wonat, da ist die mur und die hússer alle gemuret mit wyßen und schwartzen stainen.
Sappler, H. Kaufringer
14, 602
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
wir süllen pald gaun hinauß, | das wir hie in disem haus | nicht verderben von dem fewr.
Rauwolf. Raiß
20, 26
([
Lauingen
]
1582
):
da befanden wir / das jetzgemelter Marck / wie auch die gantze gegend herumb / so hart verderbet / das wenig gantze heüser hierumb zufinden waren.
Klein, Oswald
3, 96
(
oobd.
,
1436
):
mit grossem neit | ward er
[Jesus]
gefürt in aines richters haws.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2689, 3
(
moobd.
,
1413
):
Ann Niclas des Wuͤrffels hawsfraw hat geben nuͤcz und gewer von ains vyͤrtail hauses, das ir der vorgenant ir wirt geschaft hat.
Mollay, H. Kottanerin
31, 16
(
moobd.
,
1439
/
40
):
da legten sich die herren all vmb das haws, dar Inn das edel geslecht zu herberg was.
Rechn. Hermannst.
369, 14
(
siebenb.
,
1503
):
Item mer hat man ym gegeben, das her das hawslein hat gemacht dort inden flor. 0 den 25.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
77
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
sÿ [...] sollen auch nit [...] gestatte(n) [...] das man aus Heusern gärte(n) mach, das man zweÿ Heuser in eines prech.
Luther, WA
35, 428, 6
;
Chron. Magdeb.
2, 127, 8
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
350, 2838
;
Joachim, Marienb. Tresslerb.
272, 39
;
330, 17
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
228, 13
;
Chron. Köln
1, 33, 13
;
Quint, a. a. O.
2, 239, 8
;
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
2, 119, 21
;
Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
111, 27
;
Jahr, H. v. Mügeln
114, 944
;
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 472, 8
;
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 18, 10
;
Stackmann u. a., Frauenlob
2, 19, 6
;
Franck, Decl.
336, 8
;
Merz, Urk. Wildegg
69, 6
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern
253, 1
;
Morrall, a. a. O.
33, 20
;
Sappler, a. a. O.
16, 587
;
17, 21
;
Dreckmann, H. Mair. Troja
14, 12
;
37, 12
;
Koller, Ref. Siegmunds
291, 21
;
Memminger Chron. Beschr.
6, 20
;
7, 2
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
44, 9
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
223
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 375, 21
;
Zingerle, Inventare
5, a
, 6;
Piirainen, a. a. O.
65
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
2, 11
;
Schöpper
71b
;
88a
;
Pfälz. Wb.
3, 717
;
3, 724
;
3, 725
;
Schwäb. Wb.
3, 1278
;
3, 1288
.
Vgl. ferner s. v.
abbrinnen
,
absteigen
 1,
abstreichen
 8,
abtragen
 10,
ackerstein
,
ädifizieren
,
1
als
 14,
1
an
 17,
angehen
 12,
anlage
 1,
anstecken
 2,
arbeithaus
,
artist
 1,
astig
 1,
pallacium
.
2.
›Wohnhaus, Wohngebäude‹; im Falle von Wohngebäuden ärmerer Schichten auch: ›Hütte‹; häufig mit einem Possessivpronomen verbunden; selten ütr.; Spezialisierung zu 1.
Gehäuft Rechtstexte.
Phraseme:
j.
(Subj.)
jm. durch das h. laufen
(zur Bestrafung einer mißliebigen Person, indem man die Hauseinrichtung verwüstet oder zerstört).
Bedeutungsverwandte:
wonung
; vgl.
angesässe
,
ansiz
,
aufsiz
,
behausung
,
dach
 3,
heim
(
das
) 1,
heimhütte
.
Gegensätze:
scheune
,
stadel
 2.
Syntagmen:
ein h. bauen / bezeichnen / (bei gutem bau) erhalten / (abwegs) haben / machen, das h. hinten / vorn schliessen, das h. vol von etw. haben, jm. ein h. verkaufen / verleihen
;
ein h.
(Subj.)
jm. zu pfande vorstehen; an / in ein h. kommen / laufen, aus dem h. / in das h. gehen, etw. in das h. füren / tragen, im h. wonen, etw. im h. finden / haben, etw. aus dem h. geben, jm. einen schlüssel zum h. geben, jn. auf seinem h. belegen, jn. in seinem h. schmähen, aus dem h. auf die gasse pissen, jn. aus dem h. jagen / stossen / treiben, jn. in sein h. steigen, jn. um sein h. bekümmern, die almende von einem h. niessen / nutzen, etw.
(Subj.)
zwischen den häusern sein, jm. etw. vor das h. tun, trockenes dach auf ein h. legen, in einem h. friede bekräftigen, in js. h. unfug treiben, jm. aus seinem h. gebieten, einen stecken vor das haus schlagen
(zum Zeichen der Beschlagnahme des Hauses),
j.
(Subj.)
von einem h. gulden geben, baussen hauses schlafen
;
das eigene / fremde / kleine h.
;
das h. des armen / durftigen / herren, des beklagten h.
;
die verkaufung des hauses
;
ein winkel in dem h., der wirt im h., daheim im h., von h. zu h
.
Wortbildungen:
hausbadstube
(a. 1400/33),
hausbehältnis
›(Wirtschafts- oder Lager-)Raum im Haus‹,
hausbesem
›Besen zum Reinigen der Wohnräume‹ (um 1488),
hausgarten
(a. 1433),
haushund
(a. 1615),
hauslehen
(a. 1651),
hausmezger
›Fleischer, der in den Häusern seiner Kunden schlachtet‹ (a. 1554),
hausräuber
(a. 1525),
hausreite
›Hof, der sich um ein Haus herum befindet‹ (a. 1583),
haussicht
›Hausdurchsuchung‹ (a. 1554),
hausstürmer
›Dieb‹ (a. 1561),
haussuche
›Hausdurchsuchung‹ (a. 1320),
hauswacht
›Aufsicht über das Haus‹ (a. 1552),
hauswoner
›Hausbewohner‹ (a. 1520),
hausziel
›zu bestimmtem Termin (Ziel) fällige Renten- oder Ratenzahlung, für die das Haus haftet‹ ( Rwb
5, 485
) (a. 1597).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
541, 1114
(
Magdeb.
1608
):
So koͤmpt der Hamster / Ratz / Feldmauß / | Zu den Bawren in Scheun vnd Hauß.
Große, Schwabensp.
208a
, 12 (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
WJrt ein maget [...] in deme huͦse wedder iren willen gehelset, Rouͦfet se, ir suͦlen alle, de in deme huͦse sin, helfen.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
19, 12
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
du wirt in engem hûse, | Wâ ist dîn korn und ouch dîn wîn.
Köbler, Ref. Franckenfort
81, 7
(
Mainz
1509
):
Ob aber farende habe in des beclagtē hauß sey oder nit / sol glaub gegeben werden dem Executorii dem solichs beuolhen wert.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
2, 416, 12
(
hess.
,
1589
):
es soll [...] kein meister seinem knecht oder knaben ein schlussel zum hauß zu geben schuldig sein.
Mone, Adt. Schausp.
1, 3043
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
wir wullen uff dy Juden rite | und belegen sy uff erem huse bald | und gewynnen sy en an mit unser gewalt.
Behrend, Magd. Fragen
195, 21
(
omd.
,
um 1400
):
Eyn man besessende habin elich wib und kinder, der hinge sich in syme husze.
Ermisch, Freib. Stadtr.
88, 34
(
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Welch man ein pfert anvangen wil, der sal sin warten an der vrien strazen [...] oder wo he wil, ane in keinis mannis huse.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
38, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Do sint ouch vil schedelichir lewin, also das keyn mensche tar des nachtis slofin buzen husis.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
222, 2
(
osächs.
,
1523
/
4
):
Einer hat leut angerufen von gerichts wegen, in sinem hause fried helfen zu bekreftigen.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
33
(
schles. inseldt.
,
1452
):
der kawff ist geschen czu Hannus Breners in seynem hawsze.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
106, 3
(
nobd.
,
1241
):
Es mag ein geschworner knecht oder schulthiß in sein [des armen] hauß gehen und pfand nemen.
Ebd.
117, 25
(
1427
/
1503
):
so einer verbandt ist [...], so soll man im auß seinem haus gebieten und einen stecken fur sein haus schlagen.
Voc. Teut.-Lat. m viijv (
Nürnb.
1482
):
Hauß der armen. oder der durftigen.
Gille u. a., M. Beheim
82, 90
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann er
[Jesus]
walt sich auff dem ertreich | in ainem fremden hause.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 327, 14
(
nobd.
,
um 1428
):
Eberlein Streicher gibt von ainem hawsz ein jar 5 guldein, 1 weck zu Weihennachten oder 30 pfenning.
Goldammer, Paracelsus
6, 187, 10
(
1530
):
kein winkel in deim haus wird sein, dein frau wird ihn erfullen.
Argovia
9, 10, 25
(
halem.
,
1322
):
Es sol ouch in den selben zilen nieman [...] dehein hûs bûwen, wand da die tür’ ûff den herd îne gât.
Sappler, H. Kaufringer
11, 227
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
frau Hiltgart [...] schlos zuo hinden und vorn | ir haus.
Müller, Nördl. Stadtr.
367, 14
(
schwäb.
,
1488
):
waͧ iemand usserhalb seins hus oder iemand in ainer andern wonung anzaigt würdt, do mag man suchen.
Ebd.
231, 32
(
1489
):
Aines rats diener bei tag oder nacht in die heuser zuͦ lassen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 138, 1
(
schwäb.
,
1591
):
Zum neunten soll kainer truckens dach uf sein hauß legen bey straf ain halben gulden.
Barack, Zim. Chron.
2, 450, 13
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
im [dem pfarrer] ward durch etliche unnutze leut durch das haus geloffen, die tranken im den wein auss und triben vil muetwillens.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 117, 7
([
Augsb.
]
1548
):
Es soll ain armer man / die Herren nicht wissen lassen / was er in seinem hause hat.
Heydn. maister
16v
, 6 (
Augsb.
1490
):
wenn du auß deinem haus geeßt / so ermiß was du woͤllest thuͦn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
203, 9
(
oobd.
,
1349
/
50
):
nu sach ich ainen priester, der genuog het und liez seinen vater von haus ze haus peteln gên.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
155, 4
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Du [Wyenn] pist genannt das haws von Osterreich, darinne manige hertzog von Osterreich behawst ist worden.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
7, 30
(
moobd.
,
1415
):
ob ainer dem andern nach lieff in ains purger haws vnd hin ein nach slecht.
Winter, Nöst. Weist.
4, 53, 17
(
moobd.
,
M. 16. Jh.
):
damit die haußleüt weder mit spänn-, kien- oder anderen ofenen licht sondern mit laternen in die ställe und andere haußbehaltnisse sich verfügen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
35, 11
(
mslow. inseldt.
,
1605
):
KaPśchośch Fanro [...]
[hat]
śich dröelich vernemen laśśen, Er śelbśt welle helffen etliche Teütśche auß ihren heüßern stośśen.
Mollay, Ofner Stadtr.
229, 5
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Vil großer ist das, ap eÿner yn seÿn aigen hawͤß suchte mit versacz Vnnd leidigte ynn.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
195, 35
;
Dat nuwe Boych
423, 16
;
Quint, Eckharts Pred.
2, 132, 2
;
ders., Eckharts Trakt.
52, 8
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
309
;
Köbler, Ref. Wormbs
84, 7
;
132, 3
;
Schmidt, a. a. O.
1, 319, 25
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
33, 7
;
Grosch u. a., a. a. O.
224, 11
;
225, 13
;
v. Tscharner, a. a. O.
17, 6
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
56, 35
;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
81, 26
;
Asmussen, Buch d.
7
Grade 471;
Bell, G. Hager
426, 1, 23
;
Gille u. a., a. a. O.
276, 6
;
Franck, Klagbr.
219, 19
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
132, 26
;
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 179, 16
;
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
37, 25
;
Gilman, a. a. O.
1, 222, 5
;
Roloff, Brant. Tsp.
792
;
Koller, Ref. Siegmunds
161, 25
;
Köbler, Stattr. Fryburg
108, 32
;
Rennefahrt, Statut. Saanen
245, 24
;
Lauater. Gespaͤnste
14r
, 23;
Rennefahrt, Zivilr. Bern
776, 17
;
Rohland, Schäden
443
;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
158, 31
;
Hauber, UB Heiligkr.
2, 127, 23
;
2, 243, 5
;
Sappler, a. a. O.
3, 284
;
Chron. Augsb.
5, 353, 36
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 17, 1
;
3, 768
;
39
;
Memminger Chron.
11, 24
;
Müller, Stadtr. Ravensb.
72, 13
;
Heydn. maister
31r
, 21;
Bauer, Geiler. Pred.
76, 14
;
Bastian, Runtingerb.
2, 208, 7
;
2, 238, 28
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
156, 23
;
Schade, Sat. u. Pasqu.
179, 16
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
87, 6
;
Grothausmann, a. a. O.
66, 9
;
Maaler
215r
;
Schwäb. Wb.
3, 1291
;
3, 1292
;
3, 1294
;
6, 2127
 f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
181
.
Vgl. ferner s. v.
abend
 1,
aböden
 1,
abtragen
 9,
abwegs
 1,
almosener
 3,
alnacht
,
andecken
,
anfaren
 6,
arm
(Adj.) 4,
ausser
(Adv.) 3.
3.
›Wohnung, Heimstatt, Zuhause; Unterkunft, Behausung‹; im weiteren Sinne auch: ›Heimat‹; anschließbar an 2; häufig in der Wendung
zu hause
: ›daheim; nach Hause‹; oft mit Bezug auf den Körper als Wohnung der Seele oder mit Bezug auf das menschliche Herz, die menschliche Seele, die christliche Kirche oder die Ewigkeit als Gottes Wohnung.
Phraseme:
j.
(Subj.)
sich zu hause setzen
›heiraten, eine Familie gründen‹.
Bedeutungsverwandte:
behausung
,
hauswonung
,
heimwesung
,
herberge
 5,
siz
,
wonstat
,
wonung
; vgl.
behaus
(
die
),
beherbergung
 2,
gehäuse
 2,
heimat
 3,
innewonung
 1,
innung
 3.
Syntagmen:
ein h. haben, das h. keren / säubern
;
zu h. bleiben / gehen / kommen / sein, etw. zu h. schicken, jn. zu h. bitten / bringen / laden, sich zu seinem h. bereiten, etw. zu einem h. machen, aus dem h. sein, nach h. eilen / gelangen / keren, jn. nach h. füren, etw. bei h. behalten
;
ein gast in meinem h.
;
ein h. der zuflucht
.
Wortbildungen:
hausgabe
›Hochzeitsgeschenk‹ (a. 1559),
hausgewirk
›etwas zu Hause Gewebtes‹ (a. 1601),
hausknappe
›(verheirateter) Geselle, der zu Hause für seinen Meister arbeitet‹,
hauskreuz
›häusliches Unglück‹ (a. 1650),
hausraum
›Wohnraum‹ (a. 1388),
hausstük
›zu Hause gewebtes Stück Stoff‹ (a. 1576).

Belegblock:

Luther, WA
33, 477, 12
(
1531
):
So soll man nun gottes wortt gewiss ergreifen, als dan weiss man, was man thut oder gleubet oder wo man zu hause sej.
Schöpper
71b
(
Dortm.
1550
):
DOMVS. Hauß behausung wonung sitz / haußwonung wonstatt heymwesung.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
267, 30
(
Wolfenb.
1593
):
THOMAS. Wann ich gewust hette, das ich nichts mehr hette sollen ausrichten, wolte ich zu Haus geblieben sein.
Jostes, Eckhart
64, 20
(
14. Jh.
):
Selik sein di, herre, di do wonen in deinem haus; [...]. Gotes haus en ist anders niht wan ewikeit.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
591
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ovge vns ein hus, daz wir sin beiden | vnd do wir ime die spise bereiden.
Dubizmay, kurß zu Teutze
93, 13
(
hess.
,
1463
):
Verleye vns here [...] das der heylige geyste zu vns küm vnd im vnsren leip zu eynem hauß mach.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 272, 8
(
omd.
,
1428
):
Marcus Wynner, eyn reifsleger, [...] hot angenamet von uns eyn rum tzu eyme huwse [...] vor ½ mark gewonlicher montze ewigen tzinsis.
Eggers, Psalter
65, 24
(
thür.
,
1378
):
Bis mir eyn beschermender got vn̄ eyn hus der zcuflucht.
Göz. Leichabd.
196, 5
( 
Jena
1664
):
Je hats denn geschehen duͤrfen / daß der unholde Tod auf deine Lieblichkeiten ein Auge geworfen / und das schoͤne / zart⸗gebildete Haus deiner noch schoͤnern Seelen zu betasten / zugelassen worden?
Mathesius, Passionale
41r
, 9 (
Leipzig
1587
):
Dieser
[Christus]
ist ein frommer / trewer vnd nuͤtzer Knecht. Denn er alleine erhelt vnd versorgt das Haus Gottes.
Logau. Abdank.
167, 3
(
Liegnitz
1651
):
dabey sind doch nicht Haͤuser deß FRIEDENS / sichere wohnungen und stoltze ruh.
Chron. Nürnb.
4, 15, 5
(
nobd.
,
15. Jh.
):
Item 1417 jar vier wochen vor Walpurgis setzt sich Perchtolt Tucher zu hawß neben seym sweher.
Asmussen, Buch d.
7
Grade 2165 (
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Wiz ain und fleuch der werlt rum, | ker und veg dines herzen haus | mit luter piht, daz poht veg us.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
114, 5
(
Nürnb.
1548
):
da [...] sie wider zu hause giengen bliebe das kind Jesus zu Jerusalem.
Rieder, St. Georg. Pred.
74, 10
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
si sont daz hus beraiten, so der herre kome, daz er es schoͤn vinde und wol berait. dis hus ist únser hertze.
Vetter, Pred. Taulers
104, 13
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dis hus wart zuͦmole erfúllet do die jungern sassent.
Sappler, H. Kaufringer
8, 345
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
darumb will ich beraiten mich | hain ze land sicherlich | zuo meinem weib und meinem haus.
Chron. Augsb.
7, 208, 6
(
schwäb.
, zu
1550
):
es hat inen auch der von Hürnhaim oft essen zuͤ haus geschickt.
Ebd.
8, 175,
Anm. 2 (zu
1563
):
so hat ain ersamer rat zugelassen, daß ainem jeden hausknappen zechen creitzer von aim jeden tuoch gegeben werden sollen.
Eschenloher. Medicus
26, 13
(
Augsb.
1678
):
secht wie die Besessene vom boͤsen Geist [...] vor dem Heil. Wunderbarlichen Sacrament erloͤdiget werden / vnd GOtt lobend nacher Haus kehren.
Primisser, Suchenwirt
4, 54
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Der hertzog da tzu hause pat | Di zarten minichleichen weip.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 293, 20
(
moobd.
,
1397
):
Wir sullen auch einem ieglichen pfarrer [...] allerjaͤrclich auf sant Michels tag geben [...] ain swein [...] in sein haws vnd herberg.
Mannack, Rist. Pers.
257, 19
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
659, 4790
;
Thiele, Minner. II,
31, 232
;
Quint, Eckharts Trakt.
17, 2
;
Eggers, a. a. O.
6, 14
;
v. Ingen, Zesen. Ged.
394, 15
;
Fastnachtsp.
1336, 38
;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl. 5va,
12
;
Asmussen, a. a. O.
2192
;
Gille u. a., M. Beheim
176, 71
;
Reichmann, a. a. O.
118, 16
;
v. Keller, Ayrer. Dramen
178, 26
;
v. Birken. Erzh. Österreich
66, 32
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 1, 1
;
Roloff, Brant. Tsp.
556
;
Goldammer, Paracelsus
5, 175, 5
;
Schmidt, Rud. v. Biberach
2, 19
;
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 2, 4
;
UB ob der Enns
10, 510, 9
;
Turmair
4, 16, 6
;
A. à S. Clara. Glori
18, 17
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
14, 35
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
96
;
Schwäb. Wb.
3, 1279
;
3, 1286
;
3, 1294
;
6, 2124
.
Vgl. ferner s. v.
1
abkeren
 1,
palmbaum
 1,
bedauern
 1.
4.
›alle Bewohner eines (Wohn-)Hauses; Familie, Hausgemeinschaft‹; metonymisch zu 2.
Phraseme:
j.
(Subj.)
von haus lassen
›unverheiratet bleiben‹;
kind im haus sein
›verwöhnt, geliebt werden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
hausgesinde
 2,
hausleute
 1.
Wortbildungen:
hauseheleute
(um 1600),
hausfeind
›Feind innerhalb einer Gemeinschaft‹ (1. H. 15. Jh.),
hausfreund
,
hausgast
,
hausgemal
›Hausfrau, Gattin‹ (a. 1423),
hausjungfrau
,
hauskrieg
›Streit zwischen den Angehörigen einer Familie/Hausgemeinschaft‹ (a. 1561),
hauslere
›Lehre für die Kindererziehung‹,
hausson
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.
208a
, 14 (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
ne hilfet ir [der maget] neman, mach man des de luͦte vnde das huͦs oberzuͦgen selbe dritte, man sal se houͦbeten.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
28, 11
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Ein beweibter man hat doner, schauer, füchse und slangen alle tag in seinem haus.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
178v
, 6 (
Leipzig
1588
):
Pilatus solte wol heute [...] die gantze Welt druͤmb geben / das er dem trewen Rath seines lieben Weibes / als seines Hausfreundes / gefolgt / vnd nicht ein falsches Vrteil vber Christum gefellet hette.
Leman, Kulm. Recht
2, 5, 39
(
Thorn
1584
):
Vnde ist. daz man eyn hus beschuldyget do man roub vf gefuret hat.
Chron. Nürnb.
4, 14, 23
(
nobd.
,
15. Jh.
):
Jtem 1413 jar starb Perchtolt Tucherin in der vasten an unser frawen obent an eym kindlein; also ließ er von hawß und was drew jar wytwer.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
115, 9
(
Nürnb.
1548
):
Das exempel mit Maria vn̄ Joseph [...] Helt vns ein gemeine vnd bekandte haußlehr fuͤr / Wie Eltern die kinder zu Gottes forcht ziehen / vnd halten / vnd mit jrem Exempel sie trewlich dazu fuͤrderen sollen.
Fuchs, Murner.
4
Ketzer 913 (˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
So sind wir dann das kind im huß | Vnd leben froͤlich in dem suß.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
53, 7
(
Ulm
1486
):
ich sich unnsern jungern hauß sun da zuher komen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
424, 13
(
m/soobd.
,
1562
, Hs.
1735
):
eß soll auch kein burger ohne wüßen und willen des marktrichters und der ganzen burgerschaft kain haußgast aufnemen.
Luther, WA
41, 266, 31
;
Köbler, Ref. Wormbs
141, 12
;
Göz. Leichabd.
308, 14
;
Bischoff u. a., a. a. O.
487, 42
;
Maaler
215v
;
Pfälz. Wb.
3, 725
;
Vorarlb. Wb.
1, 1340
.
Vgl. ferner s. v.
auferheben
 3.
5.
›Anwesen; Gut‹; gehäuft in der Wendung
haus und hof
: ›Grundbesitz mit den darauf befindlichen (Wohn-)Gebäuden‹; oft ütr. zur Bezeichnung des gesamten Besitzes eines freien Mannes; selten dafür auch
haus und habe
; gelegentlich in der Wendung
haus und heim
zur Kennzeichnung von Hausbesitz und damit von Ortsansässigkeit.
Phraseme:
jm. zu haus und hof gehen
›js. Besitz verpfänden‹.
Bedeutungsverwandte:
besitzung
 6,
1
gut
(
das
) 3; vgl.
ansassung
,
ansedel
,
ansiedel
(
das
),
anwesen
 2,
bauernhof
,
stokgut
.
Syntagmen:
h. und hof haben / (ver)lassen / leihen / niederfällen / zerstören / zusetzen, h. und hof in bau / eren halten, jn. h. und hof ausleren, jm. h. und hof verbieten
;
von h. und hof kommen / weichen, jn. von h. und hof ausdringen / verstossen, j.
(Subj.)
kein erbrecht haben zu h. und zu hof
.

Belegblock:

v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
20, 14
(
omd.
,
1487
):
Nÿmpstu denn eine vmb wollust willen, [...], lestu haẇs, vnd hoff, weÿpp vnd kinder lÿgen, vnd leẇfst Jm lande Jrre.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
50, 33
(
thür.
,
1474
):
habin sy sich beydersiet yrer sachin von des huß unde hoffes wegen uff uwer erbarkeyt vorwillikort.
Ermisch, Freib. Stadtr.
31, 12
(
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Ein iklich man, der hus unde hof hat, der mac buwen uf dem sinen, waz he wil.
Ermisch, Sächs. Bergr.
12, 6
(
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
Weder mus her clagen des ersten tages ynme dinge und dy andirn czwene czu huse und czu have, adir mag her czu allen clagen czu huse und czu have geclagen, daz iz craft habe.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
130, 2, 8
(
schles.
,
um 1350
):
di bin der muiwir der stat czu wretlau husir adir hofe ad andir besiczunge habin.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
267
(
schles. inseldt.
,
1464
):
ap her ir seynem gut hette vorsaczt gancz vnd gar, was her hot czw hawse vnd czw hoffe.
Roder, Stadtr. Villingen
41, 14
(
önalem.
,
1371
):
Wa ainer ain darzuͦ bringet mit clag, das man im ze hus und ze hoff sol gan, das sol er vorderen an den schulthaißen.
Wickram
4, 14, 15
(
Straßb.
1556
):
Dann welch hauß unnd hoff / meinen kinderen verbotten sind / deren kan und will ich mich auch wol enthalten.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 126, 2
(
Hagenau
1534
):
Es wirt dir zu haus und hofe kommen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
188, 33
(
halem.
,
1485
):
Si soͤllen ouch die selben ir hus und hof in buw und eren halten.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
218, 36
(
halem.
,
1614
):
Damit aber die landt- und lechenlüth sölliche guͤtter wol in ehren und buw erhalten und hiemit wol by huß und heimbd blyben.
Ders., Statut. Saanen
274, 17
(
halem.
,
1656
):
da einer dem andren huß und heim und ligende güeter, es sey weid oder mat, verkoufte.
Wolf, Norm im sp. Ma.
45, 43
(
schwäb.
,
15.
/
16. Jh.
):
Die brüder sollent Inenen nichz zuͦ aigen, weder haß noch hoff noch kain gut nit.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
127, 9
(
oobd.
,
1438
/
9
):
funfthalb pfunt heller uff der stete wag und anderhalben gulden uff dem hawse genant zum Speßhart, eynen halben gulden uff dem hawse Landeck.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
163, 29
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Und wardt [...] maniger frumer mann verderbt und von haws und hoff khomen.
Auer, Stadtr. München
291, 3
(
moobd.
,
1347
):
Swelich purger haus und hof hat in der stat, oder seineu chind.
Goedeke, P. Gengenb.
133, 611
;
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 259, 27
;
Köbler, Ref. Wormbs
314, 13
;
v. d. Lee, a. a. O.
32, 32
;
Ermisch, a. a. O.
153, 4
;
ders., Sächs. Bergr.
55, 20
;
Franck, Decl.
331, 21
;
Behrend, Spangenb. Anbindbr.
16, 103
;
Goldammer, Paracelsus
7, 179, 23
;
Rennefahrt, Statut. Saanen
42, 1
;
Stammler, Berner Weltger.
176
;
Auer, Stadtr. München
319, 2
;
UB ob der Enns
10, 427, 30
;
Hör, Urk. St. Veit
233, 18
.
Vgl. ferner s. v.
ald
 1,
anruks
,
aufbieten
 4,
ausdringen
 6,
2
ausleren
.
6.
›Haushaltung, Hauswirtschaft; das Haus als Familien- und Wirtschaftseinheit‹; metonymisch: ›Handwerksbetrieb; Handelshaus‹; ›Werkstatt‹.
Phraseme:
das ganze haus
›der Haushalt mit allen Angehörigen als Arbeits- und Lebenseinheit‹;
(eigen) haus halten
›einen Haushalt leiten, einem Haushalt vorstehen‹;
im haus sitzen
›das Hauswesen verwalten‹;
jn. zu hause setzen
›jn. (anläßlich einer Hochzeit) mit einer Aussteuer für einen eigenen Haushalt versehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
hausgesesse
(
das
),
haushabe
 1,
hausstand
,
hauswesen
,
hausung(e)
 3.
Gegensätze:
weltregiment
.
Syntagmen:
das h. (wol) bewaren / versorgen, jm. das h. empfelen
;
dem h. wol vorstehen, segen in das h. bringen, etw. in das h. kaufen, etw. in dem h. haben, jm. die leute aus dem h. nemen
;
das eigene h.
;
das regiment im h
.
Wortbildungen:
hausbarg
›(verschnittenes) männliches Hausschwein‹ (a. 1328/30),
hausdienst
(a. 1536),
hausding
,
hausflüchtig
,
hausgeschelle
›Haushaltsgerät‹,
haushammel
›als Haustier gehaltenes Schaf‹ (a. 1590),
haushun
(a. 1441),
hauskericht
›Haushaltsabfälle‹,
hausknabe
›Hausdiener‹ (a. 1466),
hausku
(a. 1569),
hausmäl
›für den alltaglichen Gebrauch bestimmtes dunkles Mehl‹,
hausnuz
›nützlicher Haushaltsgegenstand‹ (a. 1525),
hausregiment
›Leitung eines Haushaltes‹ (a. 1608),
hausschere
›(kleinere) Schere für den Gebrauch im Haushalt‹ (a. 1538),
hausschüssel
›Schüssel für den Gebrauch im Haushalt‹ (a. 1434),
hausschwein
(a. 1442),
hausversorger
(a. 1482),
hausverwalter
(a. 1536),
hausverwaltung
(a. 1536), ˹
hausverwarter
(a. 1328/30),
hauswarter
(a. 1481)˺ jeweils ›Hausverwalter‹.

Belegblock:

Luther, WA
32, 351, 19
(
1532
):
unser geistlichen, die jm ampt sitzen, [...], Sitzen gleich wol jm hause und wollen allein die kirche regiren.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
13991
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
sô man in î di spîse | mit andirme hûsdinge | solde vom Elbinge | zûvûrn.
Lau, Qu. Neuß
294, 11
(
rib.
,
1626
):
Es soll auch ein jeder Amtzmeister nirgend anders als in seinem Haus und von seinem aigenen Ledder arbeiten.
Kollnig, Weist. Schriesh.
235, 33
(
rhfrk.
,
1470
):
ein jeglich huß git jars unserm gnedigen hern 4 honner.
Wyss, Limb. Chron.
77, 31
(
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
di edil [...] jungfrawe Hildegart von Sarwerden [...] hatte gekauft den edilin [...] junghern Johanne [...] und wart herlichen zu huise gesast, als ir wol zemete.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 514, 26
(
hess.
,
1479
):
wan eyn snijder imants einen knecht oder me lihet oder setzet in sin hus zu arbeiden und newen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
32, 5
(
omd.
,
1487
):
Gleich wÿe dÿ Sonne entspringt Jn der hoe des hÿmels vnd irlucht dÿe werltt, also dÿ gestaltt eins frōmen weÿbes bringt zcirheitt ÿrem gantzen hau̇se.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
658, 6
(
thür.
,
1421
):
alsso genugete ir [der marggrafynne fraw Elsebet] wol unde zouch zu Gotha uf das sloss unde hilt do huss bis an yr ende.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
66, 18
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Menschenmist mit anderm hauskehricht vermengt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
124, 14
(
Nürnb.
1548
):
Solches wer mit exempeln / vnd allerley fellen / so sich begeben / im hauß / vnd Weltregiment wol erauß zu streichen.
Ebd.
131, 8
:
Den eheleuten aber selb bringt es alles gutes / vnd allen segen ins hauß.
Wickram
4, 37, 10
(
Straßb.
1556
):
Mein aller liebste Sophia / du weist das wir yetz in die fünff und zwentzig jar in gantzem friden früntlich mit einander hauß gehalten / in welcher zeit uns Got in die zehen kinder beschert.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
1, 37
(
halem.
,
1425
):
das nieman weder korn noch vich [...] nit kouffen sol, denn so vil, als einer in sinem hus zuͦ sinem bruch notduͥrftig ist.
Maaler
215r
(
Zürich
1561
):
Haußmaͤl / Das maͤl nach dem simmelmaͤl gemalet.
Sappler, H. Kaufringer
5, 519
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
sag der lieben frawen mein, | das si das hawse wol bewar.
Winter, Nöst. Weist.
2, 951, 19
(
moobd.
,
1605
/
23
):
welcher underthan seinem rechten herrn haußflüchtig wirdt, ist verfallen leib und guet.
Niewöhner, Teichner
387, 107
(
moobd.
,
1360
/
70
):
wann man also dort hin lie | in himel oder in dw hell | mit seinem gantzen haus geschell.
Mollay, Ofner Stadtr.
80, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dÿ purgerr oderr anderr kaufleüt [...] süllen kainer lay gewant in iren herbergen noch in iren heuseren auf den kauf versneiden pey derr ellen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
327, 2077
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
181, 26
;
506, 26
;
J. W. von Cube. Hortus
79, 16
;
Schmidt, a. a. O.
1, 463, 6
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
369, 22
;
Reichmann, a. a. O.
79, 123
;
131, 22
;
Wickram
4, 19, 8
;
Major, Haussradt A ijr;
Rennefahrt, Recht Laupen
59, 34
;
Sappler, a. a. O.
4, 232
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 23, 7
;
Heydn. maister
37r
, 7;
Bauer, Geiler. Pred.
99, 17
;
Fuchs, Kart. Aggsbach
80, 14
;
Schmitt, Ordo rerum
104, 38
.22;
Bremer, Voc. opt.
41036
;
44032
;
Voc. Teut.-Lat. m viijv;
Dasypodius
134r
;
154v
;
Pfälz. Wb.
3, 720
;
Schwäb. Wb.
3, 1286
;
3, 1291
;
3, 1293
.
Vgl. ferner s. v.
abteidingen
 1,
altwerker
,
anewerden
 2,
aufbauen
 2,
beehelichen
 1.
7.
›Schloß, Burg, Palast, Pfalz; Adelssitz, Stammsitz, Herrenhaus‹; Spezialisierung zu 1.
Phraseme:
offenes haus
›Ort mit bestimmten Rechten für den Lehensherren›; in den Belegen bezogen auf Burgen und Burgstädte.
Bedeutungsverwandte:
palast
 1,
pfalz
 1,
burg
,
feste
,
schlos
.
Syntagmen:
das h. (ab)brechen / ausbrennen / beliegen / einnemen / halten
;
auf das h. fliehen, in das h. kommen, auf dem h. ein mal geben
;
das königliche h., des königs h.
; als Urkundenformel
gegeben zu [...] auf unserem haus
›ausgestellt zu [...] auf unserem Schloß‹.
Wortbildungen:
hausberg
›Schloßberg‹,
hauspfleger
›Schloßverwalter‹.

Belegblock:

Harms u. a., Alberus. Fabeln
170
. 12 (
Frankf./M.
1550
):
Drumb eilt sie [die Katz] zu des Koͤnigs hauß.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
657, 7
(
thür.
,
1421
):
ir [frawen Elssebethin] metegabe unde leipgedinge [...], das was Gotha huss unde stat mit seyner zugehorunge.
Chron. Nürnb.
1, 57, 1
(
nobd.
,
v. 1407
):
alzo ward ain gelewff zu Wirczburk, daz der pischoff auf daz haws di purk kam.
Ebd.
1, 428, 17
(
1397
):
als [...] her Wenczlaw romischer kunig [...] heren und stete und ir hellfer für unser vesten und hewser den Spyeße und Weyssendorf geczogen sein.
Ebd.
2, 16, 6
(
1427
):
die Hussen zugen als palt für Dachau und gebunnens; und es waren auf das haus geflochen 1400 und 30 man.
Grundmann u. a., A. v. Roes
200, 21
(
alem.
,
15. Jh.
):
Pippinus [...] hieß der groͤsser des huses, und wz das kúnigliche huß, das nuͦ die pfaltze zuͦ Tryere ist.
Rennefahrt, Stadtr. Bern
278, 21
(
halem.
,
1432
):
doch mit soͤlichen fuͥrworten, das min
[Ritter Wilhelm von Grünenberg]
hus und vesti Gruͤnenberg der [...] von Bern offen hus zuͦ allen iren noͤten [...] beliben sol.
Chron. Augsb.
1, 59, 12
(
schwäb.
, zu 
1378
):
die gantzen 11 nacht haut man in [kaiser Karl] besungen von dem obresten tuͦm zuͦ Prang uff dem hus
[dem Hradschin].
Primisser, Suchenwirt
4, 107
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Der edel hertzog tugentsam | Auf dem haus gab er daz mal.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
149, 26
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Daselbs het der benannt Puchler, hawsphleger zu Osterwitz gewesen, ain haymlichen steyg inn den hawsperg zwgericht. Auff demselben steyg ubereylten sy den hawsperg.
UB ob der Enns
10, 859, 4
(
moobd.
,
1380
):
Steffan Sachs hat ze lehen: das haus Almegg vnd zwen höf im Teuffental, die da gehörn in die herschaft gen Pernstain.
Zingerle, Inventare
2, a
, 40 (
vorarlb.
,
1486
):
vnden im hus ii tarrasbuͤchssėn, gefasset.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
29, 19
;
Wattenbach, Urk. Rauden
163, 4
;
Chron. Nürnb.
1, 429, 17
;
2, 224, 10
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
363, 24
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern
222, 8
;
Boos, UB Aarau
198, 19
;
238, 15
;
Chron. Augsb.
5, 339, 8
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
34, 11
;
Wopfner, Bauernkr. Tirol
84, 7
;
Öst. Wb.
3, 81
.
Vgl. ferner s. v.
alsfort
,
ausvermalen
.
8.
zur Bezeichnung (meist öffentlicher) Gebäude mit unterschiedlichen Funktionen; im einzelnen und jeweils Spezialisierung zu 1:
a) ›Rathaus‹; metonymisch auch: ›Flur des Rathauses‹.
Syntagmen:
auf das h. kommen, etw. auf das h. tragen, auf dem h. bleiben / sein / teidingen, j.
(Subj.)
ratsknecht auf dem h. sein
.
b) ›Gotteshaus; Tempel, Kirche, Kapelle‹.
Bedeutungsverwandte:
kapelle
 1,
tempel
 1.
Syntagmen:
jm.
[Gott]
ein h. bauen / machen
; zu d)
das gemeine h
.
Wortbildungen:
hauskaplan
.
c) ›Ordensburg, Ordenshaus (besonders des Deutschen Ordens)‹; auch metonymisch für den Deutschen Orden selbst.
Wortbildungen:
hausampt
(a. 1452),
hausbruder
›Ordensbruder, Klosterbruder‹ (a. 1362),
hausfischer
(a. 1437).
d) ›Gasthaus, Herberge‹.

Belegblock:

Zu a):

Dat nuwe Boych
426, 2
(
rib.
,
1396
):
So sante der rait euer alvmb zo allen Ampten vnd Broderschaffen vurss., dat sij vp yre Raithuͦyss alle gemeynlichen quemen, [...]. Ind do sy dar up dat huͦs quamen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
92, 17
(
nobd.
,
n. 1525
):
Als aber ain rat daruff fragt, wer er were, antwurt Ernfrid Kumpf daruff und sagt, es were doctor Karelstat, der stund dawß uff dem haws.
Ebd.
543, 12
:
als die andern wachen der gemainden auch uffs haws komen wern.
Chron. Augsb.
1, 176, 20
(
schwäb.
,
1374
):
10 ₰ 2 d. umb wein do man tegdingt uf dem hus mit der herren rat von Bayrn Gumppenberg und Waldegg.
Ebd.
5, 298, 3
(Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
Erhart [...] was ratzknecht auff dem Hauß.
Auer, Stadtr. München
308, 5
(
moobd.
,
1347
):
Swenn der richter ze chrieg wirt mit iemant umb der stat saetz, so sol man den selben satz vor dem rat auf dem haus zu des richters begagen lesen.
Chron. Nürnb.
1, 185, 4
;
1, 268, 19
;
Baumann, a. a. O.
389, 16
;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
141, 13
;
Chron. Augsb.
1, 79, 11
;
2, 65,
A. 1;
5, 206, 7
.
Vgl. ferner s. v.
altherre
.

Zu b):

Anderson u. a., Flugschrr.
1, 14, 6
(
Leipzig
1520
):
Derhalbe͂ Moises hauß das haussz plosser fusse geheissen werden solt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 446, 11
(
Straßb.
1466
):
Vnd verwuͦste die heúser der pfaffen der goͤtter die do waren in dem haus des herren.
Andreae. Ber. Nachtmal
69r
, 20 ([
Augsb.
]
1557
):
Salomon: Sihe / der hymmel / vn̄ aller him̄eln him̄el / moͤgen dich nicht begreiffen / wie solts dan̄ dises Haus thuͦn / das ich deinem Nam̄en gebawet hab.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 147, 27
(
moobd.
,
1366
):
her Chuͦnr(at) der hausskapplan ze spital.
Küther, UB Frauensee
123, 27
;
Kurrelmeyer, a. a. O.
6, 97, 6
.

Zu c):

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
144, 4
(
preuß.
,
1393
):
summa der armbroste 9 schok und 20 armbroste uff dem huse czu Marienburg.
Ders., Marienb. Konventsb.
6, 24
(
preuß.
,
1399
):
Czum ersten an pfennyngczinse, den das hus jerlich hat, 8029 m. und 15 sc.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
136, 21
(
preuß.
,
1437
/
8
):
Dese nochgeschrebin hauser sint in Yffland, dy dem orden gehoren. Grebyn das hauß, Dorban das hauss.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
5827
;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
22, 36
;
18, 20
;
ders., Gr. Ämterb.
245, 13
;
Thielen, a. a. O.
14, 21
.
UB Zug
55, 3
.
Vgl. ferner s. v.
anbegrift
.

Zu d):

Dinklage, Frk. Bauernweist.
115, 12
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
so mochten sie [die vogtherren] woll zihen in eins rechten wircz hawß unten oder oben zu einer tagzeyt ein.
Köbler, Ref. Nürnberg
61, 15
(
Nürnb.
1484
):
Es moͤchte auch der poͤtt sollichen ladbrief [...] an das haws oder herberg anschlahen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk.
2, 7
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
127, 20
.
9.
›Stamm, (Adels-)Geschlecht, Dynastie; Herrscherhaus; Herrschaftsbereich‹; meist in Verbindung mit einem Eigennamen zur Benennung des Geschlechts; metonymisch zu 7.
Bedeutungsverwandte:
geschlecht
(
das
) 7; vgl.
art
(
die
) 8,
baum
 20,
blutstam
,
burt
 3,
geblut
(
das
) 3,
geburt
 4,
freundschaft
,
gezüchte
 1,
herkommen
(
das
) 2,
linie
 3,
same
,
1
stam
 3,
stok
 3,
volk
,
zücht
.
Syntagmen:
das h. erhalten
;
dem h. zugehörig sein
;
zu dem h. gehören
;
das hochlöbliche h.
;
die erhaltung, der älteste des hauses
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
155
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Heinrich heiz ich mins rechten namen, | Hesler ist min hus genant.
Ebd.
8057
:
Sie sazen in dem gerichte | Der stule des huses Davit.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
34, 28
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Das volk betin dy apgote an sundir den wirdigistin unde den eldistin des husis.
Rauwolf. Raiß
3, 11
([
Lauingen
]
1582
):
Den 21 erraichten wir zum Morgen essen Veldkirch / ein lustiges Staͤttlein an der Yll gelegen / welliches jetziger zeit dem hauß Osterrreich zugehoͤrig.
Roth, E. v. Wildenberg
2, 16
(
moobd.
,
v. 1493
):
wann ich [...] begert hab, etwas zuͦ wissen von den herlichen tatt und geschicht und besonder von dem hochlöblichn haws Bavaria.
A. à S. Clara. Deo Gratias
42, 12
(
Wien
1680
):
Der Kaͤyser aber [...] sagt zu dem Legaten: Hab Dank. Worvon es kommen / daß dieser Graff und sein ganzes Haus den Namen / Hab Dank angenommen / Comites Habtanck.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
5, 8
(
mslow. inseldt.
,
1569
):
Demnach dieśe Stadt, Zue erhaltung des Hauśes Altśoll. Järliche Zinśung hundert florin in Müntz geben mueß.
Helm, a. a. O.
16524
;
Göz. Leichabd.
312, 8
;
Vetter, Pred. Taulers
44, 9
;
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 167, 91
;
Jaksche, Gundacker
302
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
196, 18
;
Roth, E. v. Wildenberg
25, 7
;
41, 6
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
61, 30
.
10.
in der Astrologie: ›Himmelshaus; Abschnitt des Himmelsraumes (der jeweils einem der zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet ist)‹; Ütr. zu 1.
Wortbildungen:
häuslein
9.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
207, 4998
(
Magdeb.
1608
):
SO man doch sonst kein Gluͤckrad weiß / | Ohn der zwelff Thier / vnd Heuser kreiß.
Jahr, H. v. Mügeln
108, 510
(
omd.
, Hs.
1463
):
ouch ler ich
[Astronomie]
miner künste kint, | wie das der zeichen zwelfe sint. | [...] | der Steinbok muß das letzte sin: | das ist Saturni hüselin.
Gille u. a., M. Beheim
22, 73
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das drit haus ist Virgo, die Juncfro teutsch genant.
Lutz, Buch Alfadol
23
ra, 19 (
obd.
,
n. 1478
):
dise frage die gan alle nach ordenung vnd weis nach dem do sindt die 12 zeichen in den 12 hüsern deß himelß, vnd nach ir tzal vnd ire merklich ordenung / so man weis daß ein yetlich haus deß himelß in im hat die ordenung der geschribenen tzale.
Menge, Laufenb. Reg.
1283
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
108, 1
.