1
hau,der
;–/-Ø
+ Uml.;zu
mhd.
houwen
›hauen, schlagen‹
(Lexer
).1, 1359
1.
›Waldeinschlag, Holzeinschlag‹; als Metonymie: ›abgeholztes Waldstück‹; zu
hauen
1.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. banholz
banschlag
gehau
landwald
Wortbildungen:
hauwald
hauwagen
lastkarre
lastwagen
Belegblock:
Kollnig, Weist. Schriesh.
43, 6
(rhfrk.
, 1483
): die frauwen von Nuwenburg sollen [...] denselben hauw darnach suber fegen und verhegen lassen vor viheschaden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
214, 7
(osächs.
, 1570
/7
): wann man sie [die eichen] will abhauen, das der haumiß gehet und die mißigkeit des abhauens gegen mitternacht gekehrt wirdet, so kan die mittagssonne nicht so hart uff den hau scheinen.
Barack, Teufels Netz
10715
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Ich waysz guot gesellen, | Die haissend das holz fellen; | Der how ist ietz gar guot.
Voc. rerum
49r
(Augsb.
, v. 1474
): Plaustrum est per vehendis graminibus deputatus vulgariter haͤw wagen vel fuͦter vel last wagen vel last karr.
Kollnig, a. a. O.
192, 25
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 46, 25
; 440, 38
; Maaler
215v
.2.
›vor Ort abzubauendes oder abgebautes Erz‹; daneben metonymisch: ›Vorgang des Erzabbaus‹; zu
hauen
2.Gehäuft osächs.; Bergbautexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. äs
bergerz
bergwerk
Syntagmen:
den h. aufbereiten / gewären
; etw. aus dem h. erwerben, erz zu hau bringen
›Erz abbauen‹.Belegblock:
Ermisch, Sächs. Bergr.
19, 5
(osächs.
, Hs. 15. Jh.
): Mugen ym abir dy gewerken geweren den haw noch syner lust adir nicht?
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
113, 9
(osächs.
, 1549
): das nehenste schmelzen, so von diser zeche geschen wert, soferne der izunder gewonnener hau aufbereitet wert.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 35, 12
(schles.
, 1534
): so wiell ich [...] die herrn Focker immer getreulich mit abzalen, mit was ich erwerbe aus diesem hau.
Weizsäcker, a. a. O.
66, 4
; Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 194
f.3.
›die an einem Steilhang am unteren Ackerrand aufgehackte Furche‹; vgl.
hauen
3.Belegblock:
Vorarlb. Wb.
1, 1331
(a. 1639
).4.
›Schlägerei, Kampf‹; zu
hauen
10.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufgeläufe
auflauft
balg
balghandel
gekrätze
Belegblock:
Ukena, Zuger Trag.
3095
(halem.
, 1598
): ERST HAUPTMAN. Das ist guot heüw, vnd freüwt mich wol.
5.
›Hieb, Schlag, Stich‹; auch fechttechnisch; vgl.
hauen
10; 12; 13.Bedeutungsverwandte:
hieb
schlag
anbund
bauderling
bik
bil
2
busch
butsch
hammerschlag
hauptrur
hecke
der
), 1
stich
Syntagmen:
den h. von oben bringen
; mit hauen und schlägen, mit schwertes h.
; der erste / meisterliche h
.Wortbildungen
haubeil
1
beil
haubloch
Belegblock:
Ermisch, Freib. Stadtr.
176, 6
(osächs.
, Hs. v. 1325
): wirdet ein man geiaget in eines anderen mannes hus mit howen unde mit slegen.
Thiele, Minner. II,
18, 188
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): du häst gefochten so mengen ranntz | das es dir billich verschlissen wer. | die súben hoͤw sind dir zuͦ schwer.
Maaler
215r
(Zürich
1561
): Einen mit dem Hauwbiel schlahen vnnd übel verwunden.
Qu. Brassó
5, 580, 30
(siebenb.
, 1617
): Da [...] springt er auf vom Tisch, lauft auf den Kwchys zue mit dem blossen Zabyen, bringt den Hau von oben.
Bell, G. Hager
620
, Titel; Thiele, a. a. O.
12, 113
; Niewöhner, Teichner
141, 41
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
227
; Pfälz. Wb.
3, 696
.‒
Vgl. ferner s. v. anbinden
2.6.
›Schnitt‹; auch: ›Hieb- oder Schnittwunde‹; zu
hauen
12.Bedeutungsverwandte:
schnit
Belegblock:
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 30
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Ist das rechte gemeet? [...] Geet so euer sengse hau für sich?
Maaler
215r
(Zürich
1561
): Hauw (der) Schnitt. Sectio. Hauw in ein ding. Incisio, Incisura. Hauw der boͤumen. Consectio arborum.
Ebd.
359v
: Schnitz / Hauw (der) Sectura, [...], Incisio.
Vorarlb. Wb.
1, 1331
.7.
›Hacke‹; zu
hauen
3.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
hacke
Belegblock:
Mylius
F 1v
(Görlitz
1577
): Ligo Haw.