hartselig,
(selten)
härtselig,
Adj.
1.
›unglücklich, verzweifelt, jammervoll‹;
zu
hartsel
.
Gehäuft Texte von H. Sachs.
Bedeutungsverwandte:
arbeitselig
 1,
armutselig
 1,
elend
(Adj.) 4,
erbärmlich
 1,
greulich
 3,
jämerlich
 2,
kummerhaftig
 1,
leidig
 2,
unglükhaftig
.
Syntagmen:
der hartselige man, die hartselige zwängnis, das hartselige brot / leben
.

Belegblock:

Schöpper
21b
(
Dortm.
1550
):
Miserabilis. Arbeitselig kummerhafftig hartselig ellend ellendig erbermklich jämerlich.
Luther, WA
32, 72, 16
(
1530
):
Es ist umbsonst, das yhr frue auffstehet und verziehet das sitzen und esset das hardselige brod.
Sachs
14, 90, 5
(
Nürnb.
1550
):
Ach, ich bin hartselig, ellendt.
Ebd.
14, 124, 6
:
Ich bin ein hardtseliger man, | Das ich muß sein bey mein tagen | Mit meinem bösen weyb erschlagen.
Ebd.
13, 364, 27
(
1557
):
Auch das du uberwundst den trachen, | Dardurch du mich thest ledig machen | Von meiner ellenden gefencknuß, | Grewlichen, hardtseligen zwencknuß.
Ebd.
18, 88, 36
(
1565
):
Da sie [das jüdisch volck] noch bleiben im elend | Hartselig, biß an der welt end.
Sachs
13, 129, 15
;
16, 328, 27
;
16, 343, 8
;
17, 116, 22
;
20, 424, 25
;
Maaler
212v
.
2.
in 1 Beleg: ›grob, von rauhen Sitten‹.
Bedeutungsverwandte:
grob
 6; 8.

Belegblock:

Thür. Chron.
16v, 25
(
Mühlh.
1599
):
wen die Sachssen grob härtselig Volck waren / worden sie von jhren Feinden Saxen / Das ist steinere Leut genandt.