handfesten,
V.
1.
›jn. festnehmen‹;
zu
handfest
 1.
Bedeutungsverwandte:
annemen
 7,
begreifen
 7; 8,
gewältigen
 3,
innemen
; vgl.
anfallen
 7,
angreifen
 12,
anhalten
 1,
antasten
 10,
begehen
 2,
behemen
 1,
gehändlingen
,
hafthaben
,
handhaften
 1,
handhalten
 1,
heften
 6,
heimen
(V.) 4.
Gegensätze:
laufen lassen
; vgl.
ausgehen
 5,
begeben
 6,
lassen
 16,
teidingen
 9.
Wortbildungen:
handfestung
2.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
27, 33
(
m/soobd.
,
1445
):
wo ainer begriffen wurd in der freiung mit unerbern sachen, [...], und den hantgefest hiet, den sol der benant ambtman innemmen.
Ebd.
340, 23
(
16. Jh.
):
Wan das gericht [...] zu handhabung des grichts [...], auch zu handvestung feindlicher leit ein berueft.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
209, 24
;
Winter, Nöst. Weist.
3, 207, 14
;
Bischoff a. a. O.
66, 7
;
207, 25
;
Rwb
5, 44
;
Schwäb. Wb.
6, 2102
.
2.
›etw. bestätigen und dadurch fortbestehen lassen; jn. in seinen Rechten schützen; etw. (z. B. Besitz) behalten‹;
vgl.
handfest
 2.
Bedeutungsverwandte:
behalten
(V.) 1,
schützen
,
schreiben
,
verteidigen
; vgl.
bebriefen
,
befestigen
 7,
befristen
 2,
beherten
 2,
bekräftigen
 2,
besiegeln
 2,
bestetigen
 1,
gereden
 2,
jehen
 4.
Gegensätze:
abbrechen
 10,
nemen
 3,
schmälern
 1.
Wortbildungen:
handfestung
3.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
2, 655, 3
(
mosfrk.
,
1538
):
nit deß willens oder vornemenß, einichen alten rechten gebruich oder herkomenß zue smaelen oder zu nemen, dan sins vermoegens darbi wie recht zu handfesten und behalten.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 449, 36
(
rib.
,
um 1490
):
ind Gerit sine steine zo Santen hait laissen voeren, des sich na sinre hantfestongen ind geloefden u. g. gedain, [...] so niet geburt hait.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
75, 35
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wann wil er [hertzog Maximilian] seine lanndt, darzw er geheyradt hat, hanntvesten, das ververt seine erblanndt an hilff.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
521, 4
(
m/soobd.
,
1586
):
dorauf sie diesse hernach geschriebene puncten angezaigt und [...] vorthin sie doruber zu schützen und hantzuvesten.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
164
;
Rwb
5, 44
;
Schwäb. Wb.
3, 1114
.