halde,
die
;
-ld-
vereinzelt assimiliert zu
-ll-
:
halle
.
1.
›Abhang, Hang; Böschung; Hügel; steiler Uferabfall in den See‹; vielfach in Ortsnamen verwendet.
Bedeutungsverwandte:
1
berg
 1,
bühel
,
stoz
.
Wortbildungen:
haldab
›hinab‹,
haldengarn
ein Netz zum Fischfang vom Ufer herab (a. 1537),
haldechtig
,
haldfurche
,
haldig
›steil‹ (dazu bdv.:
gach
, Adj., 4; M. 16. Jh.).

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron.
52, 22
(
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
irslagen an der Lané under deme steine, da man geit von Grifenporten in di helde.
Helm, Maccabäer
776
(
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
[er] betwanc die werlt alle, | ez were berc oder halle.
Mone, Adt. Schausp.
2, 522
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
nu
e
helb (l. heb) uff korp und stab | und ge wyl key hallab.
Voc. Teut.-Lat. ff iij r (
Nürnb.
1482
):
haldick cliuus.
Geier, Stadtr. Überl.
604, 3
(
nalem.
,
1589
):
sovil die lom und schwebseginen betrifft, soll man derselben kaine acht tag vor und drei wochen nach sant Geörgen tag nit über die halden außziehen.
Argovia
4, 269, 28
(
halem.
,
1400
/
50
):
vnder dem hof hin an hältlin vnd von demselben hältlin hin an die langenbuochen.
Maaler
207v
(
Zürich
1561
):
Halden (die) Stotz / Gähe. Deuexitas, Cliuus, Deiectus, Nutario, Nutus. Die Halden abgon.
Ebd.
207 v
:
Haldachtig, Cliuosus. Haldachtiger vnnd stotziger waͤg.
Winter, Nöst. Weist.
2, 775, 12
(
moobd.
,
1488
/
89
):
Wei dem rain soll er ain hald furich lassen, damit er das wasser nicht lait auf sein nachpaurn.
Lauchert, Merswin
37, 5
;
Geier, a. a. O.
154, 18
;
Bremer, Voc. opt.
53018
/9;
Dasypodius
229r
;
Schweiz. Id.
2, 1174
;
Schwäb. Wb.
3, 1062
;
1064
;
Vorarlb. Wb.
1, 1301
.
2.
›hügelartige Aufhäufung des aus dem Bergwerk geförderten, manchmal noch erzhaltigen tauben Gesteins in der Nähe des Schachtes‹; als Metonymie: ›die Gesteinsmassen selbst‹.
Vorw. bergbaubezügliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
after
(
der
) 1.
Syntagmen:
die h. aufarbeiten / geniessen / gebrauchen / waschen, in lehen haben
;
auf der h. (erz) abmessen / kleine(r)n / waschen, von halden schmelzen
;
verleihung der halde
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
145, 11
(
omd.
,
1554
/
1633
):
Anlassen mit schmeltzen wirdt keinem verstattet von eigenen zechen und lehen, von aftern, halden, felßen, pochwergen.
Ebd.
182, 20
:
Halden werden gemeiniglich reich undt gut, do man uf erczörtern undt in den tiefesten mit gedinge arbeitert.
Ermisch, Sächs. Bergr.
170, 27
(
Leipzig
1509
):
uff dennselbenn tzechenn sall der bergkmeyster keyne halde ane unßernn willenn tzu cleinen ader tzu waschenn gestattenn.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 169, 30
(
schles.
,
1509
):
es soll auch keiner auf den halden erz kleinern.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
9, 32
;
41, 20
;
211, 35
;
Wutke, a. a. O.
20, 160, 19
;
230, 31
;
21, 176, 29
;
Patocka, Salzwesen.
1987, 148
;
Wedler, W. Burley. Liber
257
;
Schwäb. Wb.
3, 1068
.
Vgl. ferner s. v.
after
(
der
) 1,
aufarbeiten
 4.
3.
›Pfosten-, Lattengestell für Weinranken; Verkaufsstand‹.
Wortbildungen:
haldemeister
›Aufseher über Reben„halden‹ (a. 1640),
haldenwein
(a. 1509).

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat. n vv (
Nürnb.
1482
):
Halde. od’ gewãdtlaube. scenia i.loc’ vmbrosus vl’ vmbra vbimer catores stant.
Golius
47
(
Straßb.
1579
):
ein Gartner der die gaͤrten mit lustigen haͤlden vnd der gleichen pflantzungen zieren kan.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
168
 f.;
Schwäb. Wb.
6, 2096
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 69
.