halde,
die
;-ld-
vereinzelt assimiliert zu -ll-
: halle
.1.
›Abhang, Hang; Böschung; Hügel; steiler Uferabfall in den See‹; vielfach in Ortsnamen verwendet.Bedeutungsverwandte:
1
berg
bühel
stoz
Wortbildungen:
haldab
haldengarn
haldechtig
haldfurche
haldig
gach
Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
52, 22
(mfrk.
, Hs. 2. H. 16. Jh.
): irslagen an der Lané under deme steine, da man geit von Grifenporten in di helde.
Helm, Maccabäer
776
(omd.
/nrddt.
, Hs. A. 15. Jh.
): [er] betwanc die werlt alle, | ez were berc oder halle.
Mone, Adt. Schausp.
2, 522
(Hs. ˹omd.
, 1391
˺): nu
e
helb (l. heb) uff korp und stab | und ge wyl key hallab. Voc. Teut.-Lat. ff iij r (
Nürnb.
1482
): haldick cliuus.
Geier, Stadtr. Überl.
604, 3
(nalem.
, 1589
): sovil die lom und schwebseginen betrifft, soll man derselben kaine acht tag vor und drei wochen nach sant Geörgen tag nit über die halden außziehen.
Argovia
4, 269, 28
(halem.
, 1400
/50
): vnder dem hof hin an hältlin vnd von demselben hältlin hin an die langenbuochen.
Maaler
207v
(Zürich
1561
): Halden (die) Stotz / Gähe. Deuexitas, Cliuus, Deiectus, Nutario, Nutus. Die Halden abgon.
Ebd.
207 v
: Haldachtig, Cliuosus. Haldachtiger vnnd stotziger waͤg.
Winter, Nöst. Weist.
2, 775, 12
(moobd.
, 1488
/89
): Wei dem rain soll er ain hald furich lassen, damit er das wasser nicht lait auf sein nachpaurn.
Lauchert, Merswin
37, 5
; Geier, a. a. O.
154, 18
; Bremer, Voc. opt.
53018
/9; Dasypodius
229r
; Schweiz. Id.
2, 1174
; Schwäb. Wb.
3, 1062
; 1064
; Vorarlb. Wb.
1, 1301
.2.
›hügelartige Aufhäufung des aus dem Bergwerk geförderten, manchmal noch erzhaltigen tauben Gesteins in der Nähe des Schachtes‹; als Metonymie: ›die Gesteinsmassen selbst‹.Vorw. bergbaubezügliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
after
der
) 1.Syntagmen:
die h. aufarbeiten / geniessen / gebrauchen / waschen, in lehen haben
; auf der h. (erz) abmessen / kleine(r)n / waschen, von halden schmelzen
; verleihung der halde
.Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
145, 11
(omd.
, 1554
/1633
): Anlassen mit schmeltzen wirdt keinem verstattet von eigenen zechen und lehen, von aftern, halden, felßen, pochwergen.
Ebd.
182, 20
: Halden werden gemeiniglich reich undt gut, do man uf erczörtern undt in den tiefesten mit gedinge arbeitert.
Ermisch, Sächs. Bergr.
170, 27
(Leipzig
1509
): uff dennselbenn tzechenn sall der bergkmeyster keyne halde ane unßernn willenn tzu cleinen ader tzu waschenn gestattenn.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 169, 30
(schles.
, 1509
): es soll auch keiner auf den halden erz kleinern.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
9, 32
; 41, 20
; 211, 35
; Wutke, a. a. O.
20, 160, 19
; 230, 31
; 21, 176, 29
; Patocka, Salzwesen.
1987, 148
; Wedler, W. Burley. Liber
257
; Schwäb. Wb.
3, 1068
.‒
Vgl. ferner s. v. after
(der
) 1, aufarbeiten
4.3.
›Pfosten-, Lattengestell für Weinranken; Verkaufsstand‹.Wortbildungen:
haldemeister
haldenwein
Belegblock:
Voc. Teut.-Lat. n vv (
Nürnb.
1482
): Halde. od’ gewãdtlaube. scenia i.loc’ vmbrosus vl’ vmbra vbimer catores stant.
Golius
47
(Straßb.
1579
): ein Gartner der die gaͤrten mit lustigen haͤlden vnd der gleichen pflantzungen zieren kan.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
168
f.; Schwäb. Wb.
6, 2096
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 69
.