gumpen,
V.;
zu
mhd.
gumpen
›springen‹
(Lexer 1, 1118
).›sich wild hin und her bewegen, springen, hüpfen, tanzen, toben (sowohl aus Fröhlichkeit als auch aus Wut, Zorn); ausschlagen (besonders von Pferd und Esel gesagt)‹; ütr.: ›Unfug treiben‹.
Gehäuft didaktische und unterhaltende Texte.
Bedeutungsverwandte:
2
blitzen
hupfen
springen
stampfen
tanzen
Wortbildungen
gumpelbein
jm.
(einer Frau) das gumpelbein rüren
gumpelfur
gumpeln
Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
2, 82, 14
(Frankf.
1557
): Der Esel sprach: „des schnorcken, fartzen, | Gumpen vnd mit dem Hindern schnartzen, | Viel sehrer lauffen, weiter springen, | [...] | Kan baß denn der [...]“.
Ebd.
4, 1, 53
: [Der Esel] Gumpet vnd warff sein Sack darnider.
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
13
(o. O. 1558
): die weyber hupffen, die meydlein tantzen, die buͦben springen und die alten müterlein gumpen.
Ebd.
155
: das kein guͦtt gesell nit vorthin mit im tantzen soll, das die Schwitzer gumpen heissen, meinen es ey ein kühe gesin, die sie zu melcken pflegen.
Schmitz, Schiltb.
175, 7
(Frankf.
1597
): da habe sein Pferd angefangen zu gumpen / vnnd jhn von hinden an den Kopff geschlagen.
Fastnachtsp.
343, 13
(nobd.
, v. 1494
): So rür wir in [wiben] dann das gumpelpain, | Das ich [...] main, | Das sie keiner größern freüde begern.
Voc. Teut.-Lat. n iijr (
Nürnb.
1482
): Gumppen oder plitzen alz die pferde.
Thiele, Minner. II,
18, 274
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): [ich] graiff ir nach dem uff bast. | sie gumppet ser und wert sich fast.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 154, 8
(Straßb.
1522
): Uff einmal het er [Hirtz] zuͦ vil getruncken, das er froͤloicher was dan sunst, das er sprang und gumpet.
Spanier, Murner. Narrenb.
80
(Straßb.
1512
): mancher hat im hertzen sitzen | Ein luten schlaher [...], | Das er muͦß gumpen vnd ouch blitzen.
Adrian, Saelden Hort
3100
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): [Dú schamlose tohter] ir gumphel fuͦr si began, | teren, singen aber alse | mit wilden sprúngen sam ain re.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
846, 13
(halem.
, 1587
): Die jhenigen aber, so [...] mit singen, gumpen und springen ergerlichen wandel fuͤrend.
Maaler
198r
(Zürich
1561
): Gumpen / Dantzen. [...]. Das hertz Gumpet mir vor froͤuden.
Österley, Steinhöwels Äsop
156, 32
(Ulm
1474
/82
): Das kalb gumpet, stieß und schluog so vil und lang, daz es das ioch von im warff.
Henisch
1778
(Augsb.
1616
): Gumpen stampffen / calcitare, calcibus [...]. Der Esel kan die ehr nicht leien / fahet an zu gumpen vnd stoltzieren.
Klein, Oswald
123, 27
(oobd.
, 1415
): schön Els und Äll gant den zelt | hin gumpen uber twerches veld.
Fastnachtsp.
348, 30
; 383, 17
; Sachs
23, 13, 27
; Turmair
1, 351, 19
; Reu, Süddt. Kat.
1, 135, 5
; Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
352, 1832
; Rennefahrt, a. a. O.
859, 27
; V. Anshelm. Berner Chron.
444, 27
; Fuchs, Murner. Geuchmat
1622
; Ukena, Zuger Trag.
2126
; Barack, Zim. Chron.
4, 43, 2
; Henisch
1778
; Dietz, Wb. Luther
2, 183
; Schweiz. Id.
2, 315
. Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
160
; Martin/Lienhart
1, 220
.