grempen,
grämpeln,
V.
›einen Kleinhandel betreiben; heimlichen Tauschhandel treiben‹.
Wortbildungen:
gremper
gremper
grempler
gremprer
feiltrager
fürkäufer
krämer
märkler
merzeler
merzen
puppenkrämer
rostäuscher
streifer
trödler
tockenkaufer
tockenmacher
gremperin
gremplerin
˹
gremperei
grempnei
gremplerei
gremplergewin
Belegblock:
Volkmar
354
(Danzig
1596
): Mango, onis, ein Grempler / Roßteuscher.
Ebd.
419
: ich verkauffe / gremple. [...] ein grempler.
Schade, Sat. u. Pasqu.
1, 9, 83
(o. O. o. J.): Diß ist der pfründenfreßer recht | Die das lant vergiften mit bösen exemplen | Und nichts künden dann pfründen gremplen.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
154, 14
(nobd.
, 1475
): das kein grempler keinerley schneiderwerck erbeit umb loͤn noch keim andern keinerlei tuch umb lon vermache.
Gille u. a., M. Beheim
444, 152
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): [Des Teufels Töchter]
Nun ist die funfft | gehaissen triegereie. [...] er gab sy in der kaff leut zünfft, | den ross teuschern, gremplern und kremern. Voc. Teut.-Lat. m vijv (
Nürnb.
1482
): Gremperin. antionaria. od’ pfragnerin.
Goedeke, P. Gengenb.
60, 253
(o. O. 1515
): Das darff ich umb kain grämper kouffen.
Spanier, Murner. Narrenb.
67, 52
(Straßb.
1512
): Hett sy am halß ein mülen stein | [...] | So gschehe ir recht, der gremplerin!
Ebd.
78, 39
: Es ist gestolen / doch heißt gegrampt.
Dasypodius
338r
(Straßb.
1536
): Graͤmpler die in verzinseten gewelben feyl haben.
Bernoulli, Basler Chron.
6, 120, 8
(alem.
, 1529
): Hennrich Grebly der gremper.
Welti, Stadtr. Bern
153, 21
(halem.
, E. 14.
/A. 15. Jh.
): soͤllent dis die grempper jerlichs sweren.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
493, 40
(halem.
, 1428
): daz sy dasselb korn ungevarlich in iren húsern mit irem gesind bruchen und da mit enkein pfragnye noch grempnye triben.
Ebd.
528, 31
(1433
): Amansun t. Wilhelm, gremprer, xxx lb smaltz.
Ebd.
650, 49
(1459
/60
): Man sol nachgan und richten, als ettlich [...] wechsel und grempery mit den guldin und den plaphartten tribent.
Ebd.
896, 40
(1492
): Lxx secken uff Thuͤringen, grempler, sind och nit in die vorgeschribnen rechnung gezogen.
Ebd.
1078a, 46
(1419-24
): Ruͤdi Ochsner, gremper.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 465, 12
(halem.
, 1508
/16
): gabend die grempler ein oͤpfel um 2 ₰.
Bächtold, H. Salat
66, 15
(halem.
, 1545
): sind 3 kind uf Bürglen gsin, das 1 ist stattschryber Cleris gsin, das ander einer armen wälhin gremplerin, das 3. hat 2 heupter ghan.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
25, 25
(halem.
, 1592
): das niemand deren, so des grämplens oder widerverkouffens der käsen by dem pfund [...] sich gebruchend, vor mittag einichen käß uffkouffen.
Ebd.
340, 28
(1648
): daß allen [...] grempleren und handtwercks verderberen alles brot feilhalten uff den straßen [...] verpotten sein sölle.
Maaler
191r
(Zürich
1561
): Graͤmpler (die) Mangones, [...]. Graͤmpler gwün (der) Mangonicus questus.
Ebd.
357v
: Schmaltzkoͤuffer / Schmaͤltzler / Gre͂pler mitt ancken vnd saltz.
Bächtold, N. Manuel. Papst,
83, 1380
(Zürich
1525
): als ob gott ein grempler wär, | Und verkouft eim für ein krützer schmer.
Müller, Stadtr. Ravensb.
240, 24
(oschwäb.
, 1425-30
): Ouch von der gremppler wegen was die koufen uf dem land oder in der stat, das sond si niendert hinfuͤren.
Österley, Steinhöwels Äsop
42, 1
(Ulm
1474
/82
): wann ob ich dich erkouffte, so hieß man mich ain grempler oder tockenkouffer.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 648, 15
(schwäb.
, 1545
): Es sollen auch die krämer und grempler in der herrschaft an sonn- und feiertagen nit fail haben.
Henisch
1739
(Augsb.
1616
): Grempeln / grimpeln / alt haußgeschirr verkauffen / kauffen [...]. Grempler / fuͤrkauffer / troͤdeler / tockenmacher [...]. Grempler / grimpler / propola, mango. v. B. [...] Grempelmarck / forum antiqvarium, scrutarium. [...] Grempelwerck / sihe grempel. PR. Ein verdorbner Kauffmann gibt einen guten merckeler / oder grempler.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
172, 9
; Chron. Strassb.
124, 19
; 962, 1
; Welti, a. a. O.
323, 1
; Rennefahrt, a. a. O.
24, 8
; 36, 11
; ders., Statut. Saanen
238, 37
; Merk, Stadtr. Neuenb.
99, 28
; Geier, Stadtr. Überl.
269, 25
; Merz, Urk. Bremgarten
93, 15
; 238, 2
; Roder, Stadtr. Villingen
145, 21
f.; Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 271, 25
; Kammerer u. a., Urk. Isny
74, 42
; Voc. Teut.-Lat. m vijr;
Voc. inc. teut. k ijv; y viijr;
Serranus
88v
; Golius
220
; Henisch
1739
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
209
; Bad. Wb.
2, 468
; Martin/Lienhart
274
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
153
/154; Schweiz. Id.
2, 736
f.; Schwäb. Wb.
3, 824
/5; Schmeller/F.
2, 110
.