grammatisch,
Adj.
1.
›in den der deutschen Sprache gemäßen Buchstaben; alphabetisch; schreibsprachlich, literal‹.

Belegblock:

Luther WA
53, 597, 11
(
1543
):
Sie sollen ziphra oder zalbuchstaben, nicht mehr lesebuchstaben sein, nicht Grammatisch, wie man sie in der Schule lieset, sondern Arithmetisch, wie man sie jnn der Rechenschule lieset.
Ebd.
53, 598, 4
:
Hie hoͤrestu eine verstendliche rede, Das die liebe Gottes thu und vermag alles, und sind die Buchstaben alle Grammatisch oder lese Buchstaben. Dennoch findestu drinnen des Engels LII. namen Arithmetisch, das ist ein L. und zwey II., die sind zwey und funffzig.
Ebd.
53, 598, 22
:
Darumb, ob ich wol kan LII. auch mit diesen buchstaben: xxxxxij. [...], So kan ich doch kein Grammatisch wort oder rede draus machen, wie sie im Ebreischen thun koͤnnen, Denn x. ist, sonderlich uns Deudschen, seltzam im brauch, koͤndten sein wol gar emperen in der Deudschen Sprache, Darumb muͤssen wir in dieser rede: Gottes liebe ists gar, auch mehr Grammatische Buchstaben borgen, damit des Engels LII. namen, die zwey und funffzig Arithmetisch und doch auch Grammatisch geschrieben werden.
Luther, WA
49, 562, 12
.
2.
›in den Anfängen der philologischen Ausbildung befindlich, Anfänger in der Grammatikklasse seiend‹.

Belegblock:

Luther, WA
38, 348, 12
(
1535
):
ehe er dem selben gelerten Teuffel lufft und rawm lasse, nicht mit dem A b c, sondern mit dem rechten schweren text, uns an zu greiffen. Denn thut er solchs, so er ein grammatissches Teuffelin sein mus, was solt er thun koͤnnen, wenn er ein vernunfftiger, weiser, gelerter, juristisscher Theologischer Teuffel sein kund?