gram,
der
.1.
›Haß, Feindschaft‹; ütr.: ›Verderben‹.Bedeutungsverwandte:
gehas
has
übelkeit
zorn
Wortbildungen:
grambeissen
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
17165
(nrddt.
, 14. Jh.
): Daz gerichte her von im entpfienc | Ober alle die werlt bosen, | Die sine gemalen nosen | Durch ir morthezzige grame.
Luther. Hl. Schrifft. Hiob
30, 21
(Wittenb.
1545
): [Du] zeigest deinen gram an mir mit der stercke deiner Hand.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
6209
(omd.
, 1338
): Wan er grambyzens horet waz, | So zuhant indunket daz | Alle sine widersachen | Mit sturme sich uf in machen.
Ebd.
6576
: Dreuwende mich der tuvel sprach | Und grambyzende eyslich brach | Ken mir sine zene scharf.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 4, 2
([Leipzig
1521
]): ich habe auß gram vñ solichem has / [...] drey bucher wider dich geschriben.
Opel, Spittendorf
53, 27
(osächs.
, um 1480
): auff das wir nicht gegen einander stunden und redten, der gram hette gros mögen werden.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 391, 25
(Bautzen
1567
): Da dir dein Kind, von Juden gschwind, | An das Creutz ward gehangen, | Mit grossem gramb.
Niewöhner, Teichner
574, 58
(önalem.
, um 1433
): alle tier uff ertrich | macht man schier mit guͤti zam | denn mit uͤbelkait und gram.
Klein, Oswald
3, 18
(oobd.
, 1422
?): der ainem weib die haut abfildt, | und si die tugent fleucht, | noch künd man si nicht machen zam, | ir üble gifft ist aller werlde gram.
Schöpper
20
; Opel, a. a. O.
75, 18
.2.
›Gram, Trauer, Bitterkeit‹.Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft. Sir.
37, 2
(1545
): WEnn Freunde einander feind werden / So bleibet der gram
[
traurigkeitFroschauer
, Eck
, Dietenberger
: ]
/ bis in den tod.