goller,
das
,der
;–/-Ø
;zu
mhd.
gollier
›Halsbekleidung‹
, dies aus frz.
collier
(Lexer 1, 1045
).›Halskrause, Kragen; Halskette; Mieder, Korsett‹; später auch für das ganze Oberkleid gebraucht; speziell: ›Kettenhemd unter der Rüstung, ledernes Panzerhemd‹.
Bedeutungsverwandte:
halshemd
halsmantel
Wortbildungen:
gollermieder
Belegblock:
Loose, Tuchers Haushaltb.
102, 16
(nürnb.
, 1513
): schenckt ich meiner schnur [...] ein firtel leberfarb arrles czu einer schauben mit einem hohen goller.
Sachs
5, 189, 23
(Nürnb.
1539
): Am feyertag frü thun sie mich fretten | Mit goller und mit hauben-gletten.
Ebd.
16, 212, 20
(1562
): Thell spannet auff sein armbrust schon | Und legt darauff ein pfeyle sein | Und steckt auch ein ins goller ein.
Ebd.
17, 77, 31
(1553
): ich wil dir kauffn ein schamblotschauben, | Ein sammaten goller, ein ertzene hauben.
Hampe, Ged. v. Hausrat
2, 5, 31
(nürnb.
, 1544
): Daran man thw die wesch aufhangen | Leilach, küszichen vnd vnterhem | Halshem, facilet, goller.
Hulsius G iijr (
Nürnb.
1596
): Goller / liderin Goller / vne cuirasse.
Dasypodius
403
(Straßb.
1536
): Goͤller. Amiculum [...] liderin Goller. Diphthera. [...] Halsmantel. Amiculum.
Spanier, Murner. Narrenb.
34, 7
(Straßb.
1512
): Die lüß hondt ein gerechtikeit | [...] | Wann in die hitz zů groß wolt syn | [...] | So hondt sy keiserlichen gwalt, | Das sy stygen durch die falt | Vff das goller.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 249, 20
(Straßb.
1522
): die frawen tragen samattin, verbroͤmte Goller, das man auch nit Unterscheid kan hon, weliche edel, Burgerin oder gemeine Metz sy.
Bernoulli, Basler Chron.
6, 183, 12
(alem.
, 1530
): Naͧch dem adel rittent die ratsherren von der stat, in schwartz, oben ein breit goller rund umb von schinfech.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 318, 17
(halem.
, n. 1529
): Lag in sinem stuͤbli uf eim bret, [...], zů streng kalter zit mit eim boͤsen goler bedeckt.
Roder, Stadtr. Villingen
209, 5
(önalem.
, 1668
): wann weiber [...] gar zue kurtze, gestimbte röck oder juppen oder zue vil ausgeschnittene halsmäntelin oder goller und gollermüder haben.
Sappler, H. Kaufringer
10, 25
(schwäb.
, Hs. 1464
): si begraif in bei dem goller | und zerrüttet im hin und her | gar krefticlichen seinen leib.
Chron. Augsb.
3, 260,
Anm. 4 (schwäb.
, E. 15. Jh.
): [der vogt] griff im in das goller, [...] und fuert in in die eysen.
Niewöhner, Teichner
671, 33
f. (moobd.
, 1469
): nu habens aber ein sytt | da sy der pawrn spottent mit | mit den hohen golliren: | das was ee der pawrn zyern; | wer das hochste gollir trug, | der was vor den andern allen klug. | [...] | wer das hochst gollir hat | da der hals ist mit umbslozzen | der hat in allen vor geschossen | und ist recht als ein halseysen.
Turmair
4, 113, 11
(moobd.
, 1522
/33
): Achten domals kains eisenhuets oder hauptharnasch nit, weder panzer noch goller.
Sachs
7, 33, 12
; 17, 157, 29
; 412, 32
; Koppitz, Trojanerkr.
2357
; Straus, Juden Regensb.
118, 8
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 4133, 21
; Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. II,
1381, 2
; Bremer, Voc. opt.
276
; Voc. inc. teut. k ir;
Voc. Teut.-Lat. l iiijv;
Maaler
188v
; Volkmar
23
; 122
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
151
; Schweiz. Id.
2, 217
; Schwäb. Wb.
3, 746
; Vorarlb. Wb.
1, 1215
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 112
.‒
Vgl. ferner s. v. bastwams
.