goldschmied,
der
;
-s/-e
, auch
.
›Aurifaber, Goldschmied‹;
vgl.
gold
 1; 2.
Zur Sache: Lex. d. Mal.
4, 1547
f.
Bedeutungsverwandte:
blechmacher
,
goldarbeiter
; vgl.
goldschlager
.
Wortbildungen:
goldschmiedampt
,
goldschmiedbruderschaft
(a. 1577),
goldschmiede
,
goldschmiedeamptstal
›vom Goldschmiedeamt festgesetztes Muster‹ (a. 1469),
goldschmiedehandwerk
(a. 1588),
goldschmieden
(V.),
goldschmiedgaden
›Werkstatt und Laden eines Goldschmiedes‹,
goldschmiedgaffel
›Zunfthaus der Goldschmiede‹ (a. 1573),
goldschmiedgeselle
,
goldschmiedknecht
,
goldschmiedmeister
,
goldschmiedsatzung
›Rechtsordnung der Goldschmiede‹ (a. 1571),
goldschmiedsgerechtigkeit
(a. 1624),
goldschmied(s)laden
,
goldschmiedsordnung
(a. 1591),
goldschmiedsprobemeister
›Person, die den Goldgehalt und Wert von Gold und Goldschmiedearbeiten prüft‹,
goldschmiedtiegel
,
goldschmiedwerk
,
goldschmiedwerkstatt
,
goldschmiedzeche
›Zunftvereinigung der Goldschmiede‹,
goldschmiedzeug
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged.
91, 433
(
1635
):
Bewegt uns nicht diß, was man lieben muß, | die Höfligkeit, der Mut, die Gunst, der Kuß, | die Brust, der Hals, die goldtgeschmiedten Haare?
Luther, WA
21, 376, 15
(
1544
):
da ligts an einem guten Prediger, das er koͤnne [...] aus einer Blumen ein gantze Wiesen machen, Gleich wie ein Goldschmied einerley stuͤck silbers dicht und dick ubernander in einen klumpen schlahen und widerumb breit, kraus und krum und zu duͤnnen blech schlahen kan.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 8, 20
(
preuß.
,
1416
):
das keyn goltsmyth [...] die nyen schillinge sal burnen adir versmelczen.
Ebd.
711, 38
:
von dem lansilber, das die goltsmede ferbyn unde antragen.
Ebd.
730, 36
(
1446
):
das keyn goltsmid mehe mit uffgetragenem silber under anderm geverweten golde arbeiten solle sunder eyn itczlicher sal furbas [...] bestendig werck machen.
Ebd.
3, 465, 17
(
1452
):
es wart auch befolen den hern von Dantzick mit irin goltschmiden czu bestellen, das sulch untuchtig werck und so duͤnne nicht mehr gemacht werde bey der busse, [...] unde das eyn yglicher goltschmidt sein eigen zeichen dorauf schlaen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 97, 11
(
md.
,
um 1466
):
Die goltsmede zu Friberg sullen kein golt geringer machen.
Lau, Qu. Neuß
242, 23
(
rib.
,
ca. 1565
):
Es sollen die goldschmidt machen ufrichtig werk van golt und van silber.
Struck, Klöster
379, 46
(
mosfrk.
, [
nach 1516
]):
eyn perlyn corone [...] yrs eyn deil gemacht von steyn und perlyn von gultsmeit werck.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 235, 13
(
hess.
,
1465
):
es sall auch der eldeste probmeyster, [...], sin werck nyt alleyn zeychen, sunder zum mynsten der andern meystere des gultsmyt ampts eynen da bij hann.
Ebd.
26
:
eyn iglicher gultsmytgeselle, der zu Franckfurt meyster werden wolte, sal nyt uffgenommen noch yem zu arbeytten gestadet werden.
Ebd.
1, 247, 3
(
1511
):
Weß auch von bestimpten gelt busßen [...] gefellet, daß sal alle jare [...] von den goltsmitsprobemeistern [...] vor dem gemeynen ampt der goltsmitmeister verrechent [...] werden.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
26, 1
(
Frankf./M.
1568
):
Der Goldschmid. | Jch Goldtschmid mach koͤstliche ding / | Sigel vnd guͤlden petschafft Ring / | Koͤstlich geheng vnd Kleinot rein | Versetzet mit edlem gestein.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
185, 4
(
omd.
,
1554
/
1633
):
Krahmern ist gleich den goldtschmieden verboten, [...] verdachtig silber zu keufen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
33, 6
(
nwböhm.
,
1562
):
Ir Bruder hab Ir das stuckh vom kelch geben vnd beuohllen Zum Goldtschmidt Zutragen vnd wegen Zu lan.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 98, 11
(
schles.
,
1543
):
Nachdem wir den ersamen Valten Goltschmidt zu einem goldmünzer und probirer ufgenomen.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
104, 20
(
nobd.
,
1382
):
Wilhalm Langen von Kostnitz ist di stat verboten, der ein goltsmidkneht waz.
Gille u. a., M. Beheim
301, 176
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
waz kinder er gebiret, | die sein geordeniret, | genaigt zu haher kunst, | Dar nach stet all ir gunst. | da werden grass magister, | dactores, weise prister, | schreiber, maler, galt schmit.
Chron. Nürnb.
5, 572, 11
(
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
es wurden damit die pecher von obenteuer gezaichet, wann sie warn also schoͤn gemacht, das sie die goltsmid für silber an sahen.
Ebd.
651, 22
:
da erhieb der soldner genant von Wangen den soldner Gothart am Obsmark an eim goltsmidladen.
Mayer, Folz. Meisterl.
85, 77
(
nobd.
,
1517
/
8
):
Stein meczig stein, | Goltschmidwerck rein.
Sachs
17, 238, 19
(
Nürnb.
1562
):
Dem goldtschmid gleich zu einer schand | Nennt einen drecklöter darumb.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
275, 9
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
Hernach [...] hat man den andern juden mitsambt dem goldtschmidt [...] zu dem fewer verurtheilt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 367, 13
(
Straßb.
1466
):
Wann ein goltschmid was bey namen demetrius der macht silbrin tempel.
Wickram
4, 5, 2
(
Straßb.
1556
):
Dem Ersamen Kunstliebhabenden Caspar Hanschelo / burger und des Goldtschmidt handtwercks zů Colmar / meinem lieben gevattern zůvor.
Benzenhöfer, Rupescissa. Consideratione.
175
(
nalem.
/
rhfrk.
,
1438
/
40
):
nymme einen goltsmyt tiegel [...] do [...] quecksilber ynne sy / vnd setze den by fúre músche dar zu daz gefihelte golt.
Welti, Stadtr. Bern
448, 12
(
halem.
,
1407
):
Ordnung vͥber die goltschmit vnd kannengiesser.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
439, 18
(
halem.
,
1420
):
Tschan, der gab sich us, er koͤnd us bly silber machen und uss kupffer gold, und vieng es an ze machen [...] in Peter Or(en) hus im goldschmidgaden.
Ebd.
918, 30
(
1493
):
Disen arrtickel söllen die goldschmid und abentúrer [...] zů hallten sweren.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
702, 11
(
halem.
,
1582
):
So aber perlin und edelgestein in guldinen oder silberinen stucken gevaßt wärend, dieselben söllend nit gewägen, sonders durch ire verordneten und verstendige goldschmid [...] taxiert [wärden].
Maaler
189r
(
Zürich
1561
):
Goldschmid / Der silberne vnnd guldine geschirr machet. [...] Goldschmid der erhebte arbeit machet. [...] Goldschmidgaden / Der goldschmiden werckstatt.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
205
(
Genf
1636
):
goldschmidslade / m. Boutique d’Orseure.
Chron. Augsb.
3, 252, 18
(
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
goldschmidzeug, lauter gold und silber, 300 zenten von pagament zů müntzen.
Müller, Welthandelsbr.
297, 4
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
Fischpain, so die goldschmid prauchen.
Barack, Zim. Chron.
3, 56, 35
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dann es haben die goldtschmid zu Ulm allain das werdenbergisch silbergeschier und klainottern uf zwainzigtausendt guldin geschetzt.
Memminger Chron. Beschr.
8, 10
(
Ulm
1660
):
Schmid-Zunfft / bey diesen seyn die Goldschmid / Schlosser / Nagler [...] vnd die Gloggengiesser.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
477, 4
(
oobd.
,
1349
/
50
):
sein [köksilber] rauch ist den glidern gar schad und verderbt die âdern [...] und alsô verderbt ez mangen goltsmit und mangen gesmeidkünstler, die alchimiste haizent.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2024
(
oobd.
,
1607
/
11
):
[Ein futral] hatt auch H. Formay, Ihr May: gewester giovelier und goldtschmid, gemacht.
Dirr, Münchner Stadtr.
459, 9
(
moobd.
,
1365
):
Swer von golt und von silber wuͤrchen chan, der sol in goltsmitten wuͤrchen, die ze margt und ze strazz ligent.
Ebd.
574, 9
(
1400
):
mainen und wellen wir [...], daz niemand chain silber chauf dann unser münssmaister zu München oder unser goltsmid daselbs.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 1740, 25
(
moobd.
,
1408
):
Achtundvierzig Ausfertigungen
[einer herzoglichen Anfrage]:
5. den fischern, 6. der fuͤtrer zech, 7. der goldsmid zech.
Ebd.
2, 2, 162, 31
(
1438
):
Andre Nitsch [...], der goltsmidgesell, der zu dem erbern weisen hern Niclasen Undermhimel, munssmaister [...], in venkchnus chomen [...] war, weil er under den goltsmidgesellen wider ainen gemainen nucz und wider die erbern maister, die goltsmid ze Wienn, einen neuen aufsacz erdacht [...] hett.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
177, 4062
;
Toeppen, a. a. O.
1, 412, 7
;
5, 538, 17
;
681, 5
;
Helbig, a. a. O.
1, 98, 20
;
2, 123, 34
;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
529, 16
;
Schmidt, a. a. O.
1, 233, 31
;
242, 19
;
Ralegh. America
13, 5
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
4, 290, 16
;
Ermisch, Freib. Stadtr.
290, 17
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
19, 3
;
Rupprich, Dürer
1, 47, 8
;
149, 16
;
153, 161
;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
434, 44
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 173, 10
;
457, 3
;
Cirurgia H. Brunschwig
16
va, 29;
Schnyder, a. a. O.
160, 45
;
481, 26
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern
101, 4
;
102, 12
;
Koppitz, Trojanerkr.
3822
;
7617
;
Sappler, H. Kaufringer
13, 131
;
Barack, Zim. Chron.
4, 5, 34
;
Klein, Oswald
22, 88
;
Gereke, Seifrits Alex.
8096
;
Straus, Juden Regensb.
833, 39
;
979, 72
;
Dasypodius
16r
;
Alberus niiijv;
Serranus
87r
;
Golius
188
;
Dietz, Wb. Luther
2, 147
;
Rwb
4, 996
ff.;
Schweiz. Id.
9, 859
;
Schwäb. Wb.
6, 2055
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 494
.
Vgl. ferner s. v.
adelkind
,
aufgehen
 4,
aufhalten
 6,
paternoster
(
das
) 2.