1
gewar,
die
;
zu
mhd.
gewar
›Aufsicht‹
(
Lexer
1, 976
;
BMZ
3, 507b
).
– Vorwiegend obd. belegt.
1.
›Obhut, Beobachtung e. S., Aufsicht über etw.‹.
Bedeutungsverwandte:
sicherheit
; vgl.
behabnis
 2,
pflege
 2.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 152, 11
(
Nürnb.
1631
):
vnser Hertz in deiner Gwar, | Da scheint die die (!) Warheit hell vnd klar.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 50, 13
(
moobd.
,
1461
):
das unser here konig sulch gelt, [...], widder usz euwer gewore hott loeszen vordern.
Winter, Nöst. Weist.
1, 141, 40
(
moobd.
,
1527
):
das auch pesser gwar und sicherhait des feur halben gehalten wert, so soll ain ieder seinen pachofen also bewaren das [...].
2.
›sicherer Aufenthaltsort, beaufsichtigter Ort, Wohn-, Aufenthaltsort‹; auch: ›Gemach, Zimmer‹; ütr.: ›materielle Sicherheit‹.
Vielfach berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
sicherheit
.
Syntagmen:
sich an seine g. tun
›begeben‹,
heim an die g. ziehen / reiten / weichen, jm. geleite an seine g. geben, jn. an js. g. schicken, jn. auf seine g. beleiten, an / in seine g. fliehen
;
die g. am ausziehen / heimziehen
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 10, 11
(
md.
1521
):
darfst nit wie andere deine freund im regen, schnee, [...] wanderen, noch für narung oder ichtes sorgen, sunder magst wol eßen und trinken, in gwar leben.
Sachs
13, 10, 21
(
Nürnb.
1556
):
Ich wil euch durch die wüsten wild, | Das gleid an ewer gwar geben.
Chron. Augsb.
3, 514, 1
(
schwäb.
,
1490
/
1500
):
also muͦst der kaiser zuͦ fuͦß in das feld gan [...], und in dem floch die kaiserin an ir gewar.
Ebd.
4, 142,
Var. z. Z. 18 (
v. 1536
):
er hab dan ain glait und sicherhait durch brieff und sigel des kaisers, [...] von seiner gewarr am ausziechen bis wider an sein gewarr am haimziechen.
Pfaff, Tristrant
160, 2
(
Augsb.
1498
):
Do merckt die frau wol, was er damit meint, und begund vor grossen freüden weinen, und gieng an ir gewar.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
43, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
als die kunigischen von dem gschloss Eppenstain, [...], wider haym an ir gewar zyehen wolten, do kham der Wolfftarffer mit seinen volckh an sew.
Turmair
5, 258, 2
(
moobd.
,
1522
/
33
):
iederman floch an sein gewar, da er dan mainet sicher zu sein.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 20, 97
;
Pfaff, a. a. O.
105, 23
;
Chron. Augsb.
2, 258,
Anm. 3;
8, 79, 11
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 220, 3
;
Grossmann, a. a. O.
186, 16
;
Turmair
4, 1049, 16
;
Winter, Nöst. Weist.
2, 195, 33
;
Schweiz. Id.
16, 821
;
Schwäb. Wb.
3, 604
.