geschehen,
V., unr. abl.;
1 und 3 mit breiter Überlappungszone.1.
›geschehen, sich ereignen, begeben, zutragen‹; im einzelnen auch speziell, z. B. ›ausbrechen (von Brand)‹; jeweils von Geschehnissen, die ohne Zutun des Menschen ablaufen bzw. ohne Verursachung durch den Menschen gedacht werden.Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelten ,Religion / Didaktik‘.
Phraseme:
e. S
. (Gen.), etw
. (Akk.) zu tun, geschieht not
›etw. ist nötig‹; es ist (bald) mit / um jn. geschehen
.Bedeutungsverwandte:
begeben
begegnen
ergehen
erheben
fügen
gesein
verfallen
verlaufen
zutragen
auflaufen
beikommen
bekommen
belaufen
beschehen
geben
kommen
statfinden
Syntagmen:
etw
. (z. B. ein erdbeben / zeichen, dinge, eine geschichte, brand
) g
.; etw. bald / schnelle / täglich / oft / eines augenblickes g
.; es geschieht
[+ das
-Satz mit finitem Verb] ›es geschieht, daß [...]‹, z. B.: es geschieht oft, das der mönch den abt regiert
›oft regiert der Mönch den Abt‹.Wortbildungen:
geschehenheit
Belegblock:
Schöpper
103b
(Dortm.
1550
): Contigit. Hat sich begeben zu getragen verlauffen verfallen gefuͤgt gemacht gebuͤrt ist geschehen ergangen.
Luther. Hl. Schrifft. 1. Mose
26, 10
(Wittenb.
1545
): Es were leicht geschehen / das jemand vom Volck sich zu deinem Weibe gelegt hette.
Ebd. Ps.
33, 9
: So er [Herre] spricht / so geschichts.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
104, 1910
(Magdeb.
1608
): Gutkes antwort / das acht ich nicht / | Weil es fast teglich hie geschicht.
Mieder, Lehmann. Flor.
272, 2
(Lübeck
1639
): Wenn es geschehen soll / so hilfft darvor weder Witz noch Spitz.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
14, 23
/24 (Frankf./M.
1563
): ZAuberey ist ein gemeyn wort / welches alles was Zauberisch ist / bedeutet / es geschehe auff was weise es woͤlle.
Quint, Eckharts Pred.
2, 262, 2
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): daz vor tûsent jâren und nâch tûsent jâren und nû geschihet, daz enist niht dan einez in der êwicheit.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
894
(Köln
1476
): Sy kuntens so gelesschen nyet, | Dayr was seer bald groys brandt geschiet.
Chron. Köln
2, 256, 29
(Köln
1499
): dat die dinge die geschiet sint, van den men niet kan gesagen, [...] bi wilches koninks of keisers ziden it gescheit si, dat sal man halden vur ein fabel.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
18, 13
(osächs.
, 1343
): ob iz geschit daz her iz [schâf] vindet, vorwâr sage ich ûch: wan her vrowit sich.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
78, 24
(Nürnb.
1548
): es ist sehr bald geschehen / das ein mensch in suͤnde felt.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
325, 26
(schwäb.
, 14. Jh.
): Wan etlicher mag von einem willen, der unbeweglich blibet, wellen, daz etwaz nu geschech, unde dar nach anders geschiht, daz er daz denne wil.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 148, 26
(Hagenau
1534
): Es ist bald geschehen umb eynen menschen / und er kostet doch so recht vil zu erziehen.
Ebd.
350, 11
: Es geschach in eynem augenblick. Wir Deutschen haben der Hyperbolen vil / damit etwas bald und schnell geschicht.
Ebd.
365, 2
: Geschichts / man sichts.
Vock u. a., Urk. Nördl.
2101
(schwäb.
, 1440
): Die brief all sollen behalten werden, ob dem convent aynicherlai fertung zuͦ tuͦn not geschaͤhi.
Henisch
8
(Augsb.
1616
): Es geschicht offt das der Moͤnich den Abt regieret.
Ebd.
1531
: Wenn ein Fürst jedermans gunst / vnd das gemeine gebet verleurt / so ists mit jhm geschehen / actum est de eo. [...]. Geschehe inn der Welt gleich noch so vil / Ein Moͤnnich will auch sein im͂ spil.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
214, 11
(oobd.
, 1349
/50
): daz ist mit gaistleichen strâfen und auch mit werltleichem swert, ob sein nôt geschiht.
Schmitt, Ordo rerum
151, 4
(oobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Historia histor eyn ding das leypleich geschiecht oder geschehen ist.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 232, 12
(1586
): Bistu ein Frembdling zu Jerusalem, | Vnd weist nit was da gschehen ist.
Mieder, a. a. O.
273, 3
; Quint, Eckharts Pred.
2, 231, 8
; 416, 6
; ders., Eckharts Trakt.
412, 8
; Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
117, 13
; Schönbach, Adt. Pred.
31, 4
; Bechstein, a. a. O. Lk.
24, 14
; Feudel, Evangelistar
1, 7
; 4, 34
; Gille u. a., M. Beheim
78, 145
; Williams u. a., Els. Leg. Aurea
98, 23
; Gilman, a. a. O.
1, 428, 2
; Morgan u. a., a. a. O.
324, 17
; Qu. Brassó
4, 12, 6
; 244, 36
; Maaler
172r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
190
; Dietz, Wb. Luther
2, 91
; Pfälz. Wb.
3, 241
; Jelinek
294
.2.
›aus einem Grund heraus erfolgen, entstehen, verursacht sein oder werden‹.Phraseme:
jm. ist zu weinen geschehen
›j. muß weinen (aus einem bestimmten Grunde)‹.Syntagmen:
etw. ˹auf / aus / durch / von
(jeweils: ›aufgrund von‹)˺ etw. / jm. g., etw. mit etw.
(›hinsichtlich e. S.‹) g., etw. geschieht, wen [...], etw. geschieht in einer weise
.Belegblock:
Lohmeyer, K. v. Nostitz
56, 19
(preuß.
, 1578
): Hier geschiecht grosser schaden mit dem pichen am steenden holtze.
Große, Schwabensp.
118a
, 15 (Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Disse vier lant waren hir bevoren vier konigrike; daz geschach, do Juͦlius tuͦ Rome keyser was.
Ries, Rechenb. F1r,
7
(Erfurt
1522
): Vom gewin der auff außleyhung geldes geschicht.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
227r
, 5 (md.
/oobd.
, 1446
/8
): abdy bunde sey von eym gyftigen / dir geschenn.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
15
va, 24/25 (nobd.
, E. 14. Jh.
): di svnde di / fliezzen niht wider in sein vrsprink vnd da von / geschiht auch daz in dirre brvnne etwen / verseihet.
Sudhoff, Paracelsus
1, 38, 9
(um 1520
): die potenz der astronomischen separation, die durch die hitz geschicht.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
263, 2
(schwäb.
, 14. Jh.
): Wan daz etwer nit müge bewegen die hant, daz mag geschehen in zweier hande wis. Ein wis von gebresten der bewegender sele; daz ist, daz (der sele an) den bewegenden mehten gebreste dez libes.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
16, 13
(oobd.
, 1349
/50
): echo [...] geschiht wenn der gestimt luft sich widerstôzt an paumen oder an häusern.
Ebd.
83, 3
: dû solt auch wizzen, daz des luftes reich, [...] dâ allez weter geschiht, niderr ist dann die hœhsten perg.
Kummer, Erlauer Sp.
6, 144
(m/soobd.
, 1400
/40
): Owe nu ist ze wainen mıͤr [Maria] geschehen, | seid ich deinen tod muͦs sehen.
Große, a. a. O.
102a
, 30; Quint, Eckharts Trakt.
208, 7
; Karnein, Salm. u. Morolf
96, 2
; Scholz, a. a. O.
228v
, 12; Keil, Peter v. Ulm
213
; Morgan u. a., a. a. O.
49, 26
; Pfeiffer, a. a. O.
322, 21
.‒
Vgl. ferner s. v. anleite
4.3.
›erfolgen, vonstatten gehen, vollzogen / vorgenommen werden‹, im Unterschied zu 1 jeweils von Handlungen; Tendenz zu Funktionsgefügen, Beispiele: acht geschieht durch den keiser
›der Kaiser ächtet‹; jm. geschieht die flucht
›j. flieht‹.Bedeutungsverwandte:
erfüllen
machen
tun
verbringen
volbringen
Syntagmen
(oft mit Handlungssubstantiv im Subj.): der kauf / todschlag, js. wille, die afterkosung / arbeit / belonung / beweisung / erwälung / geburt / heftung / meldung / name
›Raub‹ / rechenschaft / rede / schlacht / strafung / sünde / süne / tugend / unzucht / das gebet / gericht / reden / verbündnis, abfal / auflauf / aufrur / laster / schande / tumult / unordnung / zweiung g., jm. die flucht g., etw. zu hand, ane bedacht / sünde, ane js. willen, aus gehorsamkeit, durch den keiser, mit eren, mit dem pflug, nach der sintflut, nach js. rat, von js. händen, mit aufgerekten fingern
›unter Eid‹ g
.; das / es / solches geschieht
, die Pronomina beziehen sich auf die im Text dargestellte Handlung; die geschehene tat / zusage
.Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
271, 20
(Lübeck
1639
): Zu geschehenen Thaten / ist nicht mehr zu rathen.
Große, Schwabensp.
227a
, 8 (Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Ne ist iz nicht vor gerichte geschen, So ne habez dicheine craft.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
8, 17
(Frankf./M.
1563
): meine arbeyt / welche inn guͦter meynung geschehen.
Feudel, Evangelistar
11, 24
(omd.
, M. 14. Jh.
): welchiz synt dy tugende dy von synen henden geschen?
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
59, 3
(omd.
, 1487
): dreÿ sachen da durch das ehliche weßen geerwirdigt vnd von sunden entschuldigt vnd an alle súnde [...] gescheen magk.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
3, 20
(thür.
, 1421
): sprach abir got, „Ich wil, das alle wasser sampnen sich an eynem ende unde das eyn teil des ertreichs trocken werde,“ unde das geschach zu hant.
Ebd.
27, 14
: dis
[Gründung Triers]
geschah noch der syntflut soben hundert 84 jar. v. Tscharner, Md. Marco Polo
62, 22
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): Do geschit ouch groz gerichte von manslachtunge und von duͤbe.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
230
(Nürnb.
1517
): er hat geredt, und es ist geschehen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
604, 21
(nobd.
, n. 1525
): sich mit ayd [...] den pauren [...] zu verbinden, das alsbald on ainigen betagt geschag.
Vetter, Pred. Taulers
8, 8
(els.
, E. 14. Jh.
): Die dirte messe [...] meinet die minnencliche geburt die alle tage und in allen ougenblicken sol geschehen und geschiht in einre ieglicher guͦten heilgen selen.
Cirurgia H. Brunschwig
21
va, 16 (Straßb.
[1497
]): Jst sie [wund] aber nit tieff oder den lange͂ weg / so ist nit not das die hefftung tief geschehe.
Bauer, Geiler. Pred.
473, 23
(Augsb.
1508
): luͦg das solches reden bescheh auß gehorsamkait deyner obren.
Rot
328
(Augsb.
1571
): der vntern / Jausn / Jst ein speysung die zwischen zweyer mallzeit geschicht.
Henisch
12
(Augsb.
1616
): Aucht geschicht durch den Keyser / Bann durch den Bapst.
Ebd.
112
: Faul / arm / vnd doch verzehren / Geschicht alles nit lang mit ehren.
Jaksche, Gundacker
1171
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): ob in allen diu flûht geschicht, | ich [Petrus] fleuhe benamen von dir nicht.
Klein, Oswald
2, 10
(oobd.
, 1421
): und sol dich jemand machen los, | das müss durch in geschehen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
989
(moobd.
, A. 15. Jh.
): wa uil herscher sind da geschicht offt manigerlay auflauff, zwayung vnd unordenung.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 567, 4
(München
1586
): Dein will geschech desselben gleich, | Auff Erden wie im Himmelreich.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
18
(mslow. inseldt.
, 1492
): So die strofung nw gescheh(e)nn ist noch der Erkanthniß deß Richters vnd der herr(e)nn.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
569, 1978
; Große, a. a. O.
52a
, 22; 160a
, 35; Chron. Köln
2, 258, 8
; Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
1480
; Wyss, Limb. Chron.
62, 8
; Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
114, 12
; Alberus, Barf.
84, 12
; Behrend, Spangenb. Anbindbr.
9, 208
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
270, 9
; v. d. Lee, a. a. O.
19, 36
; 61, 23
; Opel, Spittendorf
107, 7
; Sermon Thauleri 4ra, 6;
Bührer, Kl. Renner
26
; Roloff, Brant. Tsp.
985
; Sappler, H. Kaufringer
1, 277
; Klein, a. a. O.
7, 15
; Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
1592
; Bauer, Imitatio Haller
73, 28
; Piirainen, Igl. Bergr.
34, 31r
; Qu. Brassó
5, 158, 26
; Rechn. Kronstadt
2, 51, 22
; Piirainen, Stadtr. Sillein
77a
, 10; Dietz, Wb. Luther
2, 91
.‒
Vgl. ferner s. v. ablutio(n)
1, absaz
1, abscheiden
2, abschos
, abstinenz
, abtrünnung
, afterkosung
, allein
8, altar
1, amptman
, anforderung
3, anrufung
1, anscheinen
2, aufrecken
2, aufreichung
, aufsatzung
3.4.
›jm. widerfahren, zustoßen; auf bestimmte Weise behandelt werden (z. B. ungleich
)‹; jeweils von negativ bewerteten Handlungen.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Phraseme:
jm. geschieht wol oder we
(auch zu 5 stellbar).Bedeutungsverwandte:
wiederfaren
zufallen
angehen
1
anreiten
begegnen
beschehen
heimkommen
stossen
Syntagmen:
jm. abbruch / abgang / böseres / irrung / gewalt / leid / schade
(mehrfach) / schmachheit / (un)recht g., an jm. ungemach g
., mit präd. Bestimmung (adjektivisch oder adverbial): jm. we / wol / recht / übel / ungleich
›ungerecht‹, leider dan [...], zu kurz g
.; jm. zu dolen g
. ›zu erdulden wiederfahren‹; jm. als jm. g., jm. g., das [...], etw. ane lämde / wunde, jm. etw. von der sünde, von arbeit g
.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
20446
(nrddt.
, 14. Jh.
): So daz sie mit gedult trage | [...] | Swaz ir hie gesche zu dolne | Von menschlicher arbeit.
Große, Schwabensp.
102a
, 32 (Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): vmme bluͦt ruͦenst, daz ane wirch wuͦnden geschicht vnde ane lemede, da weddet man vmme.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
170, 7
(rhfrk.
, um 1435
): Wie ist mir geschehen / Jch han nye so sere geslaffen.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
38, 20
(hess.
, 14. Jh.
): Daz du nit inwilt daz dir geschie, des indu eineme andereme nit.
Froning, Alsf. Passionssp.
5824
(ohess.
, 1501 ff.
): Swester, mer geshe woil adder we, | ich zu der martel gehe!
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
726
(omd.
, 1338
): Want er warb daz ungemach | Daz an Job hernach geschach.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
21, 7
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Bei got, unvolsegenlich herzenleit ist mir geschehen.
Opitz. Poeterey
35, 24
(Breslau
1624
): ob gleich die wórter trincket, pfleget wollet inn eine sylbe gezogen sind / geschiehet jhnen doch keine gewalt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
110, 18
(Nürnb.
1548
): aber es ist jnen jm selben fall vnrecht geschehe͂.
Ebd.
265, 9
: so vns gleich dunckt es sey vns ein schad geschehen.
Goldammer, Paracelsus
5, 179, 21
(1530
): es solt solchen professorn und großen hansen nit geschehen, daß sie zuschanden solten werden vor dem, fur welchem sie auf erden als heiligen gangen seindt.
Vetter, Pred. Taulers
45, 16
(els.
, E. 14. Jh.
): do geschach dem geiste unsprechenlichen und unglouplichen we und bevant sich in helscher pine.
Michels, Murner. Badenf.
8, 20
(Straßb.
1514
): So gschicht im als och adam gschahe, | Da er sich vor got nackent sahe.
Sappler, H. Kaufringer
14, 560
(schwäb.
, Hs. 1464
): grosser laid ir nie geschach.
Kummer, Erlauer Sp.
9, 581
(m/soobd.
, 1400
/40
): Das waist wol, das mıͤr we geschiecht.
Qu. Brassó
4, 12, 24
(siebenb.
, 1603
/20
, Hs. v. 1761
): sie [Jobbagyen] fielen in den Graben, den sie uns gemacht hatten; da geschach ihnen recht.
Quint, Eckharts Pred.
2, 8, 6
; ders., Eckharts Trakt.
234, 7
; Tiemann, a. a. O.
170, 31
; Jungbluth, a. a. O.
2, 10
; Feudel, Evangelistar
24, 27
; Stackmann u. a., Frauenlob
14, 19, 5
; Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
96, 2
; Sappler, a. a. O.
3, 711
; 14, 711
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
82, 9
; Schmitt, Ordo rerum
667, 8
; Maaler
171v
.‒
Vgl. ferner s. v. anfal
12, anweisen
1, arm
(Adj.) 4, in
(Präp.) 9.5.
›jm. zuteil werden, zukommen; etw. (z. B. lob
) erfahren; in bestimmter Weise behandelt werden (z. B. gut, lieb
)‹; im Unterschied zu 4 jeweils von positiv bewerteten Handlungen.Bedeutungsverwandte:
vgl. anfallen
ankommen
antreten
bekommen
berüren
beschehen
bestehen
betagen
betreffen
betreten
heimgefallen
Syntagmen
jm. ere / freude / gnade / gutes / liebe / lob / recht / wirde / wirdigkeit, ein dienst / nachlas g
., mit präd. Bestimmung (nicht immer entscheidbar, ob adjektivisch oder adverbial): jm. gut / wol / gerecht / gütlich / lieb g
.; jm. also / wie jm. g., jm. g., wie [...]
; jm. zu reden g
. ›die Redegabe zuteil werden‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
22489
(nrddt.
, 14. Jh.
): Von des mannes munde | Dem ie zu redene geschach.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
277, 10
(Wolfenb.
1593
): Das den losen Leuten nimmer gut geschehe, Die solches von mir erdichtet vnd erlogen haben.
Dubizmay, kurß zu Teutze
62, 18
(hess.
, 1463
): Selig bistu so du deyner hende erbeytt yssest du bist selig vnd dir geschigt wol.
Froning, Alsf. Passionssp.
7732
(ohess.
, 1501 ff.
): Groysßer freude myr nye geschach, | dan du ich dich, lieber her, sach | erstanden voin dem toide!
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
9, 17
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): wie wol ist dem geschehen, den du mit einem reinen unvermeiligten gatten hast vergattet!
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
200, 11
(thür.
, 1474
): so demeselbigen, [...], nicht rechttliche geboth nach des gerichtes louffte unde rechte nicht geschen nach gatan sind.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
873
(Nürnb.
1613
): EY / daß dir nimmer gut gescheh! | Nimbst du mich also zu der Eh?
Reichmann, Dietrich. Schrr.
72, 21
(Nürnb.
1548
): das wir wissen / das Gott ein dienst vñ wolgefallen dran geschicht.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
776, 13
(els.
, 1362
): Nú lesen wir das disen sundern beiden genode geschach.
Sappler, H. Kaufringer
3, 22
(schwäb.
, Hs. 1464
): er muos in danken zuo der frist, | das im als güetlich geschehen ist.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 10, 17
([Augsb.
] 1523
): Lieber gib glaubñ disen wortñ / so wirt dir geschehen wie du glaubest.
Dirr, Münchner Stadtr.
596, 16
(moobd.
, 1377
): die hab der stat behalten und dez niemant uberheben, daz ainem geschech sam dem andern.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
22
(mslow. inseldt.
, 1492
): Auff das daß beÿd(e)nn taÿl(e)nn gerecht gesche.
Chron. Köln
1, 2051
; 2861
; Froning, Alsf. Passionssp.
45
; Karnein, Salm. u. Morolf
534, 5
; Valli, Baldemann
361
; Stackmann u. a., Frauenlob
11, 15, 17
; Dietrich. Summaria
18v
, 30; Vetter, Pred. Taulers
15, 3
; Goldammer, Paracelsus
6, 193, 24
; Wyss, Luz. Ostersp.
3, 51, 44
; Piirainen, a. a. O.
64, 10
.‒
Vgl. ferner s. v. artus
, begnaden
3.