gereute,
das
.1.
›Rodung (als Handlung)‹; metonymisch: ›Neubruch, durch Rodung entstandene Fläche im Wald, die landwirtschaftlich genutzt wird‹; auch: ›literarisch als wild stilisierter Waldplatz‹.Obd.; Rechts- und Wirtschaftstexte, literarische Texte berichtenden Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl. gerode
geschwand
landesreutung
Syntagmen:
ein g. fürnemen / hauen / machen / zurichten / haben / erblicken; das g. des gotteshauses eigen sein
; in ein g. kommen, auf ein g. keren, jn. aus dem g. tragen, lämmer in das g. treiben
; das neue / wilde g
.; die brennung der gereuter
›Brandrodung‹; krieg um das g
.Wortbildungen:
gereutacker
gereuterhacken
gereuterholz
gereutmachung
gereutregister
gereutwiese
gereutzehent
Belegblock:
Mon. Boica, NF.
1, 252, 24
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): Walter Horszch von 1 gereuͤttwisen bey 2 tagwerken in der Hart 4 sl. in golde.
Ebd.
479, 7
: so gehoͤrt aller gereuͤttzehendt zu Stauff umb daz slosz an dy obley gen Eysteten.
Ebd.
628, 1
(1414
): Er hat auch ein gerewte, dovon er besunder ein halbs summer korns jerlichen reichet.
Geier, Stadtr. Überl.
369, 10
(nalem.
, 1532
): Es soll niemandts in meinen herrn gerichten, zwingen und pennen, in gemain märk und in ir helzern kain gereut machen.
Koppitz, Trojanerkr.
1509
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Mitt den kertt er in den tan | Der vil kindische man | Uff ain vil wild gerütte.
Rennefahrt, Recht Laupen
18, 19
(halem.
, 1411
): was nuͥwer uffbruͥchen oder nuͥwe geruͥte sint, die des ... gotzhus von Kappellen eigen sint.
Brandstetter, Wigoleis
215, 9
(Augsb.
1493
): nitt lang kame er auf ein straß die in truog auß dem wilden gereüte.
Winter, Nöst. Weist.
2, 25, 33
(moobd.
, E. 16. Jh.
): daß besagtes gottshaus hat alles pergrecht in den weingärten und ägkern in den ausser und innern Greutten
[im Übergang zum Flurnamen].
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
298, 12
(m/soobd.
, 1654
, Hs. E. 17. Jh.
): damit [...] mit dem greiter- und holzhacken, auch besonders haltung der küe und der schoff treiben ein gleichheit gehalten.
Ebd.
447, 36
(1644
): Wie es mit der behülzung, prett-, schintl- und greütmachung gehalten werden soll.
Ebd.
449, 29
: welcher ein greit zu machen willens oder lust hette, der solle [...] sich in der canzlei anmelden und in das greitregisterl eintragen lassen.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
127, 1
; Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1422, 1
; Hauber, UB Heiligkr.
1, 160, 38
; Vock u. a., Urk. Nördl.
2262
; Mell u. a., Steir. Taid.
155, 38
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
12, 5
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
97, 34
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
255, 19
; 259, 9
; 333, 4
; Bischoff u. a., a. a. O.
86, 8
; 87, 8
; 275, 15
; Rwb
4, 294
; Schweiz. Id.
6, 1805
; 1816
; Jelinek
290
.2.
›Bühne, auf der der Hofmeister sein Geried (ausgereutete Wurzeln, Gestrüpp udgl.) hat‹.Belegblock:
Schwäb. Wb.
3, 406
(a. 1583
; Lesung unsicher).