2
genist,das
;zu
mhd.
geniste
›Nest‹
(Lexer
).1, 860
1.
›Geflecht des Nestes, Nest (meist von Vögeln)‹.Wortbildungen:
genistbaum
Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
4, 94, 258
(Frankf.
1557
): Sein eygen Kindt zu haußzins gibt, | Der kleinen Sperling thut verschonen, | In seim genißt vnd sunst leßt wonen.
Koppitz, Trojanerkr.
11854
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Dü strausse trüg die zwen man | Für ain holl on allen hass | Da der würme geniste was.
Drescher, Hartlieb. Caes.
307, 10
(moobd.
, 1456
/67
): ich hab gehoͤrt von aim geistlichen mann das in ains ritters hoff was ain genyst der starchen, mann und weibleins.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
38, 17
(m/soobd.
, A. 16. Jh.
): Wer wildprädt oder gnistpaum zu nahent slecht, der ist verfallen v ℔ lx ₰.
Ebd.
56, 7
(16. Jh.
): der da sparber haimblich abtrueg oder fieng oder ain gestel mit gnüst wißentlich niderschlueg.
Schwäb. Wb.
3, 363
; Schweiz. Id.
4, 844
.2.
›Gebüsch, Gesträuch, Geäst‹.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
2, 2, 7
(Frankf.
1557
): Da kam ein Weydman her gezogen, | Der trug ein Koͤcher vnd ein Bogen, | Verbarg sich heimlich ins genißt.
3.
›Dreck, Unrat, Staub, Abfälle aller Art‹.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
320, 5
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): der [han] flog auff ainen mist. | Er gieng in dem genist | und suchet seine speise.
Löffler, Columella/Österreicher
2, 243, 25
(schwäb.
, 1491
): das nit die wind múgind durch die treschung die sprúer oder gnist darin bringen.
Haszler, Kiechels Reisen
338, 12
(schwäb.
, n. 1589
): Der ander berg aber [...] solle allein von dem unrat oder gnischtt, so mann aus den heüsern kert, gemacht und zusamengetragen sein worden.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
132
; Schwäb. Wb.
3, 363
.