geneigt,
part. Adj.
›geneigt, gesenkt, zugetan, zugewendet, gewogen, wohlwollend, bereitwillig, entschlossen‹; zu
neigen
(V.).Bedeutungsverwandte:
freundlich
günstig
hold
holdselig
lieb
wert
zutätig
Syntagmen:
zu etw. g. sein, jm. g. sein
.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
515, 281
(Magdeb.
1608
): der euch allen war geneigt.
Schöpper
10b
(Dortm.
1550
): Lieb holdt werdt freundtlich guͤnstig geneigt zuthätig holdselig.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 94, 191
(Frankf.
1557
): Der vngleich gunst zun parten tregt, | Eim wol, dem andern vbel gneigt.
Perez, Dietzin
1, 405, 4
(Frankf.
1626
): je nach dem jme das Gluͤck geneigt oder zuwider war.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
30, 8
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): die hochfart des lebens zu ere geneigt sint.
Quint, Eckharts Trakt.
254, 5
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Dar ane volge im, daz dû war nemest, war zuo dû allermeist sist geneiget oder bereit.
Opitz. Poeterey
18, 14
(Breslau
1624
): Ich bitte wollest mir geneigt zue huͤlffe kommen.
Gille u. a., M. Beheim
84, 137
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): mit genaigtem haubet | so gab er auff den seinen gaist.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
12, 14
(nürnb.
, 1. H. 15. Jh.
): Also vindt man, das ein mensch mer genaygt ist czu dem oder czu disem ubel dann der ander.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 1, 6
(Coburg
1634
): Ist eine Vorrede an den gelehrten / vnd der Teutschen Wohlredenheit geneigten Leser.
Vetter, Pred. Taulers
191, 29
(els.
, 1359
): war zuͦ der mensche geneiget si inwendig oder uswendig.
Roloff, Brant. Tsp.
1561
(Straßb.
1554
): Das ich allzeit will sein geneigt / | Vil predigen lesen und auch hoͤren.
Sappler, H. Kaufringer
1, 27
(schwäb.
, Hs. 1464
): aller mein sin | ist darzuo genaiget zwar, | wie ich die wunder gotz erfar.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
26v, 4
(Zürich
1521
): Also sind geneygt gsin / soͤlich liebe haben erzeugt / die heyden dem gemeinen nutz.
Wyss, Luz. Ostersp.
7113
(Luzern
1545
): Herr, sy sind dir all geneigt.
Turmair
4, 4, 8, 20
(moobd.
, 1522
/33
): Niemant ist, der nit auf aigen nutz und nur auf sein êr genaiget sei.
Deinhardt, Ross Artzney
113
(oobd.
, 1598
): Geet ain pferdt khurz oder vichisch daheer mit denn hindern bainen, das ist genaigt zu springen.
Küther, UB Frauensee
354, 12
; 398, 18
; Logau. Abdank.
172, 4
f.; Chron. Augsb.
1, 109, 10
; Schmitt, Ordo rerum
497, 15
; Voc. Teut.-Lat.
l iijv
; Voc. inc. teut. h
viijr
; Serranus
81r
; Maaler
168r
; Henisch
1491
f.; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
186
; Dietz, Wb. Luther
2, 75
f.; Schwäb. Wb.
3, 357
; Schweiz. Id.
4, 698
.