genahen
(vereinzelt mit Uml.),
genachen,
genähern,
V.
›jm. nahen (von Personen, Geschehnissen), sich jm./etw. nähern; e. S. nahe kommen; sich jm. angleichen‹.
Bedeutungsverwandte:
nähen
zulenden
zunähen
lenden
Syntagmen:
vereinzelt mit präpositionalem Anschluss (zu
).Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
12276
(nrddt.
, 14. Jh.
): Und als sie dan gemirken | Irn val und ir unheil | Und in genet daz urteil, | Daz sich Got wil an in rechen.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 49, 25
(wmd.
, 1521
): ehe den wolfen in rachen laufen dan sie irem schefer genahen.
Schöpper
38b
(Dortm.
1550
): Appropinquare. Genahen naheren zulenden zunähern.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk.
11, 1
(osächs.
, 1343
): dô her genêhite Jêrusalêm.
Palm, Veter Buoch
27, 18
(schles.
, Hs. E. 14.
/A. 15. Jh.
): ein mensche sol arbeiten vncz das ez vnserme herren ihesum christum genahet.
Pyritz, Minneburg
839
(nobd.
, Hs. um 1400
): Er macht an dir wol die geschicht | Daz du in Widermynnen | Liep haben wilt in synnen | Und dich zu im genehest.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1286
(nobd.
, Hs. A. 15. Jh.
): Wan Paulus, dem der plich waz kunt, | der sprach, daz er do sehe, | dem mohte kain rede genehen.
Vetter, Pred. Taulers
32, 16
(els.
, E. 14. Jh.
): daz die goͤtteliche sunne deste unmittellicher dem grunde múge genehen.
Chron. Strassb.
689, 26
(els.
, A. 15. Jh.
): wertent sich ritterliche mit bühssen und geschütze, das der vigende keinre geturste der brucken genohen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 14, 11
(Straßb.
1466
): der versuͦcher genacht sich vnd sprach zuͦ im.
Chron. Augsb.
3, 292, 1
(schwäb.
, 1457
): dahin kümlich die heere ander fürsten sich mügen genehen zuͦ dem heer seiner majestat.
Bachmann, Haimonsk.
37, 5
(halem.
, 1530
): die Frantzosen torfftend im nŭt genachnen.
Ebd.
44, 6
: Wann Rengnold schluog so grusamm streich mit sinem schwert Flamberga, daz im niemmand genachnen dorft.
Rieder, St. Georg. Pred.
95, 8
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): bi dem ist bezaichent dú ungetrúw welt, die sont wir allúsament fliehen und ir niemer genahen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
132, 20
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 186
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 69
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 241
; Henisch
1490
; Schwäb. Wb.
3, 352
; Schweiz. Id.
4, 640
.