gelingen,
V., unr. abl.
›glücken, gelingen, mit Erfolg durchgeführt werden‹.
Phraseme
(Sprichwort): darnach man ringet, darnach es gelinget
.Bedeutungsverwandte:
glücken
wolgehen
wolgeraten
Syntagmen:
im älteren Frnhd. auch ohne grammatisches Subjekt, später vielfach mit unpersönlichem es
; mit Dat. d. P.; Inhalt des verbalen Geschehens oft als Gliedsatz oder erweiterter Infinitiv.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
678, 5405
(Magdeb.
1608
): Soll jhn der anschlag nicht gelingen / | Sie sollens nicht zu wege bringen.
Luther, WA
17, 2, 194, 13
(1525
): denn darnach man ringet, darnach es gelinget.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
355, 17
(md.
, Hss. 14.
/15. Jh.
): daz mir mit vreuden wol gelinge aldâ.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
145, 1243
(Zwickau
um 1540
): Wer gerne will das ihm sein sach geling | Der seh nur selber offt zu seinem ding.
Schöpper
53a
(Dortm.
1550
): Fœliciter cedere. Fur sich gehen fuͤrgang haben wollgerathen gluͤcken gelingen wolgehen wol auß schlahen wol schlaunen.
Froning, Alsf. Passionssp.
4511
(ohess.
, 1501ff.
): ir soldet wenden uwern mut | nach gotlichen dingen, | ßo magk uch woil gelyngen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
27, 15
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): das mir in der ee gelingen solte als ee, in der ee wolte ich leben.
Thür. Chron.
8r, 26
(Mühlh.
1599
): ist es vns jtzo ein zeit her mißlungen / so kan es vns etwa Morgen widerumb gelingen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 229, 7
(Bautzen
1567
): Wir bitten dich HERR aller ding, | Aus hertzen grundt das dis geling.
Stackmann u. a., Frauenlob
11, 12, 10
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): tut er daz, so mag im wol gelingen.
Trunz, Meyfart. Tub. Nov.
101, 15
(Coburg
1626
): an dem ist mir gelungen / was an Manasse / an David an andern mir mißlungen ist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
6, 177, 16
(Straßb.
1466
): Zeúch auff geen ramoth galaad vnd dir wirt gelingen.
Roloff, Brant. Tsp.
905
(Straßb.
1554
): Gendt bald und lassen euch gelingen | Und thuͦndt Susannam zuͦ uns bringen.
Sappler, H. Kaufringer
6, 294
(schwäb.
, Hs. 1464
): got geb, das im nicht geling, | was er immer greifet an.
Völker, Antichrist
740
(wschwäb.
, 15. Jh.
): wider den got aller götter wirt er grosß red redent vnd im wirt gelingen, vntz daz der zorn ervollet werde.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 47, 9
(Hs. ˹alem.
, 14. Jh.
˺): Swer rates ger, der volge dem, der ere hat, | fru unde spat, | so mag im wol gelingen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
147, 3
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Mit andern seinen lanndtlewten und diennstlewten woldt man die kunigischen aus dem veld vor der statt schlahen, den nicht wol gelang.
Klein, Oswald
122, 27
(oobd.
, 1415
): mich daucht, mir wer vil pass gelungen, | het ich des barts nit bracht.
Munz, Füetrer. Persibein
182, 7
(moobd.
, 1478
/84
): morgens gen tag do húeb er an zúe singen | menng lied in súessem done, | wie lieb pey lieb vil dicke thett gelingen.
Weber, Füetrer. Poyt.
145, 5
(moobd.
, 1478
/84
): dar wollt auch ich, ob mir dortt möcht gelingen.
Schmitt, Ordo rerum
607, 20
; Voc. Teut.-Lat.
k viijv
; Henisch
1461
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
184
; Dietz, Wb. Luther
2, 65
; Schwäb. Wb.
3, 294
; Schweiz. Id.
3, 1338
.