geisten,
V.
1.
›atmen, hauchen, blasen‹; vgl.
geist
1.Bedeutungsverwandte:
atmen
blasen
1
hauchen
kauchen
pfausen
schnauben
schnaufen
wehen
Belegblock:
Schöpper
34b
(Dortm.
1550
): Spirare Geisten athmen blasen wehen hauchen kauchen pfausen schnauben schnauffen.
Höver, Bonaventura. Itin. B
55
(moobd.
, 1450
/60
): so sy durch hoffnung gaistet vnd girliczet, zeenpfachen das eingegaist wort durch glangen, seúffczen vnd begerungen, so wider pringt sy ir gaistlich schmeckung.
Dietz, Wb. Luther
2, 54
; Dief./Wü.
623
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
127
; Schwäb. Wb.
3, 245
.2.
›den (heiligen) Geist aushauchen, den (göttlichen) Geist eingeben, geistlich wirken‹; vgl.
geist
4.Texte religiösen, auch didaktischen Inhalts.
Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
24
(preuß.
, 1331
): Wen sin geist der geistet jo | Wo er wil und wen her wil, | Waz er wil; der gab ist vil.
Quint, Eckharts Pred.
2, 84, 11
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Der vater und der sun die geistent den heiligen geist, dâ der heilige geist gegeistet wirt, wan daz ist wesenlich und geistlich.
Strauch, Par. anime int.
99, 35
(thür.
, 14. Jh.
): da sprichet he sin wort und mit dem worte geistit he den geist.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh.
3, 8
(osächs.
, 1343
): Der geist geistet wô her wil, und sîne stimme hoͤris du, abir du weist niht von wannen her kuͦmit odir war her gêt.
Gerhardt, Meister v. Prag
138, 26
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): Der geist wo er will da geist er.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
230
(Nürnb.
1517
): Wöllen ist ein gab der natur, geisten und guts wurken erfordern die gnad.
Vetter, Pred. Taulers
412, 14
(els.
, E. 14. Jh.
): wie der sun dem vatter fúrspilt und wie sú bede in usbluͦgender minne geistent den heiligen geist.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 977
(els.
, E. 14. Jh.
): der vatter vnd der sun geistent einen geist, daz ist ir beider wille und minne.
Bihlmeyer, Seuse
185, 27
(alem.
, 14. Jh.
): Alhie her in dis uͤbervernúnftig wa erswinget sich der geist geistende.