gehörig,
Adj.
1.
›Gehör gebend, gehorsam, gefügig‹; vgl.
gehören
2.Bedeutungsverwandte:
gefällig
gefolgig
gehorsam
Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 311, 311
(preuß.
, 1451
): das ir unsiren genedigsten herren, dem konighe und korfursten, dorinne gehorig unnd gefellig seit.
Schöpper
14a
(Dortm.
1550
): Gehorsam vnderthenig gehoͤrig willfarig willfertigk gefoͤlgig zu willen.
Quint, Eckharts Pred.
2, 370, 5
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Daz vierde, daz man gehœric si gotes worte in dem innigesten.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 5, 28
([Straßb.
] 1524
): alle die so jren eygennützigen gebotte͂ nit gehoͤrig seynd.
Ebd.
4, 8, 32
: dañauch Christus selbs [...] weltlichem gewalt gehoͤrig / vnd vnderthenig gewesen.
Bernoulli, Basler Chron.
5, 485, 13
(alem.
, 1445
): alle zúnft [...] hand do geschworen allesam, den houptlúten und dem panerherren und andern gehorsam und gehoͤrig zu sin.
Welti, Stadtr. Bern
411, 12
(halem.
, 1480
): es were das die essen oder suß diser vnnser satzung nitt gehoͤrig sin woͤlten.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 479
; Schmitt, Ordo rerum
613, 3
; Dief./Wü.
609
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
125
; Pfälz. Wb.
3, 129
; Bad. Wb.
2, 334
; Schwäb. Wb.
3, 215
f.; Schweiz. Id.
3, 1430
.2.
›zu etw. gehörend, zugehörig‹; vgl.
gehören
5.Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 799,
Anm. 6 (mosfrk.
, 1382
): vort alle anhoriche lude, die uf denselben hof gehorich sint.
Ebd.
3, 262, 36
(1414
): das die egenanten Henne Heinze und Katherine den egen. hof acker lant wiesen darzu gehorich in gudem buwe [...] halden sullen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
164, 17
(rhfrk.
, 1642
): Den kleinen zehenden, darin gehörig das erst hew und kein ohmet.
Küther, UB Frauensee
415, 11
(thür.
, 1544
): das das gehornte viehe in alle welde zum Sehe gehorig uber und uber gehen unnd getrieben werdenn mag.
Barack, Zim. Chron.
4, 184, 12
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Zu letst sicht Crista Koch sein mangel, gehet hienzu und sucht dem pfaffen im buch, was zu der selmess geherig.
Haszler, Kiechels Reisen
328, 30
(schwäb.
, n. 1589
): underdössen düngt ich mich auf ein thürküsch carmosal, so dem könig oder bassa von tunis in Barbaria gehörig.
Rauwolf. Raiß
7, 12
([Lauingen
] 1582
): Den 29 auff Mittag kamen wir gen Ast, ein herrliche Statt / zum Hertzogthumb Mayland gehoͤrig.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1065
(oobd.
, 1607
/11
): Ein hoch bauchet vaso von terra sigillata [...] Ein schalen gehörig.
Schorer, Sprachposaun
52, 20
(o. O. 1648
): Nach diesen kommen wir zu den Artzten / ins gemein vnd was zu jhnen gehoͤrig.
3.
›in js. Besitz befindlich, jm. gehörend‹; vgl.
gehören
6.Belegblock:
Memminger Chron.
11, 5
(Ulm
1660
): War der weyher bey Vnser Fraweñ / jetzt Herrn Jacob kirch gehoͤrig / vmbmaurt.
Skála, Egerer Urgichtenb.
203, 8
(nwböhm.
, 1577
): 4 garb korn vnausgetroschen vffm feldt den Zu loma gehorig gestoln.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
77, 3
(mslow. inseldt.
, 1604
): hat Andres Nußdorffer, śeinem Schwehern herrn Sigmund SPiglern das tail am Tyroll welches śainer hausfrauen APollonia gehorig [...] gelaśśen.
4.
bedeutungsverwandt zu gehel
(Adj.).5.
bedeutungsverwandt zu scharfhörig
.