geflissen,
part. Adj.;
Part. Prät. zu fleissen
.›bedacht auf etw., bemüht um etw., bereit zu etw., strebend nach etw., beflissen‹.
Bedeutungsverwandte:
arbeitig
arbeitsam
ausrichtig
emsig
fleissig
frutig
geschäftig
lustig
tätig
unablässig
unmuüssig
unruhig
unverdrossen
wackerig
Syntagmen:
mit Gen. d. S., präpositionalem Anschluss (auf, mit, um, zu
), erweiterter Infinitivkonstruktion; g. sein
.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
83, 1248
(Magdeb.
1608
): Von dem allen die Thier nichts wissen / | Sind nur auff jhr Bauchsorg geflissen.
Ebd.
180, 4164
: Das mein Vater sich des gefliessen / | Der vorlangst ruhet in der Erd.
Klett, J. v. Soest
7, 2965
(Hs. ˹wmd.
, 1470
/80
˺): boes ist, so men sund ist geflyssen.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 435, 18
(rib.
, um 1500
): dat willen wir als ein truwe ampt und burger umb u. g. geflissen sijn zu verdienen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 137, 2
(Köln
1582
): Den nechsten felschlich zuͦ betriegen | Vnd ihm mit schwencken furzuͦliegen | Ein jederman gevlissen ist.
Schöpper
28b
(Dortm.
1550
): Fleissig embsig frutig geflissen luͤstig vnuerdrossen wackerig vnablessig arbeitig außrichtig arbeitsam vnmuͤssig vnruͤwig geschefftig thaͤtig.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
178v, 51
(Leipzig
1588
): Das ist freylich von rechten guten Freunden zu verstehen / die [...] dein Heil vnd wolfarth / trewlich zu suchen vnd zu foͤrdern geflissen sein.
Mayer, Folz. Meisterl.
23, 91
(nobd.
, v. 1496
): Um Got zu geben sey geflissen.
Sachs
19, 325, 25
(Nürnb.
1563
): Auff daß du mit gutem gewissen | Warhaffter antwort seyst geflissen.
Ebd.
21, 127, 5
(Nürnb.
1556
): Frewt euch, ir lieben nachbarin, | Zu der kunst ich geflissen bin.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 327, 12
(Straßb.
1522
): damit sie [Katz] hernach dester geflißner wer Muͦß un Ratten zuͦ fahen.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 12, 24
([Straßb.
] 1524
): lassent eüch in schuldiger geflyßner danckbarkeit hynwider nit schwer seyn / ernstlich vnnd vnuerdrossenlich ze halten an seynem wort.
Barack, Teufels Netz
12280
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Doch tuond si sollichs nit büzen, | So wil ich si darumb ergrüzen, | Und sol allzit geflissen sin, | So wirt si dester minder min.
Barack, Zim. Chron.
4, 52, 7
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): das bemelter maister Hanns seins alten herren, kaiser Maximiliano, ein getrewer und geflissner koch gewesen.
Bihlmeyer, Seuse
227, 2
(alem.
, 14. Jh.
): Ich bin mit dir allein ze allen ziten als gar bekúmberet und geflissen.
Menge, Laufenb. Reg.
603
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Vnd merk vil wol was ich hie mein | Wan bistu nit geflissen | So machtu es nit wissen.
Ebd.
4330
: Ouch sond alle frowen wissen | Das sú syent gar gevlyssen | Mit essen trinken mässeclich | Ze swanger zite sunderlich.
Koller, Ref. Siegmunds
201, 15
(Hs. ˹Basel
, um 1440
˺): er hat yetzt geflissen kneht under geistlichen und weltlichen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
33, 7
(moobd.
, 1473
/8
): durch eẅ pin ich der ding gern geflissen.
Voc. Teut.-Lat.
k iiiir
; Schöpper
28b
; Serranus
78r
; Maaler
162r
; Henisch
1420
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
182
; Dietz, Wb. Luther
2, 37
f.; Schwäb. Wb.
3, 165
; Schweiz. Id.
1, 1211
f.