gedienen,
V.
– Nahezu ausschließlich älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
1.
›jm. dienen, Dienste leisten, nützen; zu etw. dienlich, nützlich sein‹.Syntagmen:
got / dem herren g
.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
6559
(nrddt.
, 14. Jh.
): Man mac in nicht gliche beiden | Gedinen umme ein himel lon.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
20, 6
(hess.
, 14. Jh.
): daz sy den susteren gedienen mogen zu revenere ane murmelungen und ane arbeit.
Feudel, Evangelistar
115, 2
(omd.
, M. 14. Jh.
): Keyn knecht mak czwen herren wol gedynen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
74, 18
(omd.
, 1487
): Also das kinder [...] vorbringen alles das ÿn [eldern] zcu eren gedÿnen kan.
Lemmer, Schernb. Frau Jutte
698
(Eisleben
1565
): Vnd muͤgen mit andacht vnd mit ehren | Gedienen Gott dem Herren / | In seinem ewigen Himelreiche.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
6, 24
(osächs.
, 1343
): Ir muͤget gote niht gedienen und dem girgûte.
Palm, Veter Buoch
41, 29
(schles.
, Hs. E. 14.
/A. 15. Jh.
): Der erste arbeite sich in der lvite kriege vnd mochte allen lviten nach ir willen nicht gedienen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
474, 15
(els.
, 1362
): wenne su beduhte daz deme so grossen gaste alle die welt nút vollen wirdeklichen kunde gedienen.
Vetter, Pred. Taulers
10, 14
(els.
, E. 14. Jh.
): Man enmag dem worte nit bas gedienen denne mit swigende und mit losende.
Pfaff, Tristrant 1ß
1, 19
(Augsb.
1498
): der [priester] hette ein clusen in dem walde verr von den leüten, das er got dem almechtigen und der jungkfrawen Maria dester baß gedienen moͤchte.
Stammler, Berner Weltger.
675
(ohalem.
, 1465
): Herre, [...] | Sy wolten nie gedienen dir.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
424, 32
(oobd.
, 1349
/50
): wan sô müg wir weder got gedienen noch der werlt.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
27
(moobd.
, A. 15. Jh.
): Darumb so hab ich mich in ain vbunge geseczet damit man gote gar leycht vnd rinchleich gedienen mag.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 65
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 32
; Dietz, Wb. Luther
2, 33
; Dief./Wü.
606
; Schwäb. Wb.
3, 145
.2.
›etw. verdienen‹, mit Gen. d. S.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
17415
(nrddt.
, 14. Jh.
): Wen her den waren entheiz | An sime Gote wol weiz. | Allez des sie gedienet han, | Daz sie des lon von im entpfan.
Sermon Thauleri
2va, 26
(Leipzig
1498
): Man mag dez worte nicht baß gedinen dan mit sweygen vnd mit lassen.