gebär,
2
geber,
die
, auch
das
;
zu
bäre
.
›Gebaren, Haltung, Benehmen, Verhalten, Gestik‹;
zu
gebaren
.
Bedeutungsverwandte:
gebärde
.
Syntagmen:
eine demütige / erbare / freundliche / höfliche / klägliche / menschliche / tapfere / traurige / (un)züchtige / wunderliche / zornliche g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
10973
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die sich den vil geweren | Gotes boten glichen | Und die lant durch strichen | In englischen geberen | In wullen oder in heren | Cleidern.
Fischer, Brun v. Schoneb.
9464
(
md.
, Hs.
um 1400
):
got hirre, ich enwuste daz nicht, | daz du der ware got were, | do du schuletes undir menschlichem gebere.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen Lied
6, 1, 6
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
hin ist alliu mîn gebære, | diu nâch herzen swære | was wunneclich gestalt.
Thiele, Minner. II,
27, 200
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
alz ich ghescheyden byn van ere, | in dem schyne, in dem ghebere | so tuͦnet mich aen dem zynne myn | we sy altzyt vor mich schyn.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6247
(
rib.
,
1444
):
Ind scheyn wale an syme gebere | Dat in yme geyne macht en were.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
1, 87, 6
(
Köln
um 1490
):
Du hais geseen und ouch gehoert | Alle yr gebeyr und alle yr wort.
Froning, Alsf. Passionssp.
1885
(
ohess.
,
1501ff.
):
Ach Maria, das ye wordest geborn! | du host dyn synne vorlornn! | loß disße unwipplich mere! | du host nicht gude gebere.
Quint, Md. Karl u. Eleg.
696
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
Do meynte ich in der gebere, | Wy eß ellegast, der diep were.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Rebh.
1, 61, 226
(
Zwickau
1536
):
wir habn ja nie nicht mocht verstehn | an worten, noch an allm geper, | das unser frau ein solche wer.
Sachs
15, 544, 17
(
Nürnb.
1563
):
Das weib antwort ihm wider her | Durch unzüchtig wort und geper.
Ebd.
16, 4, 33
(
Nürnb.
1559
):
Frewd, wollust, prenck und jubilieren, | Das thut mir meinen hof nit zieren, | Sonder tugendt, zucht, ehr und scham, | [...] Gut sitten und ehrbar geper.
Sappler, H. Kaufringer
11, 182
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si waint und schrai oun all gepär.
Thiele, Minner. II,
12, 250
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Das best an wibes hulden | das ist ein gutt gebere.
Gereke, Seifrits Alex.
2958
(
oobd.
, Hs.
1466
):
er rait in dem gepër | als er ein chriechisch ritter wer.
Ebd.
7159
:
er was da in der geper | recht als er ein chauffman wer.
Primisser, Suchenwirt
30, 77
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ir habt so wunderleich gepêr.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
88, 6
(
München
1528
):
wie sich hie todlicher mensch gegen got vnd seinen heyling inwendig mit andacht vnd auswendig mit diemuetigem gepaere schicken solle.
Kummer, Erlauer Sp.
4, 367
(
m/soobd.
,
1400
/
40
):
das wir den [chnechten] mit unserm gepaͤr wol gevallen.
Sachs
9, 242, 7
;
14, 177, 27
;
193, 14
;
15, 101, 30
;
472, 16
;
16, 28, 16
;
435, 26
;
17, 114, 18
;
188, 30
;
302, 22
;
497, 16
;
18, 145, 19
;
23, 28, 12
;
Schwäb. Wb.
3, 116
;
Öst. Wb.
2, 327
.