gatter,
das
,der
;–/-Ø
+ Uml.,gätter,
das
, auch der
; –/-n
, auch -Ø
,gattern,
das
.1.
›ein aus Stäben, Latten hergestellter Verschluss als Tür, z. B. im Zaun, in der Mauer‹; metonymisch ›Zaun‹.Bedeutungsverwandte:
gezäune
zaun
Syntagmen:
das g. abbrechen / aufreissen / zerreißen / zutun; gelt
›Abgaben‹ über das g. geben; ein um(b)gehendes g
.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
10696
(nrddt.
, 14. Jh.
): Vor der helle gatern | [...] Stach her nider den argen.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
334, 38
(preuß.
, 1405
): 10 scot vor zwue gatir, die do steen in den aytczuchten in der muwer.
Chron. Köln
2, 99, 17
(rib.
, 1. H. 15. Jh.
): da gink dar ein sevenpreister [...} und sloch de slos up an dem iseren gader.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 290, 1
(mosfrk.
, 1339
): dat sal her ieme richtin und bezalin over den gaider.
Kollnig, Weist. Schriesh.
294, 31
(rhfrk.
, 1430
): ein schilling pfenig für das heubtrecht von sinen eigen armen luten uber den gattern zu geben.
Gille u. a., M. Beheim
276, 11
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Er gieng gar taugenlichen sleichen umb die tür | und wartet auff die hennen. | die waren in dem haus und was der gater zu geton.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
211, 1
(nürnb.
, 1464
/75
): ein graben aufgeworfen und schrancken dorhinter, dardurch ein umbgehender gatter zu der fare gemacht.
Sachs
14, 29, 8
(Nürnb.
1536
): Offen stundt haußthür und der gatter, | Des hat mein weg mich rein getragen.
Ebd.
22, 495, 8
(Nürnb.
1550
): Er loff ein durch den gattern.
Müller, Welthandelsbr.
210, 12
(schwäb.
, 1506
): das grab ist mit eyßern getter umbzogn.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
141, 40
(halem.
, 1600
/25
): daß sie nach verschinen Sandt Gallentag mögend den biderben Lüten ire Gätter, Zün und Heg iers aignen Willens und Gefallens ufryßen und abbrechen.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 39, 9
(moobd.
, 1524
): Hinauf durch die Judengassen, die seytten gegen dem wasser in das Khay, biß herab an das Clain gätter an den asthof.
Winter, Nöst. Weist.
1, 319, 25
(moobd.
, 1540
): es sollen auch alle die des weegs notturftig sein die gätter helfen machen.
Ebd.
3, 453, 8
(moobd.
, 1584
): der gattern bei dem mairhof soll durch aines herrn diener oder pfleger vom hof auß gemacht werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
38, 22
(m/soobd.
, A. 16. Jh.
): Es sullen all wege und gättern pewart sein, die gattern geraum sein.
Ebd.
150, 48
(m/soobd.
, 16. Jh.
): wer die gätter oder faltor nit macht, das sie gern auf und zue gehen, ist verfallen 72 ₰.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
14, 29
(smoobd.
, 1625
): von gattern ab biß in den pach auf ain wöhr ains schliffstains.
Bremer, Voc. opt.
273
; Schmitt, Ordo rerum
174, 15
; 630, 21
; Voc. Teut.-Lat.
k iijr
; Voc. inc. teut. h
iijr
; Dasypodius
331r
; Maaler
158r
; Henisch
1371
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
178
; Stieler
1, 591
; Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 179
f.; Weber, Oswald.
1847, 330
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 63
; Schmid, Pilgerreisen.
1957, 413
; Dietz, Wb. Luther
2, 13
; Bad. Wb.
2, 300
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
118
; Martin/Lienhart
1, 242
; Pfälz. Wb.
3, 58
; Schwäb. Wb.
3, 87
f.; Schweiz. Id.
2, 503
; Rwb
3, 1200
.2.
›Gitter, z. B. von Fenstern‹.Bedeutungsverwandte:
gitter
Syntagmen:
das eiserne / steinerne g
.Belegblock:
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
50, 10
(Straßb.
1650
): hab ich doch keinen Mänschen mehr, der am Sontag bei mir am gätter liege.
Schmidt, Rud. v. Biberach
163, 19
(whalem.
, 1345
/60
): Er sieht dur die fenster vnd dur die gattern, daz ist dúr kleinvͥ loͤchli.
Gereke, Seifrits Alex.
777
(oobd.
, Hs. 1466
): ain stal | mit ainem gattern eysneynn.
Auer, Stadtr. München Anh.
2, 21, 5
(moobd.
, 1489
): sy sollen aber ir gättern und laden innwendig anhengen.
Ebd. Anh.
2, 22, 4
: soll die [kellerfenster] yederman vergättern mit eysnen gättern und versorgen, damit weder leuten noch vieh icht schade davon widerfare.
Zingerle, Inventare
9a, 39
(tir.
, 1485
): Ain gäter für ain venster.