ganghaft(ig),
Adj.
1.
›geläufig, vertraut, gewöhnlich‹; von Geld: ›üblich, verbreitet, im Umlauf befindlich‹.
Bedeutungsverwandte:
gangbar
 2;
gänge
 2,
gänglich
.
Wortbildungen:
ganghaftigkeit
(a. 1691).

Belegblock:

Chron. Magdeb.
2, 158, 21
(
nrddt.
, Hs.
1601
):
das sie ihme 610 fl. geben sollen, uff schirsten Dinstagk zu acht schlege 210 fl. [...] und dornach negstfolgende weynachten auch 200 fl. an ganghaftiger Muntze.
Luther, WA
17, 2, 304, 8
(
1527
):
Wann er [schatz] aber eroͤffnet und ganghafftig worden, so das man damit handelt, da ist er nutz und köstlich.
Chron. Köln
3, 904, 16
(
Köln
1499
):
In dem selven jair waren vast klein gulden, kronen, saluten ind vast ander postelaetsgulden ind hornsche golden binnen Coellen gankaftich.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
152, 32
(
thür.
,
1474
):
mit dryssigk schilling pfennigen der besten montze, also zu Peßnigk ganghaftig ist.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 104, 32
(
Straßb.
1520
):
VOn dem ban das du sagest er sei ietz ganghafftig vmb das zeitlich guͦt.
Chron. Augsb.
9, 126, 21
(
schwäb.
,
1544
/
5
):
die silbermüntz, als pfenig und haller, deren am maisten ganghafft gewesen.
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
11, 35
(
nböhm.
,
1532
):
hat der ehrentvheste Casper von Bindemen [...] ihme dieselbigen gutter gegeben ffür drey hundert kleine schock ganghaftiger muntze.
Schöpper
89b
;
Stieler
1, 624
;
Dietz, Wb. Luther
2, 6
f.;
Dief./Wü.
601
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
117
;
Schwäb. Wb.
3, 45
.
2.
›im Betrieb befindlich; betriebs-, nutzungsfähig‹.

Belegblock:

Burkhardt, UB Arnstadt
148, 42
(
thür.
,
1386
):
byz also lange, daz unsse badestobe wedir gangkaft wirt, so sal man daz selebat in derselbin unszer badestobin wedir halden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
263, 7
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Die gräber und wasserleufte reumen und ganghaftig machen und das wasser auf die treuge bodem leiten und führen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 170, 7
(
schles.
,
1509
):
ein ieder meister soll in der hütten die roste schütten aber bley arbeiten, abtreiben, den gezeug ganghafig und fertig halten.
Ebd.
97, 33
(
schles.
,
1542
):
eine huten mit dreien par belge zu puchwerck, die do ganghaftig sein.
3.
im Bergbau: ›in Erzgängen vorkommend, Erz enthaltend‹;
vgl.
gang
 7.

Belegblock:

Schmitt, Fachprosa
36, 14
(
Leipzig
um 1500
):
Auch wirt etzlicher tzynstein gewirckt in den bergen vnd gefunden ganghafftig.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 229, 33
(
schles.
,
1526
):
wer und welche die sein, so ein ader mehr neu bergwerckh auf berckmanischen ganghaften kluften und gengen erschurfen.
Veith, Bwb.
216
.