gabel,
die
,der
;–/-(e)n
.1.
›zwei- oder mehrzinkiges Gerät zum Heben und Wenden (in der Landwirtschaft), bes. Heu-, Mistgabel‹; auch Eßgerät o. Ä.: ›Tisch-, Speisegabel‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. heugabel
korngabel
mistgabel
strogabel
Syntagmen:
eine eiserne / silberne / zinkete g
.Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
13, 1
(preuß.
, 1407
): 4 silberynne crudeleffil und eyne silberynne gabel.
Ebd.
180, 8
(preuß.
, 1437
): Im viehof czu Rastenburg: [...] 3 mistgabelen, 4 eyseren pfluge, 2 eyden, 5 gabelen, 4 holczen pfluge.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
50, 9
(preuß.
, 1410
): uff unserm hove 20 delen. Item 2 gabeln. Item 2 hamer.
Koeniger, Sendgerichte
149, 7
(rhfrk.
, 2. H. 15. Jh.
): Sie bestheydt, die unrecht hat, den steyn for dem wywasser zu tragen und die ander mit einer gabeln, dar zu gemacht, fort zu dryben.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 533, 22
(hess.
, 1588
): zu fewers nöthen funfftzig liddern aymer, drey laytern, zwen hacken, zwo gablen und zwo sprützen.
Gille u. a., M. Beheim
328, 488
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): stainprechen, gabeln, klemer | ags, pikel, haken, hemer | da mit man mauren velt.
Fastnachtsp.
563, 30
(nobd.
, v. 1494
): Ein gutes ros hat mein herr, | Dem muß ich den mist außtragen | Und darnach laden auf den wagen. | So ich ein wenik auf die gabel hauf, | So heb ich es kaum halb hin auf.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 53, 19
(Straßb.
1466
): daz ein ieglicher scherpfet sein seche vnd sein kreul vnd sein hauen vnd sein ackste vnd sein gabel.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 216, 8
(Straßb.
1522
): Ir haben ein Karren mit Mist und zwei Pferd und ein Knecht mit einer yßnen Kablen in dem Leib stecken.
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 300, 1
(schwäb.
, 1412
/3
): Den burger ze vaßnacht, als sy gabel hetten, das der houbtman hieß, 4 lb. h.
Rauwolf. Raiß
16, 23
([Lauingen
] 1582
): stach mit einer eysnin zincketen gabel einen Visch.
Zingerle, Inventare
93b, 23
(tir.
, 1462
): i eysne gabel, damit man fleisch auf henngt.
Ebd.
5b, 8
(tir.
, 1485
): dru füder how, v gablen, vier rechen.
Klein, Oswald
48, 15
(oobd.
, 1417
/8
?): Gret, louff gen stadel, süch die nadel, nim den rechen mit! | gabel, drischel, reitter, sichel vindstu dort.
Bremer, Voc. opt.
264
; Voc. rerum
51v
; Voc. Teut.-Lat.
i viijv
, Brack
c 5r
; Voc. inc. teut.
h ir
; Dasypodius
25r
; 81r
; 480r
; Schöpper
78a
; Serranus
75r
; Maaler
153r
; Hulsius
F ijr
; Mylius
G 1r
; Henisch
1329
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
174
f.; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 61
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 99
; Dietz, Wb. Luther
2, 2
; Martin/Lienhart
1, 192
f.; Stieler
1, 602
f.; Schwäb. Wb.
3, 4
; Schweiz. Id.
2, 57
f.2.
›gabelförmiger Ast oder Zweig (eines Baumes)‹; auch als Stütze in verschiedenen Bereichen: ›Krücke‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. baumgabel
Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
276, 35
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Du hast ainen starken schnabel, | zwen redlich fuss und ainen grassen flug. | wu du auff ainem gabel | mit deinen flugeln swingest dich, | So schawet man dein sterke.
Ebd.
348, 35
: hach in dez pames gabel | hart man laut ir [vogele] geschrei.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 487, 7
(schwäb.
, 1570
): vil oder wenig holz auß seinem zugefallen tail, es seyen gablen, stangen, widen oder waß daß für klein oder groß holz were.