erkobern,
V.
1.
›sich erholen, zu Kräften kommen; genesen‹; vereinzelt trans.: ›jn. stärken, schützen, (aus Bedrängnis) retten‹; vgl.
er-
4; 8, zu kober(e)n
1.Bedeutungsverwandte:
erholen
erquicken
wiederbringen
Belegblock:
Schneider, Pont. u. Sid.
78, 28
(rhfrk.
/mosfrk.
, 2. H. 15. Jh.
): Da er [Pontus] sich erkobert, er rant wieder zu yme
[seinem Gegner]
vnd sluge yne ins angesicht. Ebd.
230, 18
: sie [Sydonie] hette sich bedacht, das sie yne
[den Verräter
Genelet]
nemmen wolt so verre, das er ir gebe XX tage frist, vff das sie sich wieder erkobern mocht vnd erstrecken. Sievers, Oxf. Benedictinerr.
20, 27
(hess.
, 14. Jh.
): Den sichen und den cranken sal man fleis
[Fleisch]
irleuben durch daz daz sie sich irkoberen. Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
502, 5
(moobd.
, 1473
/8
): Sy
[die Amazonen]
prachen manig male | der Chriechen schar all durch | und vellten tod an zale | [...] | Troyer von irer helff wurden erkobert. Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
103, 6
(moobd.
, 1478
/81
): Erst erkoberten sich die seinen, als sy in [Karolus] recht erkennen wurden.
Schmitt, Ordo rerum
656, 23
; Vetter, Pred. Taulers
128, 26
.2.
›etw. erwerben, erlangen, gewinnen; etw. an sich nehmen‹; auch in Bezug auf (von einer Partei gewonnenen) Rechtsstreitigkeiten; vgl.
er-
4.Phraseme:
sich an jm. erkobern
›sich an jm. schadlos halten, von jm. eine Entschädigung nehmen‹.Bedeutungsverwandte:
ausertagen
erholen
erobern
gewinnen
Syntagmen:
etw
. (z. B. die liebe, seine freiheit / narung, eine beute
) e., etw
. (z. B. klagbriefe, x gulden / pfund / pfennige
) mit gerichten / urteil, mit dem rechten, mit rechtem gericht e
.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 143, 10
(rib.
, 1448
): of si [underkuifer] des
[Strafzahlung für
unrein verken]
neit en hedden, dat man dat dan an iren burgen sich erholen und erkoeferen sall. Kollnig, Weist. Schriesh.
30, 18
(rhfrk.
, 1399
): dez claget her Diether von Hentschußheim off daz sine [pfant] [...] und herkobert hundert gulden off Peter Weigel mit dem rechten.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
139, 35
(nobd.
, 1469
): nachdem ime sein narunge zu erkobern vast sawer worden ist, wolle er vor allen dingen sein arme sele [...] versorgen.
Sachs
23, 388, 23
(Nürnb.
1568
): wen wir den die stat erobern, | Wöll wir ein guete pewt erkobern.
Matthaei, Minner. I,
10, 912
(Hs. 15. Jh.
): myn son, nit lind | ist rechter lieb her obern; | lieb laßt sich nit herkobern | mit wunschen und gedencken.
Chron. Strassb.
663, 20
(els.
, A. 15. Jh.
): hette der bischof die reht und friheit erkobert die er meinde zuͦ Strosburg zuͦ habende, so were Strosburg sin eigen worden.
Chron. Köln
2, 584, 21
; Sachs
22, 157, 30
; Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
239, 17
; Rwb
3, 223
; Pfälz. Wb.
2, 939
; Schwäb. Wb.
2, 811
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 280
.‒
Vgl. ferner s. v. ausertagen
2.